Eine Brücke zwischen den Kulturen
Jwan Ali vereint Menschen und leistet Sozialarbeit

Koordinatorin Birgit Eisinger, Jwan Ali und SKM-Vorsitzende Monika Bähr (von links). | Foto: Woiciech
  • Koordinatorin Birgit Eisinger, Jwan Ali und SKM-Vorsitzende Monika Bähr (von links).
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Siegburg - Vorstellung des FSJ-ler Jwan Ali, der als Geflüchteter den SKM
unterstützt

„Diese Stelle ist so schön, sie ist wie eine Brücke zwischen den
Kulturen“, erzählt Jwan Ali begeistert.

Der 25-Jährige leistet beim SKM, dem katholischen Verein für soziale
Dienste im Rhein-Sieg-Kreis, ein „Freiwilliges Soziales Jahr“ ab.

2015 kam er mit seinem Bruder und dessen Familie als Flüchtling aus
Syrien. Im Heimatland absolvierte er sein Abitur und ging dann 2011
zum Studieren in den Libanon. Doch durch Kriegsunruhen war sein
Studium nach drei Monaten schon zu Ende. Er flüchtete in den
kurdischen Teil Nordiraks, bevor es ihn nach Siegburg verschlug. Hier
kam er gut zurecht, und die Anerkennung seines Bleiberechts in
Deutschland ließ nicht mehr lange auf sich warten.

Nun bezieht Jwan Ali als FSJ-ler ein Zimmer beim SKM und unterstützt
die Institution in erster Linie bei der Flüchtlingsarbeit. Er hilft
anderen Asylsuchenden bei ihren Anträgen, Behördengängen, sowie bei
der Betreuung, als auch beim Dolmetschen. Da er arabisch und kurdisch
spricht, ist seine Mitwirkung von immensem Wert.

„Er ist das Bindeglied zwischen uns und den Geflüchteten“,
erläuterte SKM-Vorsitzende Monika Bähr, „außerdem der perfekte
Ansprechpartner.“ Einen Teil des Tages wird Jwan Ali freigestellt,
um sich intensiv seinen Deutschkenntnissen zu widmen. Sein Ziel ist
es, sprachlich so gut zu werden, dass er bald mit einem Studium in
Deutschland starten kann.

Aber seine vielseitigen Aktivitäten gehen noch weiter. Unter anderem
stieß er ein Gartenprojekt im Marienheim an, das überaus erfolgreich
Geflüchtete und Nachbarn zusammenbringt, um gemeinsam zu pflanzen und
zu ernten. Von Brokkoli über Salat bis zu den Radieschen sind etliche
Sorten bereits in die Erde gekommen. Besonders die schmackhaften
Radieschen brachten einen gelungenen Ertrag.

Auf diese Weise vereint er die Menschen und leistet positive
Stadtteilarbeit. Auch in der Nähgruppe von Ina Schloß ist er aktiv,
und engagiert sich zusätzlich außerhalb seines Dienstes ehrenamtlich
in der kurdischen Gemeinschaft. „Er hat so viele Ideen“, bringt es
Birgit Eisinger, Koordinatorin der Flüchtlingsarbeit beim SKM, auf
den Punkt.

Weiterhin würde er gerne den Saal des Marienheims für kleinere
Feiern, wie Geburtstage und Hochzeiten, herrichten und die
Organisation in die Hand nehmen.

„Er hat eine soziale Ader und möchte von innen heraus anderen
Menschen helfen. Jwan Ali zeigt sich eigenständig, motiviert und die
innere soziale Einstellung und Verantwortung ist für ihn eine
Herzensangelegenheit.“ Über die Jahre hinweg entwickelte er ferner
ein großes politisches Interesse, nicht nur in Syrien, sondern ebenso
in Deutschland. Er verfolgt Entwicklungen und Strukturen in diesen
Ländern sehr genau, um zu verstehen, was in der Welt passiert.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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