Sanierung des Kurhauses
Eine Sanierung mit Pfiff

Der Kursaal ist ausgeräumt – ein ungewohnter Anblick. | Foto: Stadt Bad Honnef
  • Der Kursaal ist ausgeräumt – ein ungewohnter Anblick.
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Bad Honnef - (den) Auseinandernehmen, Ertüchtigen und wieder Zusammensetzen: So
ist das Vorhaben, außer, dass es sich nicht um ein Häuschen aus
einem Systembaukasten für Kinder handelt, sondern um ein großes und
stattliches Gebäude in der Innenstadt. Das Kurhaus stammt aus dem
Jahr 1906 und dementsprechend gibt es einige Winkel und Gänge hinter
dem eigentlichen Kursaal. Der Denkmalschutz kommt hinzu. Die
Kurhaussanierung hatte pünktlich in der Nacht von Veilchendienstag
auf Aschermittwoch nach der letzten Karnevalveranstaltung begonnen.

Zum Schluss soll es so aussehen, als hätte sich nur wenig verändert.
Trotzdem wird in der Sanierungszeit eine Menge passieren.

Am Spektakulärsten wird es für Außenstehende aussehen, wenn das
Gebäude komplett eingerüstet, mittels Plane verhüllt und sogar ein
provisorisches Dach errichtet sein wird. Denn das alte Dach wird
abgetragen und Mauern, historischer Stuck oder die gemalte Wandtapete
müssen vor Regen geschützt werden.

Für Frank Beckmann vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt Bad
Honnef ist allerdings die neue Stahlkonstruktion, die die Mauerbögen
stützten wird, das Spektakulärste. Die Mauerbögen fassen am
Kursaalanfang und -ende die Saaldecke ein und sind aus Bims, dessen
Festigkeit im Lauf der Jahre nachgelassen hat. Die Stahlkonstruktion
werden Kursaalgäste hinterher nicht mehr sehen können, sie ist aber
essentiell für die Standfestigkeit des Gebäudes.

Die weiteren Maßnahmen machen ein großes Vorhaben aus: Die
Fundamente werden trockengelegt. Die Kellerdecke wird
brandschutztechnisch ertüchtigt. Die Heizungs- und Lüftungsanlage,
Elektrik sowie die Saal- und Bühnenbeleuchtung werden erneuert. Die
acht Leuchter im Kursaal, die zwar ein gewisses Flair haben, werden
ausgetauscht, weil sie nicht mehr den heutigen Anforderungen und
Ansprüchen genügen. Das Foyer erhält einen inklusionsgerechten
Glasaufzug, denn die rollstuhlgerechte Toilette wird vom
Getränkeausschank weg in den Keller verlegt. Eine der
Künstlergarderoben im Backstagebereich wird erhalten bleiben, die
beiden anderen werden für die Volkshochschule inklusionsgerecht
gestaltet, ebenfalls mit einer rollstuhlgerechten Toilette. Eine
einfach zu bedienende Beschallungsanlage, die sich die Vereine
gewünscht haben, wird es geben.

Spannend wird es auch, wenn die Restauratoren im Kursaal arbeiten
werden. Für sie wird ein Gerüst, das um die 30 Zentimeter Abstand
von der Wand haben wird, in den Kursaal eingebaut, damit sie an den
hohen Wänden arbeiten können, um Stuck, Malerei und Vergoldung zu
säubern und wiederherzustellen.

36 Gewerke werden es am Ende sein, die bei der Kurhaussanierung
beteiligt sein werden. Weil die Stadt 2017 die Haushaltssicherung
verlassen konnte, kann sie nun die Sanierung in Angriff nehmen.

Ausgetauscht werden auch die Bühnenvorhänge. Bleiben wird die
Vorrichtung, um die Vorhänge auf- und zuziehen zu können, denn sie
funktioniert noch einwandfrei. Das ist zum einen der Motor und zum
anderen der Handwindenzug, der ehedem eingebaut worden war, um auch im
Falle eines Stromausfalls gerüstet zu sein. Im Kursaal jedenfalls
wird es laut Planung in einem Jahr im Beethovenjahr 2020 wieder
heißen: Vorhang auf und Bühne frei.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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