Weyerer Geschichtspfad
Informative Reise zum Mittelpunkt des Kreises

Björn und Jürgen Wassong (v.l.) an der Station 7 des „Weyerer Geschichtspfades“ zum Thema „Die Römer“. Noch müssen einige der Texttafeln aufgestellt werden.  | Foto: Stefan Lieser/RRG/pp/Agentur ProfiPress
  • Björn und Jürgen Wassong (v.l.) an der Station 7 des „Weyerer Geschichtspfades“ zum Thema „Die Römer“. Noch müssen einige der Texttafeln aufgestellt werden.
  • Foto: Stefan Lieser/RRG/pp/Agentur ProfiPress

Auf 16 Texttafeln entlang des „Weyerer Geschichtspfades“ erfahren Wanderer jetzt eine Menge aus der Geschichte des höchstgelegenen Ortes der Stadt Mechernich, dessen urkundliche Ersterwähnung im Jahre 1151 zu verzeichnen war. Der Rundweg beginnt und endet an der örtlichen Bürgerhalle.

Mechernich-Weyer (lk). „In den beiden Pandemie-Jahren 2020 und 2021 waren in der Eifel viel mehr Wanderbewegungen zu verzeichnen als sonst“, weiß Ortsbürgermeister Björn Wassong zu berichten. Auch rund um Weyer registrierte er mehr Leute mit Rucksack. „Schön, dass sie sich für unsere Heimat so interessieren“, befand der „Sheriff“ von Weyer und Vorsitzende von Vereinskartell und KG Weyerer Blömche.

Zusammen mit Gesinnungsgenossen machte sich Wassong an die Konzeptionierung eines Historischen Wanderpfades rund ums Dorf. Im Vorfrühling 2022 nun machten sich der Ortsbürgermeister und sein Bruder Jürgen mit ihrem Kumpel Michael Hochgürtel an die Arbeit.

16 Löcher für Einsteckhülsen aus Stahl wurden ausgehoben und Holzpfähle gesteckt, wie man sie von der „Eifelsteig“-Beschilderung des Eifelvereins kennt. Dann wurde die vorbereiteten Texttafeln montiert. Der „Weyerer Geschichtspfad“ erzählt auf verwitterungsfestem Unterdruck die bewegte Dorfgeschichte von den Kelten bis heute.

Start und Ziel ist das von der Bevölkerung seinerzeit selbst errichtete und unterhaltene Bürgerhaus. Dort weist die erste Tafel des „Geschichtspfades“ auf den hohen Stellenwert des ehrenamtlichen Engagements in Weyer hin.

Weitere Themen auf den nächsten hunderten Metern sind der Matronenstein, der 1991 bei Renovierungsarbeiten im Altar der Pfarrkirche St. Cyriacus gefunden worden war, die Kirche selbst, ihre Glocken oder auch das „Bruderschaftskreuz“ oberhalb des Ortes. „Op de Kier“ wird traditionell der Kirmesknochen ausgegraben und der „Kirmespitter“ verbrannt.

Der „Geschichtspfad“ soll keineswegs nur trockenes Bildungsangebot sein, sondern auch unterhalten. Deshalb führt der Wanderweg unter anderem am „Mittelpunkt des Kreises Euskirchen“ vorbei: Eine Gruppe Auszubildender beim Katasteramt hat sich vor Jahren der Mühe unterzogen, den geografischen Mittelpunkt des 1972 aus den Kreisen Schleiden und Euskirchen fusionierten Kreises zu errechnen.

Bezahlt wird das Projekt aus Mitteln des „Heimatschecks“ der Landesregierung. Pro Scheck werden mit 2.000 Euro Kleinprojekte auf den Dörfern gefördert. Mit der Aufstellung der 16 Tafeln ist es nun allerdings noch nicht getan. Zunächst sind alle Tafeln per QR-Code mit der Internetseite des Ortes (weyer-eifel.de ) verlinkt, wo es weitere historische Informationen gibt. Geplant sind die Aufstellung einer Übersichtskarte am Bürgersaal und der Druck eines kostenlosen Flyers.

Der Tafeltext an der Station „Burg“ muss ohne bildliche Darstellung des früheren Gemäuers auskommen. Keiner weiß, wie sie aussah, so Björn Wassong: „Es gibt nur noch Mauerfundamente. Das Gemäuer wurde als Steinbruch für den Wohnungsbau im Ort abgetragen“.

Man vermutet, dass der Wandermaler Renier Roidkin (1684-1741), der zahlreiche Burgen im Rheinland, Belgien und der Nordeifel gezeichnet hat, auch die Weyerer Burg verewigt haben könnte. Größere Bestände seiner Arbeiten lagern in den Archiven von Schloss Augustusburg in Brühl. „Vielleicht bekommen wir nun einen Tipp, wo wir suchen sollen“, hofft Björn Wassong.

Ein „Geschichtspfad“ speziell für Kinder ist ebenfalls im Aufbau: „Kelten, Römer, Ritter“, so der Titel, soll elf Stationen umfassen und noch in diesem Jahr fertig werden.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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