Geballte Senioren-Power
Die Seniorenvertretung Innenstadt feiert 40-jähriges Bestehen

Die Seniorenvertreter Innenstadt vor dem Bezirksrathaus, wo sie zweimal im Monat ihre Sprechstunde anbieten: Karin Will (v.l.), Karl-Heinz Pasch, Hans A. Meurers und Maria Flöge-Becker. | Foto: Schlaich
  • Die Seniorenvertreter Innenstadt vor dem Bezirksrathaus, wo sie zweimal im Monat ihre Sprechstunde anbieten: Karin Will (v.l.), Karl-Heinz Pasch, Hans A. Meurers und Maria Flöge-Becker.
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Innenstadt (ans). Die Seniorenvertretung Innenstadt feiert ihr
40-jähriges Bestehen. Unermüdlich setzen sich die Seniorenvertreter
für die Belange älterer Menschen ein und versuchen, deren Leben zu
erleichtern, ob in persönlichen Gesprächen oder durch Anregungen und
Anträge bei den politischen Gremien. Sie kämpfen für die
Barrierefreiheit, mehr öffentliche Toiletten oder Bänke. Aktuell
macht sich Hans A. Meurers stark für ermäßigte Eintritte und das
Ein-Euro-Ticket für die KVB-Nutzung. Gerade erst hatten sie einen
Erfolg für sich zu verbuchen: auf ihren Antrag hin hat die
Stadtverwaltung einen Behindertenparkplatz vor dem Bezirksrathaus
genehmigt. „Dieser Parkplatz ist sehr wichtig, denn es kommen viele
Menschen zu uns in die Sprechstunden, die den Parkplatz brauchen“,
erzählt Karl-Heinz Pasch. „Wir hoffen nun, dass die Stadt ihr
Vorhaben auch schnell umsetzt.“

Über die enge Zusammenarbeit mit der Bezirksvertretung freuen sich
die Seniorenvertreter. „Sie interessieren sich für unsere Arbeit
und unsere Anliegen“, erzählt Karl-Heinz Pasch. „Wir werden zu
Sitzungen eingeladen und dürfen Anträge stellen. Wenn nötig, wird
von den Bezirksvertretern sogar eine aktuelle Stunde veranstaltet.“
Ähnliche Zusammenarbeit würden sich die Seniorenvertreter von der
Stadtverwaltung wünschen. „Wir wurden gewählt, um die Interessen
älterer Menschen zu vertreten. Wir wollen aber auch wissen, was die
Stadtverwaltung mit dem Geld macht, welche Sozialdienstleister wie
unterstützt werden. Da wünschen wir uns mehr Transparenz. Das klappt
leider noch nicht“, so Karl-Heinz Pasch. Dass sich Seniorenvertreter
politisch engagieren, war nicht immer so - davon weiß Maria
Flöge-Becker zu berichten. Sie ist seit zwölf Jahren
Seniorenvertreterin und somit am längsten im Amt. „Damals war die
Arbeit weniger politisch. Es wusste kaum jemand, dass es
Seniorenvertreter gibt“, erzählt sie. „Wir mussten viel
Öffentlichkeitsarbeit machen und hatten nur ein kleines Büro. Die
Seniorenvertreter machten mehr oder weniger nur Besuche in
Seniorenheimen oder halfen beim Antragausfüllen.“

Hilfe beim Ausfüllen der Anträge müssen die Seniorenvertreter auch
heute noch leisten. In ihre Sprechstunden, die sie zweimal im Monat im
Bezirksrathaus anbieten, kommen Menschen mit unterschiedlichen
Anliegen. Hier bekommen die Seniorenvertreter hautnah mit, was die
älteren Menschen zurzeit beschäftigt und wo die Probleme liegen.
„Wohnungssuche ist zum Beispiel ein großes Thema. Viele Senioren
wohnen in zu großen Wohnungen. Sie würden gerne in kleinere
umziehen, können aber die hohen Mieten nicht bezahlen“, erzählt
Karin Will. Ein anderes großes Problem seien die Seniorenheime.
„Man sieht zum Teil eine ganze Menge Elend.“ Die Menschen in
Heimen müssten manchmal bis zu acht Monate warten, bis sie ihr
„Taschengeld“ bekommen. Da müsse sich bei der Stadt einiges
ändern.

Bereits jetzt machen sich die Seniorenvertreter Gedanken über ihre
Nachfolger. „Es sind nur noch drei Jahre im Amt, wir suchen dringend
Nachfolger“, sagt Karl-Heinz Pasch. Er und seine Kollegen hoffen,
dass sich wieder Interessenten für das zeitaufwendige Ehrenamt finden
werden. „Wir treffen uns einmal im Monat zu Besprechungen, manchmal
auch öfters“, erzählt er. Und dann seien da noch die
Stadtkonferenzen, die Bezirksarbeitsgemeinschaft, Treffen mit
Wohlfahrtsverbänden, Bezirksvertretern, Verwaltung und
Sozialdienstleistern. Bei den Seniorenvertreterwahlen hoffen alle auf
eine höhere Wahlbeteiligung als vor zwei Jahren. Denn diese Wahlen
seien eine Chance für die ältere Generation und ein Zugeständnis
der Stadt Köln an Senioren. „Köln ist eine der wenigen Städte,
die für die Seniorenvertretung überhaupt eine Wahl ausrichtet. Auf
diese Weise kommen in das Amt Menschen, die wirklich etwas bewirken
wollen und nicht Politiker im Ruhestand“, betont Hans A. Meurers.

Kontakt zu Seniorenvertretern ist während der Sprechstundenzeiten im
Bezirksrathaus (Ludwigstraße 8) jeden 2. und 4. Dienstag im Monat von
10 bis 12 Uhr möglich. Außerhalb der Sprechstunden ist die
Kontaktaufnahme möglich unter Telefon 0221/ 22191464
(Anrufbeantworter) oder per E-Mail an
http://seniorenvertretung.innenstadt@stadt-koeln.de

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