Simon Rolfes folgt Rudi Völler
Rückkehr in die Champions League

Der bisherige Sportdirektor Simon Rolfes (l.) wird auf die Position des Geschäftsführers Sport befördert. Er löst Rudi Völler ab, dessen Vertrag im Sommer planmäßig ausläuft.  | Foto: Bayer 04 Leverkusen
  • Der bisherige Sportdirektor Simon Rolfes (l.) wird auf die Position des Geschäftsführers Sport befördert. Er löst Rudi Völler ab, dessen Vertrag im Sommer planmäßig ausläuft.
  • Foto: Bayer 04 Leverkusen

Leverkusen (me). Geschafft! Nach zweijähriger Pause spielt Bayer 04 in der kommenden Saison wieder in der Champions League. Mit dem 4:2 (1:2)-Sieg bei der TSG 1899 Hoffenheim glückte Leverkusens Fußballern schon am vorletzten Bundesliga-Spieltag die Qualifikation für die europäische Königsklasse.

Der Werkself glückte zum 13. Mal der Sprung in die Champions League. Nur dem FC Bayern (25) und Borussia Dortmund (16) gelang dies häufiger in Deutschland.

Als Bundesliga-Dritter ist Bayer 04 direkt für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert und überspringt die Play-offs. Auf welche drei Gegner Bayer 04 in der Gruppe treffen wird, entscheidet sich im Rahmen der Auslosung der Gruppenphase am 25. August. Erster Spieltag der Königsklasse ist am 6. September.

Der vorentscheidende Sieg in Sinsheim, stimmungsvoll gefeiert von den erstaunlich zahlreich mitgereisten Fans, glückte der Werkself allerdings erst nach der Pause. Bis dahin waren die Gastgeber die dominierende Mannschaft. Hincapie ermöglichte dem Team aus dem Kraichgau mit einem kapitalen Fehler in der 22. Minute den Führungstreffer durch Rutter. Bayer 04 antwortete in der 34. Minute mit dem 1:1-Ausgleich durch Patrik Schick, der eine Hereingabe von Moussa Diaby per Dropkick verwandelte. In der 38. Minute war Baumgartner zur Stelle und sorgte mit einem wuchtigen Kopfball für die erneute Hoffenheimer Führung.

Im zweiten Durchgang übernahmen die Gäste aus dem Rheinland zunehmend die Spielregie. Bisweilen ergaben sich Chancen im Minutentakt. Moussa Diaby glückte nach einem starken Zusammenspiel mit Patrik Schick in der 73. Minute der überfällige 2:2-Ausgleich. Ein Zaubertor durch Schick in der 75. Minute brachte die Werkself endgültig auf Siegkurs. Der tschechische Torjäger umkurvte zwei Gegner in deren Strafraum, legte sich den Ball im Fallen vor und lenkte die Kugel geradezu elegant zum 3:2 über die Torlinie. Den Schlusspunkt setzte der kurz zuvor eingewechselte Lucas Alario mit seinem Treffer zum 4:2 in der Nachspielzeit.

Patrik Schick unterstrich seinen Wert für die Werkself in Sinsheim mit seinem 23. und 24. Treffer in seinem 26. Saisonspiel. Pech für den tschechischen Nationalstürmer, dass er verletzungsbedingt in sieben Spielen der Saison nur zuschauen konnte. Aktuell fehlt dem 26-jährigen Goalgetter nur noch ein Tor zum Leverkusener Vereiinsrekord, den Stefan Kießling mit 25 Treffern in der Saison 2012/13 aufgestellt hatte.

Bemerkenswert ist auch die bisherige Saisonbilanz von Moussa Diaby, der schon jetzt mehr Leverkusener Tore vorbereitet hat als jeder Werkself-Profi vor ihm in einer Spielzeit Sein Pass zum 1:1 war bereits die zwölfte Torvorlage des wieselflinken Franzosen – eine mehr als der bisherige Rekord.

Stolz präsentierten Leverkusens Balltreter im Kraichgau ihre flugs ausgepackten roten Leibchen mit dem Aufdruck „Back Again“. Ausgelassen feierten Spieler, Staff und Funktionsträger mit ihren Fans auf dem Rasen und waren anschließend auch die Protagonisten einer feucht-fröhlichen Heimfahrt. Trainer Gerardo Seoane teilte das Glück in seiner ersten Saison unter dem Bayerkreuz und belohnte seine Spieler mit einigen freien Tagen.

„Trotz aller Höhen und Tiefen haben wir in dieser Saison etwas ganz Großes erreicht“, strahlte Abwehrchef Jonathan Tah.

Stolz auf die Mannschaft war zuvorderst Sportdirektor Simon Rolfes. „Wenn man sieht, wie die Jungs die ganzen Ausfälle im Offensivbereich als Team weggesteckt haben, haben sie sich den Einzug in die Champions League einfach verdient.“

Das letzte Auswärtsspiel in seiner Amtszeit ging auch dem scheidenden Sport-Geschäftsführer Rudi Völler unter die Haut. „Platz drei ist aufgrund der schwierigen Situation mit den vielen Verletzten ein großer Erfolg. Das ist ein schöner Abschied – natürlich auch für mich“, so der Weltmeister von 1990.

Mitten im Trubel feierte in Sinsheim auch ein Leverkusener Profi, der wegen eines Risses der Syndesmose sieben Wochen lang hatte zuschauen müssen. Gegen Hoffenheim gehörte der Niederländer Jremie Frimpong erstmals wieder zum Kader der Werkself.

Entspannt erwartet Bayer 04 jetzt den Abschluss der Bundesliga-Saison 2021/22. Letzter Gegner ist am Samstag, 14. Mai, um 15.30 Uhr der SC Freiburg. Das Team aus dem Breisgau ist durch die empfindliche 1:4-Heimniederlage gegen Union Berlin in der Tabelle auf den fünften Platz hinter Leipzig abgerutscht und wird in Leverkusen noch einmal alles in die Waagschale werfen, um sich auf der Zielgeraden für einen europäischen Wettbewerb zu qualifizieren.

Die Bayer 04-Fans werden es sich nicht nehmen lassen, die für die Champions League qualifizierten Werkself-Profis ausgelassen zu feiern. Emotional zugehen wird es am Samstag aber auch deshalb, weil es Abschied zu nehmen gilt von Sport-Geschäftsführer und Vereins-Ikone Rudi Völler, der das Ruder aus der Hand gibt, dem Werksklub aber als Mitglied des Gesellschaftsausschusses erhalten bleibt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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