Abfallberatung
Zu viele Störstoffe in der Biotonne

Patrick Tauber und Carmen Stümper (v.l.), die stellvertretenden Marktleiter des Rewe-Marktes in Weilerswist, stellten zusammen mit den Abfallberatern des Kreises, Karen Beuke und Lothar Mehren, die „Aktion Biotonne Deutschland“ vor. | Foto: Kreis Euskirchen
  • Patrick Tauber und Carmen Stümper (v.l.), die stellvertretenden Marktleiter des Rewe-Marktes in Weilerswist, stellten zusammen mit den Abfallberatern des Kreises, Karen Beuke und Lothar Mehren, die „Aktion Biotonne Deutschland“ vor.
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Kreis Euskirchen/Weilerswist - (bp). Abfallberater des Kreises Euskirchen informierten jetzt die
Kunden des Rewe-Marktes in Weilerswist über die richtige Befüllung
der Biotonne. Sie beteiligen sich damit an der ersten bundesweiten
Kampagne zur Biotonne, die vom Bundesumweltministerium, dem
Landesumweltministerium, dem Naturschutzbund (NABU) und der
Handelskette Rewe unterstützt wird.

In ganz Deutschland wirbt die Kampagne „Aktion Biotonne
Deutschland“ zurzeit für die Biotonne. Beim Müllaufkommen in den
eigenen vier Wänden nehmen Bioabfälle den ersten Platz ein.
Millionen Tonnen an Küchen- und Gartenabfällen werden jedoch falsch
getrennt und landen im Restmüll. Die Kampagne möchte diese
gigantische Verschwendung von Biomasse, aus der im Kreis Euskirchen
wertvoller Kompost hergestellt wird, eindämmen.

„In die Biotonne gehören Kochabfälle, Essensreste und
Gartenabfälle. Fleisch- und Fischabfälle sollen allerdings in
unserem Kreis über den Restmüll entsorgt werden“, sagt Lothar
Mehren, Abfallberater des Kreises Euskirchen. „Wer konsequent so
handelt, leistet einen wichtigen Beitrag für mehr Recycling und
Ressourcen- und Klimaschutz. Der Bioabfall wird kompostiert und geht
zu 80 Prozent an die Landwirtschaft als Dünger. Dies ist für die
Humuserhaltung des Bodens wichtig und spart Mineraldünger.“

Leider, so Mehren, werde Bioabfall von einigen Menschen über die
Restmülltonne entsorgt. „Wir haben das analysiert. 30 Prozent des
Restmülls wären über die Biotonne noch verwertbar gewesen. Hier
möchten wir für eine bessere Mülltrennung sensibilisieren.“Die
Aufklärung über die Biotonne findet zum ersten Mal im
Lebensmitteleinzelhandel statt. Carmen Stümper, stellvertretende
Marktleiterin des Rewe-Marktes in Weilerswist sagt: „Rewe engagiert
sich seit Jahren für verschiedene Nachhaltigkeitsthemen. Wir
unterstützen jetzt die Aufklärung der Verbraucher über die
Biotonne. Produktverantwortung hört bei uns nicht an der Kasse auf,
sondern wir wollen Verbraucher auch beim Getrenntsammeln und Verwerten
von Abfällen unterstützen.“ Die Kampagne wirbt nicht nur für
mehr, sondern auch für sauberen Bioabfall. Denn leider landen viele
Bioabfälle mit nicht kompostierbaren Materialien, etwa herkömmliche
Plastiktüten, in der Biotonne. Das große Problem dabei: Plastik,
Glas, Kleidung, Dosen und andere Fremdstoffe. Diese können nur mit
großem Aufwand und hohen Kosten in der Kompostierungsanlage
aussortiert werden. Auch die sogenannten „kompostierbaren
Biofolienbeutel“ gehören im Kreis Euskirchen nicht in die Biotonne.
Rund 750 Tonnen Störstoffe werden im Kompostwerk des Kreises pro Jahr
aussortiert.

Diese so genannten Fehlwürfe kosten den Kreis und damit am Ende den
Steuerzahler pro Jahr 100.000 Euro. Um sie zu reduzieren, wird von der
Abfallberatung Aufklärungsarbeit geleistet und auch Mülldetektoren
werden eingesetzt, um Fehlbefüllungen zu erkennen. Falsch befüllte
Behälter bleiben stehen und müssen vom Besitzer nachsortiert oder
über den Restmüll kostenpflichtig entsorgt werden.

Weitere Informationen gibt es unter
www.kreis-euskirchen.de/umwelt/abfall/bioabfall.php
und
www.aktion-biotonne-deutschland.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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