Ehrgeiz, Beharrlichkeit, Mut
Wird Insa Thiele-Eich die erste deutsche Frau im Weltall?

Wird Insa Thiele-Eich als erste deutsche Astronautin ins All fliegen? | Foto: Die Astronautin
  • Wird Insa Thiele-Eich als erste deutsche Astronautin ins All fliegen?
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Königswinter -

Seit die Russin Valentina Tereschkowa 1963 als allererste Frau in den
Weltraum flog, sind weltweit schon 60 Frauen im All gewesen. Aber noch
keine Deutsche.

Die 36-jährige Insa Thiele-Eich aus Königswinter könnte die erste
deutsche Astronautin werden. Im April 2017 wurde sie von der
Initiative „Die Astronautin“, die erstmals eine deutsche
Astronautin auf eine Forschungsmission zur ISS entsenden will, als
eine von zwei Finalistinnen aus über 400 Bewerberinnen ausgewählt.

Geplant ist ein Kurzzeitaufenthalt von etwa zehn Tagen auf der ISS im
Jahr 2020, bei dem unter anderem erforscht werden soll, wie der
weibliche Körper in der Schwerelosigkeit reagiert. Als Vorbild für
andere Frauen und junge Mädchen möchte die Wissenschaftlerin ihnen
Mut machen, sich auch technische Berufe zuzutrauen und diese wie auch
andere Männerdomänen zu erobern.

Sie selbst wusste bereits mit acht Jahren, dass sie Astronautin werden
wollte. Ihr Vater, der deutsche Astronaut Gerhard Thiele, war sieben
Jahre Mitglied des ESA-Astronautenkorps, flog im Jahr 2000 als zehnter
Deutscher ins All und steckte sie mit seiner Begeisterung an.

In ihrem Buch „Astronauten. Eine Familiengeschichte“, das im
vergangenen Herbst erschien, erzählt sie gemeinsam mit ihrem Vater
vom bewegten Leben ihrer Familie und zeigt damit, wie man mit Ehrgeiz,
Beharrlichkeit und Mut Träume verwirklichen kann.

Auch ihre beiden Töchter hat sie schon mit ihrer Begeisterung
angesteckt. Im Hauptberuf ist die dreifache Mutter - die Erziehung
teilt sie sich mit Ehemann Daniel - Meteorologin und wissenschaftliche
Koordinatorin am Meteorologischen Institut der Universität Bonn. Dort
betreibt sie Grundlagenforschung für eine verbesserte Wetter- und
Klimavorhersage und untersucht beispielsweise den Wasser- und
Energieaustausch zwischen Boden, Vegetation und Atmosphäre. In ihrer
Freizeit läuft, klettert und fotografiert sie gerne.

Doch dafür bleibt ihr momentan nicht viel Zeit. Seit August 2017
bereiten sie und die zweite Finalistin, die Astrophysikerin Dr.
Suzanna Randall, sich für ihren Flug ins All vor. Dazu gehören
Überlebenstraining, Parabelflüge, Tauchübungen, Roboterkunde, und
… und … und…

Das Ausbildungsprogramm zur Astronautin fordert die Kandidatinnen
gehörig. Im Sommer 2018 hat Thiele-Eich ihren Flugschein gemacht.

Jetzt hat sie gerade ihren Tauchschein erworben, um damit die erste
Unterwasser-Mission (Lunar Exploration Mission) in Marseille zu
absolvieren. Im Herbst geht das Training dann in Friedrichshafen
weiter.

Wann genau die erste deutsche Astronautin ins All startet, steht noch
nicht fest. Noch laufen die Verhandlungen mit dem amerikanischen
Raumfahrtunternehmen Space X. Sollte Insa Thiele-Eich tatsächlich zur
internationalen Raumstation ISS starten, wäre sie dann etwa 400
Kilometer von der Familie entfernt.

Natürlich würde sie ihre Familie vermissen, gibt sie zu, aber sie
sei auch schon weiter von daheim entfernt gewesen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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