Das kann Leben kosten!
Im Einsatz dreimal wertvolle Zeit verloren

Bei einer Restfahrbahnbreite von 2,70 Metern kam das Drehleiterfahrzeug kaum durch. | Foto: Gast
  • Bei einer Restfahrbahnbreite von 2,70 Metern kam das Drehleiterfahrzeug kaum durch.
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Neunkirchen-Seelscheid - Feuerwehr und Ordnungsamt kontrollierten die Straßen im
Gemeindegebiet

Fahren können die Jungs und Mädchen von der Freiwilligen Feuerwehr
der Gemeinde! Und das müssen sie auch.

Das bewies jetzt eine Kontroll-Rundfahrt mit dem etwa 2,80 Meter
breiten Drehleiterfahrzeug, das einen Aufbau von circa zehn Metern
hat, und einem Begleitfahrzeug durch die Straßen der Gemeinde.

Joachim Kauert vom Ordnungsamt der Gemeinde kennt aus seiner
täglichen Arbeit die „Hot-Spots“ und ließ die beiden
Gemeindebrandinspektoren Henning Eckschlag und Roland Küpper sowie
Unterbrandmeister Andre Rauer besonders diese Straßen abfahren.

Nicht, um die Anwohner zu ärgern und „Knöllchen“ zu verteilen,
sondern um die Autofahrer für ein Problem zu sensibilisieren: Immer
wieder werden Feuerwehr und Rettungsdienste bei Einsätzen durch
schlecht geparkte Fahrzeuge behindert oder blockiert. Viele Autofahrer
berücksichtigen beim Parken zwar die Durchfahrtbreiten für andere
PKW, nicht jedoch die für Rettungsfahrzeuge. Besonders auf schmalen
Straßen und in Wohngebieten kann es dadurch im Fall eines Einsatzes
zu erheblichen Verzögerungen kommen und dadurch wertvolle Zeit für
dringend benötigte Hilfe verloren gehen.

„Das Parken ist unzulässig vor und hinter Kreuzungen und
Einmündungen bis zu je fünf Meter von den Schnittpunkten der
Fahrbahnkante“ heißt es im Paragraph zwölf der
Straßenverkehrsordnung. In Rettungszufahrten zu Gebäuden oder auf
Flächen für Rettungsfahrzeuge darf nicht geparkt werden, und
Zapfstellen sowie Hydranten müssen freigehalten werden. Zudem ist das
Parken an engen Straßenstellen verboten, wenn neben dem geparkten
Fahrzeug weniger als 3,05 Meter Fahrbahnbreite für den normalen
Durchfahrtverkehr verbleiben.

Doch viele Autofahrer halten sich nicht daran und parken zuweilen
sogar in den Einmündungen. Das kann dazu führen, dass besonders
Großfahrzeuge, wie etwa die Drehleiter, aufwendig rangieren müssen,
bevor eine Weiterfahrt möglich ist - und dadurch wertvolle Zeit
verlieren. Dieses Problem stellt sich den Wehrleuten in regelmäßigen
Abständen, wussten die Wehrleute zu berichten. Vor drei Monaten
musste der Wehrführer beim Einsatz sogar auf Umwegen zu einem
PKW-Brand fahren, weil der direkte Weg blockiert war, erzählte
Joachim Kauert. „Das kostet wertvolle Minuten.“

Glücklicherweise verlief die Kontrollfahrt von Feuerwehr und
Ordnungsamt jetzt verhältnismäßig unspektakulär. Abgesehen von
einer Familienfeier in Höfferhof, bei der mehrere am Straßenrand
abgestellte Autos bei einer Restfahrbahnbreite von knapp 2,70 Metern
den Fahrer der Drehleiter zum Schwitzen brachten, einem Slalom in der
Waldstraße bei dem die Drehleiter keine Chance zur Durchfahrt gehabt
hätte, einigen Hecken, die in die Straße hineinragten und einer
zugeparkten Privatstraße in Seelscheid, gestaltete die Fahrt sich
problemlos. Die aufgeschreckten Fahrzeughalter, die auf ihre Fehler
aufmerksam gemacht wurden, zeigten sich meist verständnisvoll. An
manchen Stellen bezeichnete Kauert die Parksituation sogar als
„vorbildlich“.

So sollte es sein. Denn: die Viertelstunde, die Feuerwehr oder
Rettungswagen wegen Behinderungen später kommen, könnte
lebensentscheidend sein.

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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