Westerwaldsterne feiern ihr 50-Jähriges
Festkommers zum Jubiläum

Höchster BDK Orden für Ehrenpräsident Franz Josef Becker anlässlich seines 50. Vereinsjubiläums, begann mit 15 Jahren seine Laufbahn im Tanzcorps als Fahnenträger. | Foto: Heimermann
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  • Höchster BDK Orden für Ehrenpräsident Franz Josef Becker anlässlich seines 50. Vereinsjubiläums, begann mit 15 Jahren seine Laufbahn im Tanzcorps als Fahnenträger.
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Uckerath - Wie man einen Festakt zum 50. Vereinsjubiläum auch locker, humorvoll
und mit Witz gestalten kann, zeigten die Westerwaldsterne ihren 300
Gästen beim Festkommers im Rosensaal des Hotels Landsknecht. Unter
den Gästen begrüßte Präsident Rainer Becker viele ehemalige
TänzerInnen, die früheren Tanzmariechen Romy Weis, Eveline Schiefer,
Gabi Klein und Katja Lehmann, Vertreter von befreundeten Vereinen und
der Politik, sowie natürliche alle aktiven und inaktive Mitglieder
der Westerwaldsterne, die Ehrensenatoren mit Geburtstagskind Wolfgang
Wertenbruch und zum guten Schluss den Mann der ersten Stunde,
Ehrenpräsident Franz Josef Becker. DenVerstorbenen der
Westerwaldsterne gedachte man in einer Schweigeminute. Als Vertreter
der Stadt Hennef hielt der stellvertretender Bürgermeister,
Ehrensenator der Westerwaldsterne und uckerather Thomas Wallau die
Laudatio in Reimform. „Ob Franz-Josef, Irmgard, Rainer, Biggi, Gaby
oder Herbert, am Namen Becker kommt keiner vorbei, vielleicht ist
gerade das der Erfolg des Vereins“ resümierte Wallau. Er erinnerte
an die Highlights der Vereinsgeschichte, die Turniererfolge mit
insgesamt zwölf Deutschen Meisterschaften, die Teilnahme an der
Steubenparade in New York, den Fernsehauftritt im „Blauen Bock“,
an den Grundstock von 20.000 DM für den Bau der Uckerather
Friedhofskapelle und an die legendären Openairs des Vereins. „Ach
wäre ich doch ein toller Tänzer, so würd ich gern bei den
Westerwaldsternen tanzen“ war sein Wunsch und überreichte einen
Obulus der Stadt für die neue Vereinsstandarte.

Als Präsident blickte Rainer Becker auf seine 44 Jahre bei den
Westerwaldsternen zurück, wobei ihn schon zwei Jahre zuvor sein Onkel
Franz Becker für das Tanzcorps begeisterte. Nach diesem Rückblich
kehrte er dann aber zur Gegenwart zurück, indem er das Prinzenpaar
mit seiner Crew auf die Bühne rief, um das Ergebnis deren
Armbandverkaufsaktion, gemäß ihrer Statuten in Paragraph §10. Mir
fiere et Levve un dat hält uns zesamme! Unter diesem Motto wollen wir
Karneval feiern, aber auch etwas für die Menschen tun, denen es nicht
so gut geht wie uns! So verkaufte die Crew blaue Armbändchen mit der
Aufschrift „50 Jahre KV Die Westerwaldsterne“. Zusatzspenden gab
es vom Kindergarten Süchterscheid, befreundeten Vereinen, sowie der
Dreilinden Apotheke für diese Aktion. So konnte Prinzessin Michi
Schmelzer im Namen der Crew den Erlös von 4.444 Euro, zu je 2.222
Euro an Frau Linke von der Deutschen Herzstiftung und an die Deutsche
Krebshilfe übergeben, deren Vertreterin durch eine Autopanne die
Spende nicht persönlich entgegen nehmen konnte.

Nach diesem Programmpunkt ging der Präsident mit dem Mikro durch die
Reihen, um Meinungen und das ein oder andere Anekdötchen von
ehemaligen Aktiven einzuholen. So wusste Werner Ditscheid aus seiner
Zeit als Präsident von Tanzmariechen Romy zu berichten, die nach
einem Auftritt unbedingt schwimmen wollte, obwohl kein Wasser im Pool
war. Busunternehmer und Ehrensenator Peter Krautscheid (Senior) sah
Rainer mit einem Scheck (1.111 Euro)in der Hand, den er dann durch
seine Schwiegertochter Pia als Dank für die vielen gemeinsamen Jahren
on Tour überreichte. Remm Flemm Präsident Charly Büllesbach
bemerkte, dass er die Westerwaldsterne durch seinen Schwager Franz
Josef Becker auch schon seit 50 Jahren kennt.

Nach den gesammelten Geschichten aus der Vergangenheit stimmte
Zuschauerrekordhalter der Lanxess Arena, Björn Heuser mit seiner
Gitarre die Gäste zum Mitsingen an, es war wohl das erste
Mitsingkonzert in Uckerath.

Mit Märschen, auf die das Tanzcorps in den 50 Jahren tanzte,
versetzte das Blasorchester Uckerath die Gäste gekonnt in die
vergangene Turnierzeit. Übrigens ist es auch für das Blasorchester
Uckerath Jubiläum, aus dessen Reihen auch Franz Josef Becker stammt,
denn sie unterstützen und begleiten den Weg des Tanzcorps auch schon
50 Jahre, legendär die Empfänge nach den Meisterschaften.

Vor 30 Jahren siedelte der Journalist Peter Lorber aus dem Frankenland
ins Rheinland und erlebte bei einer Sitzung der KG Hennef erstmals die
Tanzdarbietungen der Westerwaldsterne. Die atemberaubenden Hebe- und
Wurfelementen der Mädels begeisterten ihn so sehr, dass er seither
Freund und Fan der Westerwaldsterne ist. So war er der Beste, der als
Fan aus der Geschichte des Vereins, in seiner Art, aus seiner Sicht,
in Reimform und Witz erzählen konnte. „Ein Stern ist hell und
weich, ist selbstleuchtend und massenreich. Ich bitte Sie, schaun Sie
doch mal zu unsern Sternen hier im Saal und dann den Mädels ins
Gesicht...leuchtender geht‘s wirklich nicht. Dann schaun Sie sich
die Burschen an, jeder ein Muster von einem Mann, durchtrainiert und
massenreich, nur aus Muskeln besteht die Masse, kein Gramm Fett,
gestählte Klasse“, mit diesem Satz begann Peter Lorber seine
Lobesrede. Franz Josef Becker eigne sich nicht zum Dichten, daher habe
er ihn gekürzt zu FJB. In vier Abschnitte wurde der Vortrag
aufgeteilt, zwischen denen dann das Blasorchester die
„Meistermärsche“ des Corps spielte. Als Zugabe hatte Lorber noch
ein eigens komponiertes Lied in petto.

Den tänzerischen Teil bestritt das Jugendtanzcorps der
Westerwaldsterne. Einige TänzerInnen mussten dafür doppelt
trainieren, da sie in die große Garde gewechselt sind.

Als Höhepunkt der Veranstaltung die Ehrung von „Mister
Westerwaldstern“ Franz Josef Becker. Thomas Wallau lobte seinen
Einsatz, sein Können, sein Engagement und seine Beharrlichkeit seit
seinem Eintritt als 15 jähriger in das damalige „Tanzcorps
Blau-Weiß Uckerath, Mir hale Poll“. Erst als Fahnenträger.
1972-1985 Tanzoffizier mit verschiedenen Mariechen, in dieser Zeit
wurde er 4 x Deutscher Meister im Paartanz beim Bund Deutscher
Karneval (BDK) und 8 x Deutscher Meister im gemischten Gardetanz. Von
1978 bis 2009 trainierte er das Tanzcorps. 1999 regierte er mit seiner
Frau Irmgard als Uckerather Prinzenpaar unter dem Motto „30 Johr mit
Danz und Humor“. Mit 31 Jahren wählte man ihn 1999 zum Präsidenten
und 1. Vorsitzenden. Mit Herzblut übte er 30 Jahre diese Ämter aus,
trat 2015 zurück und der Verein ernannte ihn zum Ehrenpräsident. In
dieser Funktion organisiert und begleitet er das Tanzcorps bis heute
bei den Auftritten. Franz Becker schuf die Basis des Tanzcorps und
vererbte die Vereinsleidenschaft an seinen Sohn Franz Josef, der wie
kaum ein anderer den Verein lebt. Peter Söntgerath vom BDK
überreichte Franz Josef Becker für die Verdienste im Verein und für
den Karneval während 50 Jahren die höchste Auszeichnung, den großen
BDK Orden in Gold mit Brillanten, sowie einer Ehrenurkunde.

Zum Abschluss der Feier rockte die Kölner Band Pläsier die Bühne
und versetzte die Gäste in einen Rausch und alle rockten mit. Die
Band war sicher nicht zum letzten Mal in Uckerath! Die
Jubiläumsfeierlichkeiten gehen weiter mit dem 14. Kult Openair am 14.
Juni.

- A. Heimermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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