Acht Städte sind innigst verbunden
Drei prall volle Tage bei Lille

Ein Gemeinschaftsfoto mit den Teilnehmenden.  | Foto: Jülicher Geschichtsverein / Eva Behrens-Hommel
  • Ein Gemeinschaftsfoto mit den Teilnehmenden.
  • Foto: Jülicher Geschichtsverein / Eva Behrens-Hommel

Leverkusen. „StadtRäume“ heißt das Projekt, „Europe for citizens“ und „Erasmus+“ heißen die beiden EUFörderprogramme, die acht Städte seit nunmehr zwei Jahren auf das innigste verbinden. Das läuft unter der Ägide des Opladener Geschichtsvereins, geleitet von Michael Gutbier, und des Jülicher Geschichtsvereins, geleitet von Guido von Büren. Es treffen sich neben Jülich und Leverkusen Villeneuve d‘Ascq aus Nordfrankreich, Bracknell aus England, Raciborz aus Polen, Oulu aus Finnland und Ljubljana aus Slowenien zusammen mit der dritten deutschen Stadt Schwedt an der Oder. Dass alle verbindende Thema, ist die Darstellung der Zwischenkriegszeit von 1918 bis 1939, die in den beteiligten Städten politisch unterschiedlich, aber wirtschaftlich und kulturell oft ganz ähnlich verlaufen ist. Diese Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus zu arbeiten, ist Ziel der involvierten Geschichtsvereine, Museen und Universitäten. Die Schaffung geeigneter Netzwerke mit Museen, Bibliotheken, Schulen u.ä. ist Teil der selbst gestellten Aufgabe. Best practise, also Erfahrungsberichte über Erfolge oder auch Misserfolge gehören dazu.

Die Ergebnisse werden dann am jeweils nächsten Ort des Zusammentreffens aller Akteure vorgestellt und diskutiert. Alle Ergebnisse werden 2023 in eine Publikation münden, in Web-Seiten und Social Media-Beiträgen, in Ausstellungen, Vorträgen und Filmabende und in mehrsprachiges didaktisches Filmmaterial für junge Erwachsene.

Neben den Arbeitsgruppen, die sich intensiv der Erstellung all dieser Produkte widmen, beleuchten Vorträge in der ortsansässigen Universität, immer auf Englisch gehalten, Aspekte des Bildungswesens, der Kulturentwicklung oder auch der politischen Staatswerdung wie beim Besuch in Ljubljana 2021. Im Anschluss an die „harte“ Theorie-Arbeit wird mit den über sechzigTeilnehmenden ein touristisches Städteprogramm absolviert, natürlich immer auf den Zeitraum Zwischenkriegszeit fokussiert.

Diesmal war also Lilles Osten der Treffpunkt für alle Akteure, genauer die aus drei Ortschaften zusammengefasste Stadt Villeneuve d‘Ascq mit rund 60.000 Einwohnern, zu denen 50.000 Studenten hinzukommen. Die „grüne Technologiestadt“ liegt in direkter Nachbarschaft zu Linnichs Partnerstadt Lesquin und Jülichs langjähriger Partnerstadt Haubourdin.

Die Trabentenstadt VdA, wie sie sich selber abkürzt, wurde erst 1970 gegründet und besticht durch ihre weitläufigen großzügigen Grünanlagen voller Seen, die Backsteinsiedlungen der 1920er-Jahre mit Hochhausvierteln der Moderne verbinden. Neben den vielen Sportanlagen der Stadt wurden auch die Kriegerdenkmale in den Fokus der Aufmerksamkeit gerückt. Jugendstil und Art déco haben Lilles Vororte zu bieten. Das ehemalige Schwimmbad La Piscine in Roubaix wurde Anfang der 1930er-Jahre in verschwenderischer Pracht für alle Bürger, vor allem aber auch für die Arbeiter der Wollfabriken, errichtet.

Nun richten sich schon alle Augen auf den nächsten Workshop in Raciborz im Oktober dieses Jahres und den großen Abschlussworkshop im Februar 2023 in Brüssel, wenn sich das StadtRäumeProjekt im Haus der Europäischen Geschichte und im Ausschuss der Regionen vorstellen wird.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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