Ein Gebäude für alles
Multifunktionsgebäude in Odendorf beschlossen

An Stelle der Grundschule soll in Odendorf ein Multifunktionsgebäude entstehen. Besonders die geplante Nutzung als Dorfsaal führt zu zahlreichen Befürchtungen der Anwohner. | Foto: art
  • An Stelle der Grundschule soll in Odendorf ein Multifunktionsgebäude entstehen. Besonders die geplante Nutzung als Dorfsaal führt zu zahlreichen Befürchtungen der Anwohner.
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Swisttal-Odendorf - Ein neues Multifunktionsgebäude für Grundschule und Dorfsaal soll am
bisherigen Standort der Grundschule an der zentral gelegenen
Flamersheimer Straße in Odendorf entstehen. Auch nach den
vorgetragenen Anregungen und Bedenken der betroffenen Anlieger haben
die Fraktionen im Bau-, Vergabe- und Denkmalschutzausschuss an diesem
Beschluss festgehalten, den der Ausschuss zuvor bereits gemeinsam mit
dem Schulausschuss gefasst hatte.

Allerdings wurde in diesem bekräftigenden erneuten Beschluss
festgeschrieben, dass bestimmte Themen bei der weiteren Planung
geprüft werden und durch geeignete Maßnahmen berücksichtigt werden
müssen, die auch die Anlieger vorgetragen hatten: baulicher
Lärmschutz, Parken, Sauberkeit und Sicherheit, Benutzungsordnung und
Beschwerdemanagement. Die Verwaltung erstellt schon zum jetzigen
Zeitpunkt parallel zur Planung eine neue Benutzungsordnung und führt
zeitnah eine Info-Veranstaltung für die Bürger durch. Sofern
aufgrund von Corona eine solche Info-Veranstaltung nicht möglich sein
sollte, wird es zunächst schriftliche Informationen mit den
Planungsunterlagen geben.

Zum Hintergrund: eine Machbarkeitsstudie hatte ergeben, dass am
jetzigen Standort der Grundschule am Zehnthof ausreichend Platz für
ein neues Kombi-Gebäude vorhanden ist, das über die Grundschule und
die Offene Ganztagsschule hinaus einen variabel unterteilbaren
Dorfsaal und darunter im Souterrain auch eine kleine Gymnastikhalle
beherbergen kann. Nach dem ersten Planungsentwurf ist ein gemeinsamer
Haupteingang mit Foyer für Schule und Dorfsaal vorgesehen. Darüber
hinaus ist für Schule und Offene Ganztagsschule ein weiterer Eingang
sowie auf der Gebäuderückseite ein dritter Eingang für Anlieferung
geplant. Auf der Rückseite sollen auch Küche, Barbereich und
Lagerräume positioniert werden. Der Dorfsaal soll laut dem ersten
Entwurf auf jeden Fall zweigeschossig sein, damit die notwendige
Bühnen- und Veranstaltungstechnik untergebracht werden kann. Die 420
Quadratmeter Gesamtfläche ist ausgelegt für bis zu 500 Personen bei
einer Stehveranstaltung, 360 Personen bei Theater-Reihenbestuhlung
oder 200 Personen bei Tischbestuhlung. Der Saal soll variabel mehrfach
unterteilbar sein. Unter dem Dorfsaal im Souterrain ist im leicht
abfallenden Gelände eine Gymnastikhalle vorgesehen. Die oberen
Geschosse sind dem ersten Entwurf zufolge rein der Schulnutzung
vorbehalten mit Klassenräumen und dazwischen jeweils angegliederten
Differenzierungsräumen.

In einer langen Liste hatte die Gemeindeverwaltung die Vorteile einer
Mehrfachnutzung beim Neubau der Grundschule in Verbindung mit einer
Dorfhausnutzung aufgeführt, unter anderem: Beseitigung des
Sanierungsstaus von Schule und Dorfsaal, Optimierung der Raumnutzung
für beide, Kostenreduzierung bei Bau und Betrieb, komplette
Barrierefreiheit für Schule und Dorfsaal mittels Aufzug, bessere und
umfassendere Nutzungsmöglichkeiten für die Schule nach neuesten
pädagogischen Inhalten, neue Pausenhofflächen, bessere Auslastung
des Dorfsaals und multifunktionale Nutzung auch durch andere wie VHS,
Musikschule, Vereine und Privatpersonen. Und nicht zuletzt: mögliche
Fördermittel aus dem ISEK-Prozess (Integrierte Städtebauliche
Entwicklung).

Die Anwohner der Odendorfer Grundschule hatten mit einer
Unterschriftenliste „Einspruch“ erhoben gegen diese Pläne,
konkret gegen die Nutzung als Dorfsaal. Sie befürchten unter anderem
Belästigungen durch Parkproblematik, Sperrzeitverlängerungen oder
Abbrennen von Feuerwerk, Lichtverschmutzung oder Lärm, insbesondere
im Sommer oder durch Raucher sowie Beeinträchtigung der Privatsphäre
direkter Anwohner aufgrund der Höhe des geplanten Neubaus, die
Einblick in die Gärten ermögliche. Diese Bedenken hatten die
Beschwerdeführer Anfang März in einer Bürgererörterung im Ratssaal
vorgetragen und anschließend schriftlich übergeben.

- Gerda Saxler-Schmidt

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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