Zeit für Verbesserungen
Ergebnisse der Befragung "Vitale Innenstädte 2018"

Bad Godesbergs Wahrzeichen ist weithin sichtbar. Das Flair der Innenstadt in Hinblick auf Sehenswürdigkeiten insgesamt wurde aber eher schlecht bewertet. | Foto: ine
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  • Bad Godesbergs Wahrzeichen ist weithin sichtbar. Das Flair der Innenstadt in Hinblick auf Sehenswürdigkeiten insgesamt wurde aber eher schlecht bewertet.
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Bad Godesberg - (ine) Die gute Nachricht zuerst: Die Besucher der Bad Godesberger
Innenstadt kommen überwiegend mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dem
Fahrrad oder zu Fuß. Dementsprechend positiv wird auch die
Erreichbarkeit per ÖPNV oder Fahrrad bewertet. Zu diesem Ergebnis
kommt das Institut für Handelsforschung IFH in Köln bei seiner
bundesweiten Befragung zu „Vitalen Innenstädten 2018“.

Ein gutes Zeichen in Zeiten von Klimawandel, Feinstaubbelastung und
Fahrverboten in denen auch die Politik fordert, dass der Verkehr aus
den Innenstädten möglichst herausgehalten werden sollte. Dass
Gleichzeitig die Erreichbarkeit per PKW und die Parkplatzsituation
eher schlecht bewertet wurde, verwundert nicht, fällt doch die
Umfrage zudem in die lange Zeit der Tunnelsanierungsarbeiten.

In Bonn wurde das Institut bei seiner Befragung von der Industrie- und
Handelskammer (IHK) Bonn/Rhein-Sieg als Partner unterstützt. Im
September 2018 befragten Studierende an zwei Tagen 150 Personen in der
Bad Godesberger Innenstadt zu Verkehr, Erreichbarkeit, Attraktivität,
Einzelhandel, Gastronomie und Events. Die Ergebnisse präsentierten
jetzt Professor Dr. Stephan Wimmers, Geschäftsführer der IHK
Bonn/Rhein-Sieg und Jürgen Bruder, Vorsitzender des Bad Godesberg
Stadtmarketing e.V. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Nach der Gesamtnote für die Attraktivität der Innenstadt befragt
vergaben die Besucher als Durchschnittsnote eine 3,3. Die Bonner
Innenstadt hatte bei der gleichen Befragung 2016 eine 2,2 erreicht.
Das Durchschnittsalter der Besucher betrug 53 Jahre gegenüber 46
Jahren im Ortsgrößendurchschnitt und 39 Jahren in der Bonner
Innenstadt (2016).

„Die Ergebnisse zeigen, dass in Bad Godesberg dringender
Handlungsbedarf besteht. Um die Aufenthaltsqualität zu steigern,
müssen Gebäude und Fassaden aufgewertet, Plätze, Wege und
Grünflächen gepflegt, Sehenswürdigkeiten saniert und sichtbarer
werden“, zieht Professor Dr. Stephan Wimmers ein Fazit aus den
Befragungsergebnissen. Auch die Sauberkeit und Sicherheit müssten
verbessert werden und das Zentrum mit mehr attraktiven Veranstaltungen
lebendiger gestaltet werden. Hier hakte Jürgen Bruder ein, der mit
dem Stadtmarketing-Team mit viel Engagement mehrmals im Jahr
Veranstaltungsangebote in der Innenstadt auf die Beine stellt – vom
Sommerfest über Antik- und Trödelmärkte, vom Street-Food-Festival
bis zum Nikolausmarkt.

Im Mai diesen Jahres soll erstmals ein Weinfest in der City für einen
lebendigen Austausch zwischen Bürgern und Besuchern sorgen.
„Zusätzliche Veranstaltungen und Feste können nur ein Teil zur
Lösung sein, wir brauchen aber auch eine bauliche Aufwertung und
Begrünung unserer Innenstadt“, so Bruder weiter. Zum Thema
Sicherheit konnte der Vorsitzende des Stadtmarketings berichten, dass
er in regelmäßigem Kontakt mit den Verantwortlichen der Polizei
stehe, die ihre Präsenz deutlich verstärkt habe. Die Zahlen in der
Kriminalitätsstatistik seien rückläufig und auch die Beleuchtung
sei in vielen Bereichen schon verbessert worden. Ein
Unsicherheitsgefühl in der Bevölkerung sehe er daher eher als eine
subjektive Wahrnehmung an.

Luft nach oben gab es laut der Befragung auch beim gastronomischen
Angebot. Vermisst wurden Biergärten und Gaststätten sowie
Restaurants mit modernen Gastronomiekonzepten. Im Bereich Eisdielen
und Cafés sahen die Besucher die Innenstadt hingegen gut aufgestellt.
Bezogen auf den Einzelhandel wurde insbesondere das Angebot in den
Bereichen Unterhaltungselektronik und Wohnen/Einrichten als nicht
befriedigend bewertet. Nur das Angebot bei Lebensmitteln wurde im
Durchschnitt besser beurteilt als in Orten vergleichbarer Größe.

Der Geschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg möchte die Ergebnisse
jetzt auch im Leitbildprozess berücksichtigt sehen.

In der nächsten und dritten Leitbildkonferenz am kommenden Dienstag,
26. März ab 19 Uhr in der Stadthalle Bad Godesberg wird es um erste
konkrete Maßnahmenvorschläge gehen.

Bad Godesbergs Wahrzeichen ist weithin sichtbar. Das Flair der Innenstadt in Hinblick auf Sehenswürdigkeiten insgesamt wurde aber eher schlecht bewertet. | Foto: ine
IHK-Referent Till Bornstedt, Jürgen Bruder und Professor Dr. Stephan Wimmers (v.li.) präsentierten die Ergebnisse der Umfrage „Vitale Innenstädte“. | Foto: ine
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