Begräbnisstätte für Sternenkinder
Ein Ort für die Trauer

Etliche Menschen waren der Einladung gefolgt und versammelten sich mit den beiden Seelsorgern und Manuela Brammer (rechts neben Pfarrerin Beuscher) an dem liebevoll gestalteten neuen Grabfeld. | Foto: Gast
  • Etliche Menschen waren der Einladung gefolgt und versammelten sich mit den beiden Seelsorgern und Manuela Brammer (rechts neben Pfarrerin Beuscher) an dem liebevoll gestalteten neuen Grabfeld.
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Bad Honnef - „Bitte erzählen Sie weiter, dass es so etwas gibt. Viele junge
Eltern wissen das nicht.“ In einer kleinen ökumenischen Andacht
segneten Pfarrerin Britta Beuscher und Diakon Alexander Frey die neue
Gedenk- und Begräbnisstätte für Sternenkinder auf dem Neuen
Friedhof.

Dort hat Manuela Brammer von der Friedhofsgärtnerei Paeseler in
ehrenamtlicher Arbeit und mit Unterstützung von Philipp Siegel,
Fachdienst Umwelt und Stadtgrün der Stadt Bad Honnef, in den letzten
Monaten ein etwa 50 Quadratmeter großes Gräberfeld gestaltet, auf
dem Kinder, die vor, während oder kurz nach der Geburt verstorben
sind, bestattet werden können. Die Idee zu einer Begräbnisstätte
für diese Sternenkinder entstand schon vor einigen Jahren, erzählte
Diakon Frey bei der Feier.

Föten, die weniger als 500 Gramm wiegen, müssten rein rechtlich
gesehen nicht bestattet werden, sondern dürften „entsorgt“
werden. Bisher wurden Sternenkinder, deren Eltern eine Bestattung
wünschten, anonym auf dem Friedhof bestattet. Für Manuela Brammer
war es eine Herzenssache, einen würdigen Ort zu schaffen, der nicht
abgegrenzt, sondern Teil des Friedhofs ist und an dem die verwaisten
Eltern um ihr Kind trauern können.

Den Mittelpunkt der Gedenk- und Begräbnisstätte bildet eine etwa
zwei Meter hohe Baumskulptur aus Cortenstahl, an deren Ästen schon
einige Sterne blitzen. Jeder Stern steht für ein Kind, das hier
bestattet wurde. Bei der Segnungsfeier, an der auch der
stellvertretende Bürgermeister Klaus Munk, Pfarrer Uwe
Löttgen-Tangermann, mehrere Bestatter, die sich ehrenamtlich für die
Bestattung von Sternenkindern einsetzen, und weitere Gäste
teilnahmen, wurden zwei weitere Sterne an dem Gedenkbaum befestigt.
Dabei wurde wieder spürbar: Für viele verwaiste Eltern oder
Großeltern ist es ein Trost, einen Ort für ihre Trauer zu haben.

„Die Liebe zu unseren Kindern endet nie“, betonte Diakon Frey.
Barbara Rutz, Initiatorin der „Hope’s Angel Foundation“, ein
Verein der Eltern, Familien oder auch Fachkräfte nach einer
Fehlgeburt, stillen Geburt oder Neugeborenentod betreut und
unterstützt, berichtete am Ende der Feier von ihrer Arbeit.

- Christa Gast

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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