Bekannt im ganzen Doorp
Hebamme Berta Müller verstorben - Ein ganzes Dorf denkt an sie

So kannte sie ganz Ruppichteroth: Berta Müller im Jahr 2007 beim Besuch des Burgplatzfestes des Bürgervereins. | Foto: Steimel
  • So kannte sie ganz Ruppichteroth: Berta Müller im Jahr 2007 beim Besuch des Burgplatzfestes des Bürgervereins.
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Ruppichteroth -

Wer kannte sie nicht im Doorp? In vielen Familien hat sie aus drei
Generationen Kinder auf die Welt geholt. So war es auch nicht
verwunderlich, wenn sie immer sagte: „Ich habe ganz Ruppichteroth
auf die Welt geholt“, es war ihr Lieblings- und Standardsatz.

Fast jeder kannte sie, Berta Müller, geboren 1923 in dem kleinen
Weiler Scheid nahe Schönenberg. Sie wuchs auf im elterlichen
Bauernhof mit einem Bruder und zwei Schwestern. 1943 begann sie ihre
Ausbildung zur Hebamme in Wuppertal-Elberfeld, bereits am 1. Oktober
1944 erhielt sie ihre Zulassung als Hebamme für Ruppichteroth.

Viele kennen sie noch aus den Nachkriegsjahren, wenn sie mit ihrem
„Hermännchen“ in die entlegenen Dörfer rund um Ruppichteroth
fuhr, um bei den Hausgeburten dabei zu sein. Bei Wind und Wetter, bei
Schnee und Regen, auch um Mitternacht, wenn es sein musste. Später
sah man sie mit einem blauen VW Käfer diese Strecken bewältigen,
viele Jahre hat sie dieses Amt auch im Ruppichterother
Marienkrankenhaus ausgeführt.

Der 60-jährigen Ehe mit ihrem Mann Johann Müller, im Doorp auch der
„Dörchens Hans“ genannt, wurde Tochter Barbara 1951 geschenkt. Um
ihre Oma und Uroma trauern jetzt Wiebke und Mareike sowie Paul und
Ella. Gern kamen sie immer aus Düsseldorf-Hilden nach Ruppichteroth
zu Besuch.

Den Kontakt zur Öffentlichkeit hat Berta Müller Zeit ihres Lebens
gepflegt. Ob nun mit der Nachbarschaft Pfingsteier gesungen wurden,
Kränze gebunden oder Geburtstage gefeiert, ja auch regelmäßiges
Kegeln und Canaster spielen hat sie jung gehalten.

Fragt man nach Anekdoten, dann gibt es derer reichlich. Eine soll hier
gerne festgehalten werden: In der Nacht vor ihrer eigenen Hochzeit
musste sie ebenfalls zu einer Hausgeburt in den Ort Dörgen. Diese
Geburt zog sich lange hin, sodass es sehr eng wurde mit umziehen und
herrichten der Braut zur Hochzeitsmesse. Noch am Kircheingang - unterm
Turm, wie man so schön sagt - wurden ihr die Pantoffel ausgezogen und
gegen schicke Hochzeitsschuhe ersetzt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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