Literatur-Wettbewerb
Feinheiten der kölschen Sprache auf der Zunge

Elisabeth Kump, Rita Goldammer, Michael Hehn, Hans Heinz Eimermacher, Stefanie Brands, Jürgen Rembold und Mario Maintz (v. li.) gestalteten den unterhaltsamen Abend. | Foto: Robert Scheuermeyer
  • Elisabeth Kump, Rita Goldammer, Michael Hehn, Hans Heinz Eimermacher, Stefanie Brands, Jürgen Rembold und Mario Maintz (v. li.) gestalteten den unterhaltsamen Abend.
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Rösrath - (red) Mario Maintz und Stefanie Brands gewinnen den dritten
Kölsch-Literaturwettbewerb.

Ganz und gar nicht „drövsilllig“ war das dritte Finale des
Rösrather Kölsch-Literaturwettbewerbs, auch wenn vier der sechs
Wettbewerbsbeiträge das Corona-Virus mit all seinen Nebenwirkungen
„op Kölsch“ verarbeitet haben. Die von den Mundart-Profis Monika
Kampmann, Thomas Cüpper, Bernd Hambüchen und Paula Hiertz in einem
anonymen Verfahren ausgewählten sechs Finalisten präsentierten ihre
in „Kölscher Sproch“ verfassten Rümcher (Lyrik) und Verzällcher
(Prosa) mit viel Herzblut und Hingabe im Bergischen Saal von Schloss
Eulenbroich.

In seinem Lyrikbeitrag „E drövsilllig Fröjohr oder Mer kann et su
oder su sinn“ beobachtet Mario Maintz die Menschen im Lockdown
präzise und deckt mit Humor und tiefgründigem Hintersinn. Trotz
Maskenpflicht und sozialer Distanzierung kommt Maintz zu dem Schluss:
„Mer losse uns vun Corona nit et Levve verleide. Met dir zosamme,
dat es mir klor, gonn ich vergnög durch dat missliche Johr“. Mit
dieser Botschaft gewann er nicht nur die Herzen der Zuhörer, sondern
auch den mit 300 Euro dotierten ersten Platz in der Kategorie Lyrik.

Die erste Veranstaltung des Kulturvereins Schloss Eulenbroich nach dem
Lockdown war für alle Beteiligten eine Herausforderung. „28 Seiten
Bestimmungen und 16 Seiten Hygienekonzept wären in Kölscher Sprache
sicher auch ein bemerkenswertes Verzällcher“, witzelte Sponsor
Jürgen Rembold zur Begrüßung. Mit schauspielerischem Talent und
ganzem Körpereinsatz sorgte Stefanie Brands dafür, dass der
komplette Saal zu später Stunde eine höchst vergnügliche virtuelle
Reise in den Aldi unternahm. In der Geschichte „sch geh Aldi“
persifliert sie das Konsumdiktat der Discounter auf urkomische Weise,
reitet im Wort-Galopp durch die jahreszeitlichen Sonderangebote, denn
„d’r Aldi hät bei de Lück enzweschen die Planung vum janze Johr
üvvernommen“. Für Brands gab es viel Applaus und den Sieg in der
Kategorie Prosa. Die zweiten Plätze belegen Michael Hehn mit dem
Lyrikbeitrag „Wat mer Kölsche han“ und Elisabeth Kump mit „Et
gitt nix Schlemmeres wie Minsche“ in der Kategorie Prosa.

Die dritten Plätze gingen an Hans Heinz Eimermacher und Rita
Goldammer. Die Finalisten erhielten von Stifter Jürgen Rembold ein
Paket Rösrather Kulturkaffee samt Tasse und Schecks in Höhe von je
300, 200 und 100 Euro.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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