Tradition seit 100 Jahren
JGV "Alte Burg" Stadt Blankenberg feiert großes Jubiläum

Der Hofstaat 2019 des Junggesellenvereins "Alte Burg" Stadt Blankenberg | Foto: JGV "Alte Burg"
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  • Der Hofstaat 2019 des Junggesellenvereins "Alte Burg" Stadt Blankenberg
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Stadt Blankenberg - In Stadt Blankenberg wird seit über 100 Jahren die Tradition eines
sehr wichtigen Brauchtums der hiesigen Kulturlandschaft hoch gehalten.
Mit dem Junggesellenbrauchtum halten die Jungs vom Junggesellenverein
(JGV) „Alte Burg“ Stadt Blankenberg eine alte Tradition aufrecht.
Dies ist in einer Zeit, wo man sich in den größeren Städten mehr
und mehr von den Brauchtümern entfremdet, sehr wichtig für unsere
Heimat.

Nach dem Ersten Weltkrieg 1918 entstanden an der Sieg und am Rhein die
meisten Junggesellenvereine. Auch in Stadt Blankenberg gründeten vor
100 Jahren rund 30 Junggesellen im Gasthof Drecker den
Junggesellenverein "Alte Burg" Stadt Blankenberg. An der Gründung
waren Junggesellen aus den Ortsteilen Blankenberg, Berg und Attenberg,
sowie aus Bülgenauel, Greuelsiefen, Stein und Striefen
beteiligt. Schon vor 100 Jahren war der Junggesellenverein gut
angesehen und auch seine Feste waren bereits zur Gründungszeit gut
besucht. Selbst zum ersten Stiftungsfest kamen 25 Junggesellenvereine
zu Besuch.

Im Jahr 1933 fand zum allerersten Mal eine Mailehen-Versteigerung nach
amerikanischen Prinzip statt. Durch die Kriegsjahre kam es erst 1946
zu der nächsten Versteigerung, seitdem wurde jedes Jahr ein
Maikönigspaar durch die Versteigerung ermittelt. Nach den
Kriegsjahren veranstalteten die Junggesellen 1946 wieder ein
Stiftungsfest, welches wahrhaft als Erfolg gewertet werden konnte,
denn nach den langen, bitteren Kriegsjahren sehnten sich Jung und Alt
nach einigen Stunden der Freude und des Frohsinns. Durch dieses
erfolgreiche Fest und dem daraus resultierenden finanziellen Gewinn
konnte sich der Junggesellenverein eine Repräsentierfahne, eine
Schwenkfahne, eine Tischstandarte und eine Uniform kaufen. Mit der
Schwenkfahne konnten die Fähnriche des Junggesellenvereins sehr viele
Erfolge bei Meisterschaften - beispielsweise den
Westerwaldmeisterschaften oder bei den Deutschen Meisterschaften -
erzielen.

Die ehemaligen Mitglieder haben immer ein paar Anekdoten aus ihrer
aktiven Zeit auf Lager. Das langjährige Vereinsmitglied Karl-Heinz
Pütz weiß von so manchen interessanten Ereignissen zu berichten, so
zum Beispiel in seinem Maikönigsjahr: "1978 stellten die Mailehen
zusammen mit mir dem damaligen Vereinsvorsitzenden einen Maibaum mit
einem Herz für ,Mister President'"

In 100 Jahren Vereinsleben lief aber auch nicht immer alles perfekt,
so weiß Rene Kleinen zu berichten: "1997, in dem Jahr, in welchem ich
Maikönig war, ist es zu einem Fauxpas beim sogenannten Peijas,
welcher am Maibaum hängt, gekommen." Der Peijas soll den Sündenbock
des Ortes darstellen (ähnlich dem Nubbel in Köln). In Blankenberg
wird dieser Peijas immer dem amtierenden Maikönig vom Aussehen her
nach empfunden. "1997 wurde dem Peijas ein "Glied" an die Außenseite
der Hose genäht. Dies führte zur Verärgerung einiger Bürger, aber
vor allem der Kirche. Daher musste die Drehleiter der Freiwilligen
Feuerwehr Hennef anrücken, um dieses „Glied“ zu entfernen.
Genauso soll auch in einer Mainacht mal ein Maikönig ganz blöd
gefallen sein, sodass er vor der Krönungsfeier am nächsten Tag
geschminkt werden musste. 1977 kam es zu einem Unfall beim
Baumstellen, wobei zwei Autos durch den herabstürzenden Maibaum
beschädigt wurden. Es gab auch immer mal ein auf und ab bei den
Mitgliederzahlen und Veränderungen des Vorstandes, aber bekanntlich
"Auf Regen folgt Sonne:"

Ein Satz, welchen man sehr häufig von ehemaligen Mitgliedern zu
hören bekommt, ist: "Es macht mich stolz, ein Teil dieses tollen
Vereins gewesen zu sein". So auch der jahrelange 1. Vorsitzende
Sebastian Winter. Er erinnert sich zum Beispiel gerne an seine Zeit im
JGV zurück: "Wir hatten 2004 zum 85-jährigen Bestehen des Vereins
eine Veranstaltung aus dem Boden gestampft,welche sich zu einem echten
Selbstläufer entwickelte - die "Burgparty". Insgesamt gab es neun
Auflagen dieser fantastischen Veranstaltung, welche aber aus
genehmigungstechnischen Gründen nach 2012 nicht mehr veranstaltet
werden konnte. "Wir waren zur Burgparty eine echt starke Truppe von 60
bis 80 Junggesellen und Mailehen, eine echt tolle Gemeinschaft, welche
auch heute noch unter den Altgesellen weiterbesteht.

So laden die JGV-Mitglieder auch im Jubiläumsjahr traditionell wieder
die Bevölkerung ein, gemeinsam in den Wonnemonat zu starten. Los
geht‘s am Mittwoch, 1. Mai, um 11 Uhr mit einem Frühschoppen. Um 14
Uhr stellt sich der Festumzug auf und um 15 Uhr findet dann die
Krönung des Maikönigspaares Janosch Grothe und Sophie Brodesser
statt. Schließlich können sich die Besucher ab 16 Uhr das
„Schürreskarrenrennen“ anschauen und beim „Bierfassrollen“
mitfiebern.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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