LEADER-Projekt Mustervorgärten
Charmeoffensive gegen Steinwüsten

Vorgärten mit heimischen Gewächsen bepflanzen - dafür plädieren die Verantwortlichen für das neue LEADER-Projekt im Seepark. | Foto: Petra Grebe
  • Vorgärten mit heimischen Gewächsen bepflanzen - dafür plädieren die Verantwortlichen für das neue LEADER-Projekt im Seepark.
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Zülpich - Es soll eine Charmeoffensive an alle Hausbesitzer sein, ihre
Vorgärten weniger mit Schotter zu gestalten, sondern lieber heimische
Pflanzen zu verwenden und damit auch dem Insektensterben
entgegenzuwirken. Im Seepark Zülpich wurde jetzt das Projekt
„Vorgarten-Mustergärten Seepark Zülpich“ im Rahmen des
LEADER-Projektes „Rheinisches Zentrum für Gartenkultur“
eröffnet.

Sechs Mustergärten hat Landschaftsarchitekt Noël Besgen entworfen,
die ganz unterschiedliche Stilrichtungen verfolgen. „Der Vorgarten
bildet die Kulisse als Auftakt zum Hauseingang“, sagt Besgen. „Er
ist ein eigener Gartenraum, der ein harmonisches Gleichgewicht
zwischen Haus, Garten und Straße bildet.“ Gemeinsam mit dem
Euskirchener Garten- und Landschaftsbauer Peter Sturm hat er die
Beispielvorgärten umgesetzt.

Es werde immer mehr auch in ländlichen Gebieten zu einem Problem,
dass viele Vorgärten nur noch aus Schotter und anderen Steinen
bestünden, hat LEADER-Projektmanager Peter Wackers festgestellt. In
den Mustergärten können Besucher Ideen finden, wie sie ihren eigenen
Vorgarten mit heimischen Gewächsen ansprechend gestalten können.

In den Neubaugebieten werde die Stadt Zülpich künftig Vorgaben
machen. Bei Bestandsflächen setze man auf Beratung, erklärte
Bürgermeister Ulf Hürtgen.

Beratung ist neben der Anlage der Mustergärten, ein weiterer
Bestandteil des Projektes. Projektleiter Thomas Hellingrath steht
Interessierten für Gespräche zur Verfügung: „Die Nachfrage ist
da.“ Es wird offene Termine im Seepark geben, wo Besucher einfach
vorbeischauen können. Es besteht aber auch die Möglichkeit, Termine
mit Hellingrath zu vereinbaren. Am besten bringen Hausbesitzer ein
Foto oder Pläne ihres Vorgartens mit.

Die Pflege eines Vorgartens müsse nicht aufwendig sein, erklärte
Hellingrath. Sie wollten mit den Mustergärten auch zeigen, dass ein
schöner Vorgarten mit regionalen Pflanzen gestaltet werden könne;
man müsse nichts aus entfernten Ländern wie China einfliegen lassen.

Die Mustergärten im Seepark sind jeweils rund 225 Quadratmeter groß.
Ob klassischer Bauerngarten, ein gradliniger, moderner Vorgarten oder
eine Mischung aus verschiedenen Elementen - für jeden sollte etwas
dabei sein. Noël Besgen hat dabei bewusst auf Zäune verzichtet.
Vielmehr gibt es Beispiele, wie auf andere Art und Weise Abgrenzungen
geschaffen werden können - zum Beispiel durch
Hochstamm-Spalierbäume, die quasi eine „schwebende
Sichtschutzhecke“ bilden.

Die Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 270.000 Euro,
etwa 155.351 Euro beträgt der Anteil der LEADER-Förderung.
Projektträger ist die Seepark Zülpich gGmbH, die das Projekt
gemeinsam mit der Stadt Erftstadt und den Gemeinden Vettweiß und
Weilerswist umsetzt. Es ist damit ein weiteres interkommunales
LEADER-Projekt.

Insgesamt vier Gärten entstehen im Rahmen des Projektes Rheinisches
Zentrum für Gartenkultur“. Im Umweltzentrum Friesheimer Busch ist
der Garten schon eröffnet worden. Auch der Hochzeitsgarten in
Weilerswist steht ab sofort der Öffentlichkeit zur Verfügung und der
Spatenstich zum Generationenpark in Vettweiß erfolgt in Kürze.

- Petra Grebe

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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