Ein Leben auf der Überholspur
Otto Flimm feierte seinen 90. Geburtstag

Griff selbst zur Trompete: Otto Flimm (sitzend) feierte mit 250 Gästen seinen 90. Geburtstag im Phantasialand. | Foto: Harald Zeyen
  • Griff selbst zur Trompete: Otto Flimm (sitzend) feierte mit 250 Gästen seinen 90. Geburtstag im Phantasialand.
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Brühl - So haben ihn selbst engste Freunde selten erlebt: Zu seinem 90.
Geburtstag hat sich Otto Flimm das Geburtstagsständchen auf einer
Trompete selbst geblasen. Die rund 250 Gäste im „Quantum“ des
Phantasialandes dankten es ihm mit stehendem Applaus und feierten
einen Mann, der sowohl als Unternehmer und „Kabänes“-Produzent
als auch als Vereinsmensch und umtriebiger Macher ein Leben auf der
Überholspur führte und vielleicht immer noch führt. So erinnerte er
sich in einer launigen Rede an seine Zeit als einer der besten
Motocrossfahrer in der noch jungen Bundesrepublik, als Gründer des
Reit- und Fahrvereins Birkhof-Ville und des Brühler Clubs für
Motorsport mit seiner späteren Abteilung Segeln und als Präsident
des ADAC und Vorsitzenden des ADAC Nordrhein. Als besondere
Lebensleistung ist dem Brühler Bundesverdienstkreuzträger sein Kampf
um den Erhalt des Formel 1-Status des Nürburgrings anzurechnen, der
ihm vor Jahren vor Ort eine nach ihm benannte Straße widmete. Da
passte haargenau die Videobotschaft von Jean Todt, dem früheren
Scuderia Ferrari-Chef, der ihm in englischer Sprache gratulierte. Otto
Flimm verriet auch, dass die Schule und Zucht und Gehorsam nie sein
Ding gewesen seien. Mit 16 Jahren, also unmittelbar nach Kriegsende
offenbarte sich sein kaufmännisches Talent: „Ich war ein
Großschieber“, erzählte er. Und sein erstes Motorrad konnte er
sich so finanzieren, auch dank der Hilfe seines englischen Freundes
und Motocross-Konkurrenten Captain Betty. Er werde, falls er noch
einmal auf die Welt kommen würde, noch einmal alles so machen wie
bisher, bekannte Flimm – ein Bekenntnis für ein erfülltes Leben.
Und so konnte ihn in jüngster Vergangenheit auch der Verlust eines
Beines nicht aus der Bahn werfen. Lächelnd fügte er an:
„Diejenigen, die mich nicht mögen, laufen nach einer solch schönen
Feier Gefahr, dass ich noch länger lebe.“

- Harald Zeyen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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