Gerappte Heimatgefühle
Kalker Hauptschüler nehmen eigenen Song auf

Nico (13), Riza (15), Furkan (14) und Dustin (12, v.l.) rappen gemeinsam mit ihren Klassenkameraden in „51103“ über ihre Heimat. | Foto: Flick
  • Nico (13), Riza (15), Furkan (14) und Dustin (12, v.l.) rappen gemeinsam mit ihren Klassenkameraden in „51103“ über ihre Heimat.
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Kalk - (sf). „51103/ Die Kings von Kapelle und Kalk Post/ 51103/ Die
größten Kings aus Köln-Ost“: Mit voller Inbrunst rappen die
Schüler der Klasse 7a der Adolph-Kolping-Schule diese Songzeilen ins
Mikrofon.

Es ist der Refrain eines Hip-Hop-Songs, den die Siebtklässler selbst
geschrieben haben. Schon bald wird der Song für die Ewigkeit auf CD
festgehalten sein, denn die Siebtklässler durften ihr eigenes Werk
zusammen mit einem Musikproduzenten in einem professionellen Tonstudio
aufnehmen.
Dafür sind die Schüler gemeinsam mit ihrer Klassenlehrerin Sinja
Schwuchow und Musiklehrer David Schneider nach Ehrenfeld gefahren, wo
sich das Frequenz Freiheit Studio befindet. Dort haben sich die
Mädchen und Jungen für einen Tag niedergelassen, um ihren Song
aufzunehmen. Die Idee dazu hatte die Klasse, nachdem sie in einer
Schullektüre Parallelen zu ihrem Stadtteil Kalk festgestellt hatte.
„Daraufhin haben wir beschlossen, daraus eine Hip-Hop-Nummer zu
machen, die unseren Stadtteil Kalk beschreibt“, sagt Alend (15).
In dem Song rappen die Schüler der Adolph-Kolping-Schule vom Alltag
in ihrem Veedel. Schonungslos, realistisch und trotzdem liebevoll
beschreiben sie ihr Leben zwischen Stadtautobahn, Kapelle und
Abenteuerhalle: „Die Hauptstraße ist mein Revier/ Das harte
Pflaster auf dem ich regier`/ Hier in dem Viertel kenn ich mich aus/
Kapelle, Post, Markt, Krankenhaus“.
„Kalk ist eine Gemeinschaft, man kennt hier jeden. Wir wollen
zeigen, dass wir stolz sind, in Kalk zu leben“, sagt Alend. Mit der
Aufnahme ihres Songs in einem professionellen Studio ist für Alend
und seine Klassenkameraden ein Traum in Erfüllung gegangen: „Das
ist echt cool, man ist ja schließlich nicht jeden Tag in einem
Tonstudio“, meint Alend.
Ermöglicht wurde das Projekt dank finanzieller Unterstützung durch
das Care-Projekt Kiwi, über das die Schüler 400 Euro zur Produktion
des Hip-Hop-Songs erhalten haben. Mit der Aufnahme im Tonstudio ist
das Projekt allerdings noch lange nicht abgeschlossen. Geplant ist der
Dreh eines Musikvideos, zudem wollen die Siebtklässler mit dem Erlös
aus dem Verkauf der CD bedürftige Kinder an ihrer Schule
unterstützen. Zudem soll der Song Unterrichtsinhalt in den
Internationalen Flüchtlingsklassen der Adolph-Kolping-Schule werden
und dazu beitragen, den interkulturellen Dialog zu fördern und den
Schülern dieser Klasse Spaß an der deutschen Sprache zu vermitteln.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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