Rent a chicken
Neue Wege in der Landwirtschaft: Landwirt Lukas Tölkes vermietet Hühner

Ute Salemi (51) besucht ihr Geburtstagsgeschenk auf dem Gut Fussberg, die Miethenne „Waltraud“. Diese Henne wird voraussichtlich auch nicht zum Jahresende im Suppentopf landen. | Foto: Steimel
  • Ute Salemi (51) besucht ihr Geburtstagsgeschenk auf dem Gut Fussberg, die Miethenne „Waltraud“. Diese Henne wird voraussichtlich auch nicht zum Jahresende im Suppentopf landen.
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Ruppichteroth -

Milchwirtschaft war gestern, so könnte man das Wirken über drei
Generationen bei den Bauern, Johannes, Wilfried und Lukas Tölkes
bezeichnen. Opa Johannes (81) hat eben diese Milchwirtschaft noch
betrieben, Sohn Wilfried (54) betreibt sie noch und Enkel Lukas geht
gänzlich neue Wege. Lukas Tölkes (30) kommt immer mit neuen Ideen
daher, die man in der heutigen Zeit auch auf Facebook und Instagram
verfolgen kann. Sein Focus liegt im Moment mehr auf dem Federvieh als
auf der Milchwirtschaft sowie auf dem neu eingerichteten Hofladen
„Gut Fussberg“, unweit der Ortschaft Kammerich.

Biogemüse, Biofleisch und Bioeier sind die Renner, nicht nur im
eigenen Hofladen, auch in den Verbrauchermärkten der Region und in
diversen Gaststätten. Tölkes bietet zudem Kochkurse an, speziell
natürlich mit Geflügelgerichten aus seiner Haltung. Hobbykoch Markus
Zimmermann unterstützt ihn dabei. Sie nutzen gemeinsam hierzu das
Maro-Kochstudio in Ruppichteroth. Eine erste Kochvariante war das
„überfahrene Hähnchen“, welches großen Zuspruch fand. Seine
Augen strahlen, wenn er von seiner neuesten Idee spricht, die er jetzt
umgesetzt hat: Rent a chicken.

Ab sofort kann man für ein Jahr oder auch länger Hühner mieten.
Für 180 Euro im Jahr bekommt man ein Huhn zugewiesen, welches mit
einem farbigen Ring markiert wird. Gerne kann man dieses Huhn zu den
Ladenöffnungszeiten auch besuchen und damit „schmusen“. Zudem
bekommt der Mieter im Monat 20 Eier und zum Jahresende kann er seine
Henne als Suppenhuhn mitnehmen. Zehn Hühner hat er bereits vermietet,
die meisten Mieter wollen aber Mietverlängerung und verzichten gerne
auf die Suppenhuhnvariante zu Weihnachten.

Neben diesen Hofaktivitäten bewirtschaftet Tölkes aber auch noch
Ländereien und es wäre nicht Lukas Tölkes wenn hier nicht auch
etwas Besonderes angebaut wird. Auf einer Fläche von etwa vier
Fußballfeldern baut er jetzt bereits im fünften Jahr Nutzhanf an.
Diesen Anbau kann er natürlich nur mit Genehmigung des
Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft betreiben. Es
handelt sich hierbei auch um Pflanzen, die einen sehr geringen
THC-Gehalt haben und somit als Droge nicht genutzt werden können.
Geerntet wird der Hanf mit Mähdreschern, die äußerst scharfe Messer
benötigen, um die starken, engen Fasern zu zerschneiden. Die
gedroschenen Körner werden weiter zu hochwertigem Hanföl
verarbeitet. Auch hier hat Tölkes jetzt den Schritt nach vorne getan
und sich eine eigene Ölmühle gekauft. Mit der nächsten Ernte im
Spätsommer wird er den Hanf zu einer weiteren Nutzung vermarkten:
Hanftee wird dann zum Programm im Hofladen gehören. Erste
Probelieferungen und Verkostungen sind bereits erfolgreich
abgeschlossen.

Bleibt abzuwarten, was so im Laufe des Jahres noch alles Neues auf dem
Hof realisiert wird, auf jeden Fall hat sich weiterer Nachwuchs
angemeldet und neben Lukas freuen sich auch seine Frau Miriam und das
Töchterchen Helene über ein weiteres Geschwisterchen, welches sich
für Mai angekündigt hat.

Näheres zu „Rent a chicken“ unter
www.gutfussberg.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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