Verwüstung pur
Stadt und Bürgerschaft Königswinter unterstützen die Flutopfer

Die Mitglieder der Sankt Sebastianus Junggesellen Bruderschaft Oberdollendorf und anderer Vereine waren im Ahrtal im Einsatz. | Foto: Bruderschaft
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  • Die Mitglieder der Sankt Sebastianus Junggesellen Bruderschaft Oberdollendorf und anderer Vereine waren im Ahrtal im Einsatz.
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Königswinter - Die Bilder über die Flutkatastrophe etwa im Ahrkreis, im Erftkreis
und auch im Rhein-Sieg-Kreis machen Bürger fassungslos. Das
Bedürfnis zu helfen ist bei vielen Menschen in allen Teilen des
Landes groß. Auch zahlreiche Bürger aus Königswinter unterstützen
seit Beginn der schweren Unwetter in den betroffenen Orten die Opfer
der Flutkatastrophe. Je nach eigenen Möglichkeiten haben
Nachbarschaften in verschiedenen Ortsteilen Geld- und
Sachspendenaktionen, sowie Lebensmittelversorgungen organisiert.

Auch Kulturschaffende und Vereine aus Königswinter haben Aktionen
gestartet. „Wir haben unmittelbar nach der Flutkatastrophe
zusammengesessen und überlegt, was wir tun können“, berichtete
etwa Daniel Otto, Präsident der Sankt Sebastianus Junggesellen
Bruderschaft Oberdollendorf. Gemeinsam mit zahlreichen Junggesellen
und befreundeten Mitgliedern anderer Vereine, darunter etwa auch
Mitglieder vom Handballverein Siebengebirge, beschlossen sie, ins
Ahrtal zu fahren. Hilfe kam auch von der Niederdollendorfer Sankt
Sebastianus Junggesellen Bruderschaft. „Was wir dort sahen, war
einfach nur krass“, zeigte sich Otto von den ersten Eindrücken ins
Einsatzgebiet betroffen. Eben noch in einer idyllischen Waldlandschaft
unterwegs, sei vor ihnen dann das Ahrtal aufgetaucht.

„Das war die pure Verwüstung“, zeigt sich Otto angesichts der
Naturgewalt geschockt. Empfangen wurden die Helfer mit Schildern an
den Straßen, auf denen ein in großen Lettern geschriebenes
„Danke“ zu lesen war. „Das alles hat vielen von uns die Tränen
in die Augen getrieben“. Dann aber wurde kräftig angepackt. An
vielen Stellen seien helfende Hände notwendig gewesen. „Wir haben
mit Äxten Möbel zerschlagen müssen für den Abtransport“. In
erster Linie wurde eimerweise Schlamm geschippt. Unmittelbare Kontakte
zu Betroffenen seien auch über die Königswinterer Winzer möglich
gewesen, die zu den Winzern im Ahrtal kollegialen Austausch pflegen.
Viele Weingüter seien von den Flutwellen betroffen, ganze Chargen von
Weinflaschen und Fässern könnten nicht mehr in den Verkauf,
allenfalls vergünstigt als Flutweine.

Ersthilfe unmittelbar nach dem Unwetter und in den Folgetagen
leisteten auch alle acht Löscheinheiten aus Königswinter - und das
insbesondere in Rheinbach und Swisttal. Etwa 20 bis 40 Einsatzkräfte
der Feuerwehr waren in Wechselschichten täglich vor Ort. „Sogar
unser Rettungsboot kam zum Einsatz“, schildert Lutz Schumacher,
Pressesprecher der Feuerwehr. Sonst auf dem Rhein unterwegs, sei das
Rettungsboot durch die völlig überfluteten Straßen von Rheinbach
gelenkt worden, um Menschenleben zu retten. Dabei musste auch die
Besatzung eines anderen Rettungsbootes nach Bootschaden aufgenommen
werden.

„Währenddessen kam es zu dramatischen Abläufen, bei denen auch ein
Hubschrauber mit Seilwinde zur Menschenrettung eingesetzt werden
musste“, so Schumacher. Der Schutz der Bürger in Königswinter sei
indes in der Zeit der Einsätze in den betroffenen Regionen allzeit
gewährleistet gewesen, da ausreichend Kräfte für mögliche
Einsätze in Königswinter auf Abruf bereit standen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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