Lochfraß
Korrosion im neuen Lehrschwimmbecken im Hermann-Weber-Bad

Großflächig zieht sich der Lochfraß über den kompletten Beckenboden. | Foto: Deitenbach
  • Großflächig zieht sich der Lochfraß über den kompletten Beckenboden.
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Eitorf - Bei der Schwimmbadsanierung ist Eitorf vom Pech verfolgt. Seit fast
vier Jahren ist das Hermann-Weber-Bad geschlossen. Die Fertigstellung
war ursprünglich für Ende 2018 geplant. Von Brandstiftung auf der
Baustelle bis zu unerwarteten Zusatzarbeiten reichten die Hindernisse.
Im vergangenen Herbst schien ein Ende absehbar, letzte Restarbeiten,
Probebetrieb und Abnahmen standen noch an. Bürgermeister Rainer
Viehof, der schon als Vorsitzender des Tauchvereins Xarifa und
stellvertretender Vorsitzender des Gemeindesportbunds auf zügige
Fertigstellung gedrängt hatte, hoffte auf zeitnahe Eröffnung. Doch
schon nach den ersten Wochen im neuen Amt ereilte ihn die
Schreckensmeldung über Lochfraß im Lehrschwimmbecken. Auf Nachfrage
von Sascha Grendel (CDU) zum Baufortgang berichtete der Beigeordnete
Karl-Heinz Sterzenbach im Rat von den neuen Problemen. Bislang könne
sich die jedoch keiner erklären, schließlich bestehe das neue Becken
aus rostfreiem Edelstahl. Noch lägen keine Ergebnisse des
Sachverständigen vor, noch hoffe man, dass sich die korrodierten
Stellen reparieren ließen, doch ein Austausch sei ebenso wenig
auszuschließen wie eine Verzögerung der Öffnung bis zum Sommer.

Auf Nachfrage des Extra-Blattes schloss er auch eine frühere
Inbetriebnahme nicht aus, falls dies den Schaden nicht vergrößere.
Belastbare Angaben könne er jedoch erst nach Abschluss der
Untersuchungen machen. Nach den vielen Fehlschlägen wolle er keine
falschen Hoffnungen wecken. Mit dem Abschluss der sonstigen Abnahmen
rechnet er Mitte bis Ende Februar und hofft, bis dahin auch ein
Ergebnis des Sachverständigen zu bekommen.

Das Ausmaß des Schadens erstrecke sich über die gesamte
Bodenfläche. Zwar sei die Oberfläche weniger als einen Millimeter
tief beschädigt, dennoch müsse ein Fortschreiten jetzt unbedingt
gestoppt werden. Mit der ausführenden Firma stehe man in
konstruktiven Gesprächen, doch auch diese stehe vor einem Rätsel.
Geordert worden sei keinesfalls ein preiswertes Billigprodukt sondern
ein hochwertiger Edelstahl mit spezieller Legierung, die sogar für
Abwasserkläranlagen geeignet sei. Die Fachfirma verweise auf
zertifizierte Ware und ein eigenes strenges
Qualitätssicherungsprogramm. Entdeckt worden sei das Problem Mitte
November, rund zwei Wochen nach Ablassen der probeweisen Befüllung.
Der Sachverständige habe inzwischen Proben vom Stahl wie auch vom
Wasser genommen, doch selbst Schadstoffe in der Luft kämen als
Auslöser in Frage und auch eine Fehlfunktion der neuen
Wasseraufbereitungstechnik sei nicht ausgeschlossen. Neben
Schadensursache und -verursacher spiele hinsichtlich der
Inbetriebnahme auch die Frage eine wichtige Rolle, ob eine Befüllung
weitere Schäden verursachen könne oder nicht.

Trotz des neuerlichen Rückschlags bleibt Bürgermeister Viehof
optimistisch, das Bad - vorbehaltlich der Corona-Problematik - doch
bereits im März für Schulen und Vereine und im April für die
Öffentlichkeit in Betrieb nehmen zu können. Dies zwar keinesfalls um
jeden Preis, aber vorausgesetzt, dass eine Befüllung keine weiteren
Schäden nach sich ziehe, sehe er die Möglichkeit, Reparatur oder
Austausch auch in einer späteren Wartungsphase durchführen zu
können. Doch zunächst bliebe das Ergebnis der Ursachenforschung
abzuwarten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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