Lobby für Fußgänger
Bezirksvertreter fordern Fußgängerbeauftragten für die Stadt

Bessere Interessensvertretung: Passanten auf den Bürgersteigen, Straßen, Plätzen und Brücken sollen nach Willen des Bezirksparlaments durch einen Fußgängerbeauftragten besser geschützt und in ihrer Mobilität gestärkt werden. | Foto: ha
  • Bessere Interessensvertretung: Passanten auf den Bürgersteigen, Straßen, Plätzen und Brücken sollen nach Willen des Bezirksparlaments durch einen Fußgängerbeauftragten besser geschützt und in ihrer Mobilität gestärkt werden.
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Innenstadt - (ha) Einstimmig votierten die Bezirksparlamentarier im Rahmen ihrer
letzten Sitzung für die Schaffung eines städtischen
Fußgängerbeauftragten. Der Gemeinschaftsantrag von SPD, CDU,
Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke, GUT und FDP sieht in Entsprechung
zum Fahrradbeauftragen die Stärkung der Rechte einer nicht
unerheblichen Zahl von Verkehrsteilnehmern – der Fußgänger auf
Kölner Gehwegen, Plätzen, Brücken und Straßen – vor. Mit der
Personalie soll vor allem die Instandhaltung und Planung der
städtischen Infrastruktur begleitet werden.

„Das zügige Vorankommen als Fußgänger und Fußgängerin bietet
genauso ein Stück Lebensqualität wie das entspannte Flanieren in
Fußgängerzonen. Leider werden aber bei der Instandhaltung und
Planung der Verkehrsinfrakstruktur oder bei Baustelleneinrichtungen
die Belange der Fußgänger und Fußgängerinnen sträflich
vernachlässigt“, erklärten die Antragsteller in einem gemeinsamen
Dokument. Als Beispiel nannten die Fraktionsvorsitzenden und
Einzelmandatsvertreter den Ausbau des Radwegenetzes zulasten von
Fußgängern, etwa auf der Deutzer Brücke, am Rheinufer sowie auf der
Hohenzollernbrücke. Das Teilen eines Raumes für Fußgänger und
Radfahrer bei beiderseitigem hohen Aufkommen bezeichnen die Politiker
dabei als konfliktreich. Infrastrukturen für den ruhenden Radverkehr
würden oftmals auf Bürgersteigen realisiert, der eigentlich den
Fußgängern barrierefrei zur Verfügung stehen sollte, heißt es in
dem Papier. Zudem versperrten nicht selten Werbesegel,
Baustelleneinrichtungen, temporäre Verkehrsschilder aber auch
unachtsam abgestellte Fahrräder Menschen den Weg. Körperlich
beeinträchtigte Personen mit Rollator und Rollstuhl oder Passanten
mit Kinderwagen seien häufig zu umständlichen Ausweichmanövern
gezwungen. Als weitere Negativbeispiele wurden von den
Bezirksvertretern die Fußgängerlenkung während der Baumaßnahmen am
Kurt-Hackenberg-Platz, die wechselnde Wegeführung zum Rathaus und die
Baustellenzone um den WDR an der Nord-Süd-Fahrt genannt.

Es fehle ein „städtischer Fußgängerversteher“ nach dem Modell
von Wien. In der österreichischen Hauptstadt gibt es seit 2013 eine
Beauftragte in der Sache. Darüber hinaus sehen die Parlamentarier mit
der Stellenschaffung einen ersten Schritt auf dem Weg zu einem neuen
Amt für Fuß- und Radverkehr, das vom Rat im Rahmen der Diskussion um
die Luftreinerhaltung bereits empfohlen wurde.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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