Ein Urgestein ist gegangen
Heimatforscher und Krippenbauer Alois Müller gestorben

Die Dachschindeln für das Rathaus hat er einzeln mit der Nagelschere geschnitten. | Foto: Archiv Steimel
  • Die Dachschindeln für das Rathaus hat er einzeln mit der Nagelschere geschnitten.
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Ruppichteroth -

Anfang November ist der „Vater“ und Erbauer der „Bergischen
Heimatkrippe“ Alois Müller im Alter von 83 Jahren in Ruppichteroth
verstorben. Es ist aber nicht nur die Krippe, die als sichtbares
Denkmal an ihn erhalten bleibt, auch mit den vielen Beiträgen in den
Jahresheften des Bürgervereins Ruppichteroth hat er sich für die
Nachwelt unsterblich gemacht. Der Fachwerkbau war sein Lieblingsthema,
viele Häuser hat er durchleuchtet, den Ort Oeleroth hat er quasi
komplett erforscht. Geboren wurde Alois 1935 in dem kleinen Weiler
Kammerich. Dort wuchs er auf und nach seinem Schulabschluss begann er
eine Lehre als Werkzeugmacher bei den Huwil Werken in Ruppichteroth.
Dieser Arbeitgeber sollte ihn auch begleiten bis zur Rente. Später
hat er selbst als Lehrlingsausbilder dort gearbeitet. Vielen hundert
jungen Menschen hat er das Rüstzeug für ihr Berufsleben mit auf den
Weg gegeben. Fotografieren, Zeichnen und Malen waren schon immer sein
Hobby, bis er dann später seine Liebe zum Modell- und Krippenbau
entdeckte. Seine Heimatkrippe wuchs Jahr für Jahr und zeigte sich
nicht im alt hergebrachten Stil einer Krippe, sondern präsentierte
sich im bekannten Fachwerkbau der hiesigen Gegend. Alois Müller
merkte hierzu an: „Ich wollte Original-Gebäude, authentische
Hintergrundbilder, die typisch sind für die Kulturlandschaft unserer
Heimat. Der Name Bergische Heimatkrippe ist nicht nur Name, sondern
auch Programm“. Es war aber nicht nur die Krippe, die ihn reizte.
Das Schönenberger Rathaus hat er ebenfalls maßstabsgetreu nachgebaut
und real auch die Burg Herrenbröl, die heute am Standort nur noch
eine Ruine ist. Unvollendet geblieben ist sein Nachbau der
katholischen Kirche Sankt Severin. Tausende Menschen haben seine
Krippe bewundert. Ein Besuch der Döörper Weihnacht ging einher mit
einem Krippenbesuch bei Alois Müller im Privathaus, später dann per
Pendelbus nach Hambuchen zum neuen Wohnsitz. Aus dem immer gut
gefüllten Spendenschwein konnten Alois Müller und seine Frau Vera
Symanski viele wohltätige Projekte unterstützen, so die Kinderklinik
Sankt Augustin, Kinder in Mosambik, die Ruppichterother Tafel,
Kindergärten oder die Rundschau Altenhilfe, um nur einige zu nennen.

Wie eingangs erwähnt, bleibt diese Krippe der Nachwelt erhalten. Sie
ist ab dem zweiten Advent wieder aufgebaut im Bauern- und
Technikmuseum in Much-Berzbach. Die Öffnungszeiten findet man im
Internet unterwww.dorfberzbach.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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