Benefiz-Torwandschießen
Petra Klein-Ramm kam, sah und traf fünfmal

Einen symbolischen Scheck über 5000 Euro konnten (v.l.) SC-Chef Hubert Kreuer, Schirmherr Heinz Hornig und Organisator Jürgen Sauer (r.) an Grundschulrektorin Gabriele Strobel-Pütz (2.v.r.) und Kita-Leiterin Ingrid Dahmen überreichen.  | Foto: Torsten Beulen
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  • Einen symbolischen Scheck über 5000 Euro konnten (v.l.) SC-Chef Hubert Kreuer, Schirmherr Heinz Hornig und Organisator Jürgen Sauer (r.) an Grundschulrektorin Gabriele Strobel-Pütz (2.v.r.) und Kita-Leiterin Ingrid Dahmen überreichen. 
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Euskirchen-Wißkirchen - Das Lob kam aus berufenem Munde. „Sie hat das richtig gut
gemacht“, sagte Heinz Hornig. Der Mann muss es wissen, denn er hat
immerhin 176 Bundesligaspiele für den 1.FC Köln bestritten und dabei
33 Tore erzielt. Mit dem „Effzeh“ wurde der gebürtige
Gelsenkirchener 1964 Deutscher Meister und 1968 Pokalsieger. In den
Jahren 1965 und 1966 lief der mittlerweile stolze 80 Jahre alte
Stürmer außerdem siebenmal für die deutsche Nationalmannschaft auf
und wurde mit ihr 1966 in England Vize-Weltmeister.

Heinz Hornig hatte sich bereit erklärt in diesem Jahr die
Schirmherrschaft für das Benefiz-Torwandschießen zu übernehmen, das
der SC Wißkirchen bereits zum 16. Mal zum Auftakt der alljährlichen
Sportwoche veranstaltet hat, um damit Spenden für einen guten Zweck
zu sammeln. 

Auch diesmal waren wieder zahlreiche mehr oder weniger bekannte
Vertreter aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Kultur und Sport nach
Wißkirchen gekommen, um für einen guten Zweck zu diesem Wettbewerb
an der Torwand anzutreten. Traditionell blieb es jedoch in den meisten
Fällen beim bloßen Versuch „drei unten und drei oben“ zu
versenken. Tatsächlich lieferten 15 der 27 Teilnehmer eine komplette
Nullrunde ab - unter anderem der CDU-Landtagsabgeordnete Klaus
Voussem, Kreisparkassen-Vorstand Udo Becker,
„e-regio“-Geschäftsführer Christian Metze und der Erste
Beigeordnete der Stadt Euskirchen, Johannes Winckler.

Ex-Profi Heinz Hornig durfte immerhin einen Treffer bejubeln. Dessen
eingangs erwähntes Lob galt Petra Klein-Ramm. Die Dame war zwar nicht
so prominent wie manch anderer Teilnehmer, dafür aber umso
treffsicherer. Gleich dreimal versenkte sie das Runde im Runden und
sah damit im Grunde schon wie die sichere Siegerin aus, denn drei
Treffer hatten bislang bei dieser Veranstaltung immer zum Gesamtsieg
gereicht - unter anderem im vorigen Jahr, als der Verfasser dieser
Zeilen in den Torwand-Olymp aufgestiegen war.

# portrait

Kampflos wollte der Titelverteidiger seiner designierten Nachfolgerin
- bis dato fußballerisch ein komplett unbeschriebenes Blatt - jedoch
nicht überlassen. Und tatsächlich präsentierte er sich nervenstark
und konnte mit dem sechsten Versuch ebenfalls seinen dritten Treffer
markieren. Damit setzte sich nicht nur im direkten Duell gegen
Kreispressesprecher Wolfgang Andres (ein Treffer) durch, er zwang
Petra Klein-Ramm auch ins Stechen.

Was dann folgte, wird in die Geschichte des Wißkirchener
Torwandschießens eingehen. Zwei weitere Male - beide Male oben links
und beide Male mit der Picke - beförderte Petra Klein-Ramm das Leder
blitzsauber durchs Loch. Der Titelverteidiger und Rekordgewinner
zeigte angesichts dieser Abgebrühtheit nun doch Nerven und ging im
Stechen komplett leer aus.

Ob es tatsächlich der enorme Druck war oder der Umstand, dass
Moderator Michael Schwarz den bekennenden Fohlen-Fan als „FC Bayern
des Torwandschießen“ tituliert hatte, wird sich nicht mehr
zweifelsfrei klären. Fakt ist jedoch, dass der Titel futsch ist
vollkommen verdient an Petra Klein-Ramm ging. Für sie gab es zum Lohn
nicht nur einen kleinen Pokal, sondern auch den von
Bundesinnenminister Horst Seehofer gestifteten Ehrenpreis.

# bild

Die eigentlichen Gewinner an diesem Abend waren aber die Wißkirchener
Kindertagesstätte, in der Petra Klein-Ramm im Übrigen als Erzieherin
arbeitet, sowie die örtliche Grundschule. Denn der Spendenerlös ging
in diesem Jahr an die Fördervereine dieser beiden Einrichtungen. Am
Ende dieses kurzweiligen Abends konnte Schirmherr Heinz Hornig
zusammen mit Hubert Kreuer und Jürgen Sauer, Vorsitzender und
Ehrenvorsitzender des SC Wißkirchen, einen opulenten Scheck über
5000 Euro an Schulrektorin Gabriele Strobel-Pütz und Kita-Leiterin
Ingrid Dahmen übergeben. Mit dem Geld möchte die Kita einen
Sonnenschutz für die Matchanlage anschaffen; die Grundschule möchte
es in den Kauf von Fußballtoren für den Schulhof investieren.

Gewinner waren aber im Grunde alle Teilnehmer, denn sie hatten sich in
den Dienst einer guten Sache gestellt. Und ob nun drei, zwei, ein oder
null Treffer - letztendlich zählte - wie jedes Jahr bei dieser
unterhaltsamen Veranstaltung - der olympische Gedanke: „Dabei sein
ist alles!“ Unter dem Motto „Gemeinsam stark für Kinder“ konnte
der SC Wißkirchen damit in den vergangenen 16 Jahren durch das
Benefiz-Torwandschießen insgesamt mehr als 80.000 Euro an Spenden
sammeln. Das ist eine tolle Leistung, mit der Vereinen seinen Ruf als
„Kleiner Verein mit großem Herz“ einmal mehr bestätigen konnte.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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