Hausgemacht
Traditionelle Sitzung des TV Ruppichteroth in der Bröltalhalle

Da musste sich Greta Thunberg (Markus Neuber) doch einiges von Bauer Andreas Schmitz (Arno Schiefen) zur Rettung des Bacherbusch anhören. | Foto: Steimel
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  • Da musste sich Greta Thunberg (Markus Neuber) doch einiges von Bauer Andreas Schmitz (Arno Schiefen) zur Rettung des Bacherbusch anhören.
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Ruppichteroth -

„Mer bruche keiner, keiner, dä uns sät, wie mer Fastelovend
fiere deit“ heißt es in einem Hit der Bläck Fööss aus dem Jahr
1998 und so hätte auch das Motto des 63. karnevalistischen
Winterfestes des TV Ruppichteroth lauten können.

Alle Redebeiträge befassten sich mit dem Eroberungsversuch durch den
neu gegründeten 1. Ruppichterother Karnevalsverein (RKV). Den
Versuch, aus Ruppichteroth und der Bröltalhalle ein Klein Bonum um
„Gaius Werner Peters“ zu erschaffen.

Mehr als 600 Gäste brachen regelrecht in Jubel aus, als Präsident
Albert Brummenbaum im roten Frack, gebeugt von der Last seiner Orden,
die Bühne als Karnevalsheilsbringer Peters betrat - doch plötzlich
stand er alleine da, mit seinen Raketen, mit seinen Alaaf-Rufen.
Niemand reagierte auf seinen Redeschwall, niemand klatschte. Alle
wussten Bescheid und zeigten sich mit dem Doorp, mit dem TV
solidarisch und stimmten lauthals in das Lied der Bläck Fööss ein.
Letztlich betreibt alleine dieser Verein schon mehr als sechs
Jahrzehnte sehr erfolgreichen Karneval im Ort Ruppichteroth.

Doch das Winterfest hatte wesentlich mehr zu bieten, als nur diese
Passage, wobei sie schon ein Höhepunkt war. Unterstützt mit
heimischer Blasmusik (Bröltaler Musikverein) startete der
karnevalistische Abend durch, gefolgt vom Redebeitrag von Elvira
Mengede als Putzfrau „Billa Sterzenbach“, die bereits zum 20. Mal
beim TV als „Eisbrecher“ auftrat.

Mit dem „Liebsten, was der TV zu bieten hat“, so der Präsident,
mit den Minifunken, fuhr das Narrenschiff weiter im Brölbachtal,
gefolgt vom Rededuo „Zwei echte Kerls“ (Markus Neuber und Arno
Schiefen). Sie brachten zum ersten Mal den Saal zum kochen. Ob
Dorfsheriff Morsbach oder Sängerin Nena - alle waren eingebunden in
den plötzlichen Braunkohlefund im Bacherbusch. Bis dann Greta
Thunberg im „Backerbusch“ erschien. Dort hatte sie jedoch nicht
mit Landwirt Andreas Schmitz gerechnet. Ein Dialog, der dem Publikum
die Lachtränen entlockte. Die Rakete für die beiden
Vollblutkomödianten war gerade verraucht, da nahm Ralf Dreßen die
Gitarre zur Hand und im Nu war die Bröltalhalle für ein
Mitsingkonzert gerüstet. Es wurde gesungen und geschunkelt. Manch
einer nutzte die Zeit aber auch für eine Zigarettenpause, denn viele
wussten, was danach kommen sollte.

Hans Peter Hohn als „Döörper Prätscher“ sezierte wieder
haarscharf alle Gegebenheiten der Welt und des Ortes. So wusste er zu
berichten, das Ehrenbürgermeister Ludwg Neuber einen Radweg geplant
habe „Vam Mekong boss zoer Bröl“ - hierbei Bezug nehmend auf die
Aktivitäten von Neuber in Laos und die Ortsplanungen für einen
Radweg. Mit seinem bekannten „Kopp ze kleen für“ bewertete der
Prätscher seine Erkenntnis zum neu gegründeten 1. RKV mit
Winterscheider Erstbesetzung.

Die Vortragsbütt wurde zur Seite geschoben, der Platz frei für die
nächste Tanzgruppe des TV, die Bröltalpänz. In bunten
Glitzerkostümen erfreuten sie das närrische Publikum, währenddessen
der Elferrat seine Stühle räumte und Platz machte für die „Blue
Girls“. Der Elferat rüstete die Bühne um für seinen Auftritt zu
einer Folge „Döörper Höhle des Löwen“.

Als finanzstarke Investoren fungierten Christoph Schmidt als Wolfgang
Schorn, Markus Neuber als Toni Löbach und Arno Schiefen als Petra
Engelmann. Ortsansässige Geschäftsleute präsentierten ihre
Erfindungen. So auch Albert Brummenbaum als Werner Peters mit seiner
Idee, den Karneval nach Ruppichteroth zu bringen. Diese Idee stieß
bei den Investoren auf das Ergebnis: Wahnsinn, völliger Wahnsinn,
Rinderwahnsinn. Letztlich machte Petra Engelmann das Geschäft mit dem
Erfinder Guido Kaltenbach. Seine geniale Erfindung war das einsammeln
von Pferdeäpfel, womit er CO2-neutral seine Drehorgel betrieb.

Was dann folgte, waren zwei Programmpunkte, die in jeder Sitzung des
Kölner Karneval stand gehalten hätten. Zunächst mit der Gruppe
„Mir zwei, die zwei“, die mit ihrem kölschen Liedgut die Stimmung
nochmals kräftig anheizte, die Besucher brachte es auf die Stühle.
Die Sitzung näherte sich dem Ende zu und folglich kommt zum Schluss
immer das Beste, in diesem Fall, die vereinseigene Tanzgruppe „Blue
Girls“. Ein Feuerwerk der Artistik, was diese fesche Truppe auf die
Bühne brachte. Da flogen die Mariechen nur so an der
Deckenverkleidung her, zackig und alle mit einem Lächeln, trotz
größter Anstrengung - frei nach dem Motto: „Ruppichteroth kann
Karneval“. Diese Truppe blieb dann auch gleich oben auf der Bühne
als die Fanfarentrompeter aus Nothberg (Eschweiler) zum Finale
bliesen. Ein bunter Anblick, der dem tollen Abend und dem Finale ein
würdiges Bild bot.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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