Siegburger Feuerwehr bildet erstmalig aus
Kein Feuerwehrmann ohne Arbeit

Bürgermeister Franz Huhn (Mitte) begrüßte die angehenden Brandmeister auf dem Gelände der Siegburger Feuerwache. | Foto: Woiciech
  • Bürgermeister Franz Huhn (Mitte) begrüßte die angehenden Brandmeister auf dem Gelände der Siegburger Feuerwache.
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Siegburg - Siegburger Feuerwehr bildet erstmalig 18 engagierte Männer zum
Brandmeister aus

„Ich habe mich hierzu entschlossen, weil mir das Wohl der Bürger am
Herzen liegt und die Feuerwehr stets mein Hobby war. Außerdem ist es
ein Superberuf mit Aufstiegschancen.“ Johannes Gieraths ist einer
von sechs Auszubildenden der Stadt Siegburg, die aktuell einen
anderthalbjährigen Lehrgang zum Brandmeister absolvieren.

Erstmalig wird in der Kreisstadt, in Kooperation mit vier weiteren
Städten, diese Maßnahme in Eigenregie durchgeführt.

Die restlichen zwölf kommen von den Feuerwehren Wesseling und
Pulheim, sowie den Werksfeuerwehren der RWE POWER und EVONIK.

Bisher war es die Regel, dass die Siegburger bei anderen
hauptamtlichen oder Berufsfeuerwehren, etwa in Bonn und Köln, ihre
Lehrgänge durchlaufen mussten. Auch kam es gelegentlich vor, dass man
nach Abschluss nicht mehr in die Stadt zurückkehrte.

Aufgrund der allerorts gestiegenen Personalnachfragen, unter anderem
wegen der Anforderungen der Brandschutzbedarfspläne, entschieden sich
die Verantwortlichen für die Ausbildung im eigenen Haus.

Bei der Begrüßung der Teilnehmer, die zwischen 22 und 38 Jahre alt
sind, auf dem Gelände der Feuer- und Rettungswache Siegburg, stellte
Bürgermeister Franz Huhn noch einmal heraus, wie wichtig diese Arbeit
ist und erinnerte an den schrecklichen Brand 2018 in
Siegburg-Brückberg. „Hauptsache, ihr kommt von jedem Einsatz gesund
zurück“, gab er den angehenden Brandmeistern mit auf den Weg.

Insgesamt bewarben sich 70 Kandidaten, von denen 50 eine Einladung zur
zweitägigen Prüfung erhielten. Anfragen von Frauen lagen nicht vor.
Die sechs Plätze gingen an Anwärter, die schon bei der freiwilligen
Feuerwehr Dienst taten. Das Auswahlverfahren beinhaltete einen Sport-/
Geschicklichkeitstest, handwerkliche Aufgaben, Allgemeinwissen und
Rechenfragen. Der Sporttest ist angelehnt an die Kriterien des
Deutschen Sportabzeichens, zum Beispiel 3.000 Meter-Lauf in 15
Minuten.

Im April startete man trotz Corona-Einschränkungen, wobei der
Lehrplan kurzfristig umgestellt und der rettungsdienstliche Abschnitt
vorgezogen wurde. Die Vermittlung der Theorie fand problemlos über
Webinare im Internet statt. Die praktischen Übungen erfolgten auf der
Wache. Die Abschlussprüfung schafften sämtliche Teilnehmer Ende
Juli, so dass umgehend der feuerwehrtechnische Teil beginnen konnte.

„Wir erwarten viele neue Aspekte im Umgang mit technischen Geräten
und für die Zusammenarbeit im Team“, ergänzte Torsten Lassen.

Die sechs der Siegburger Wache verfügen bereits über fertige
Berufsabschlüsse, vom Schreiner, über Diplom-Agraringenieur bis zum
Elektroniker. Bestimmt können hier ihre individuellen Fähigkeiten
und Kenntnisse mit in den neuen Job einfließen. Unter der Leitung von
Markus Fertig und den Koordinatoren René Schneider und Emanuel
Bollinger erhalten die Azubis in insgesamt 18 Monaten Einblicke in
Fahrzeug- und Gerätekunde, Atemschutz, Einsatzlehre, vorbeugender
Brandschutz, Sprechfunk, Umgang mit gefährlichen Stoffen und Gütern,
sowie die Ausbildung zum Rettungssanitäter. Der Hauptausbildungsort
ist die Siegburger Wache, für die technische Hilfe oder den
Chemieschutz stehen die Kooperationspartner zur Verfügung.

„Es macht Spaß, weil man immer was anderes sieht“, freut sich
Johannes Gieraths auf die kommende Zeit und die Laufbahn im Dienst der
Feuerwehr.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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