Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen
Der Nachwuchs und ein Flugplatzfest fehlen

Vorführungen – wie hier mit einem Hubschrauber – gehören zum Flugplatzfest am Flugplatz Kurtekotten. Weil es corona-bedingt schon seit zwei Jahren kein solches Fest gab, mangelt es dem Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen derzeit an Nachwuchs.   | Foto: Gabi Knops-Feiler
  • Vorführungen – wie hier mit einem Hubschrauber – gehören zum Flugplatzfest am Flugplatz Kurtekotten. Weil es corona-bedingt schon seit zwei Jahren kein solches Fest gab, mangelt es dem Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen derzeit an Nachwuchs.
  • Foto: Gabi Knops-Feiler

[p]Leverkusen. Der Flugsport an sich und das Fliegen am Flugplatz Kurtekotten gelten als äußerst attraktiv. Dennoch mangelt es dem Luftsportclub (LSC) Bayer Leverkusen an Nachwuchs. Deshalb planen die Flugsportler für dieses Jahr einige intensive Werbemaßnahmen, die helfen sollen, neue Bewerber für die Hobby-Fliegerei zu gewinnen. „Normalerweise haben wir einen konstanten Mitgliederstand. Jetzt beobachten wir, dass wir gut fünf Prozent weniger haben“, kommentierte der 54-jährige Vereinsvorsitzende Reinhard Sablowski, der ursprünglich aus dem Segelflug kommt, aber vor einigen Jahren zusätzlich seinen Motorflugschein erworben hat. Sablowski ergänzte: „Uns fehlt vor allem das Flugplatzfest, das die Öffentlichkeit begeistert und immer gut bei den Besuchern ankommt.“

In den Vorjahren – das letzte Fest war im Sommer 2019 – strömten die Menschen tatsächlich zu Tausenden auf das Flugplatzgelände. Zwar existiert der Kurtekotten schon seit 62 Jahren in Leverkusen und gehört ebenso lange ganz selbstverständlich zum Erscheinungsbild der Chemie- und Sportstadt Leverkusen. Doch offiziell liegt der Grund und Boden in Köln und ist im Stadtgebiet der Domstadt als offizieller Sonderlandeplatz registriert.

Bei normalen Flugplatzfesten, so erläuterte der Vereinschef von aktuell rund 600 Mitgliedern aus den Sparten Motorflug, Segel-/Motorseglerflug, Ballonfahrt, Ultraleicht/Gleitschirm und Modellflug, würden nicht nur Rundflüge angeboten. Sondern auch Blicke hinter die Kulissen gewährt und allerlei Flugvorführungen oder Kinderbelustigungen angeboten. Insgesamt fast 10.000 Besucher an einem Wochenende lockten beispielsweise die waghalsigen Manöver der „fliegenden Botschafter“ des jordanischen Königshauses „Royal Jordanian Falcons“ und Vorführungen weiterer Kunstflieger in den Jahren 2012 und 2014 auf das Flugfeld.

Das Fest entfalte verschiedene Wirkungen in der Öffentlichkeit, sagte Sablowski. Vor allem beschere es dem LSC regelmäßig neue Mitglieder, wenn auch manchmal erst mit einiger Verzögerung. Sablowski verdeutlichte: „Wen das Interesse am Fliegen einmal gepackt hat, der kommt auch irgendwann ans Fliegen.“ Wie ein Vogel fliegen zu können, gehört schließlich schon seit Urväterzeiten zu den ganz großen Wünschen der Menschheit. Für die meisten bleibt es ein Traum. Aber einige realisieren ihn.

Was mitunter so leicht und elegant aussieht, ist ganz oft das Ergebnis einer engen Gemeinschaftsarbeit, die Monate, manchmal sogar Jahre dauern kann. Fliegen ist keine Sportart für Einzelgänger. Sondern eine Frage von Kameradschaft, Verantwortungs-, Leistungs- und Einsatzbereitschaft. Vor allem Segelflugzeuge sind – mangels eigenem Motor – beim Start auf „fremde Hilfe“ und Gruppendynamik angewiesen, denn ein Pilot könnte alleine niemals in die Luft kommen.

Wegen Corona gelang die Umsetzung im Vorjahr ohnehin nur mit Schwierigkeiten. Man habe man den Flugbetrieb insgesamt limitiert und nur mit Einschränkungen aufrechterhalten können, sagte Sablowski. Weil Piloten daran gewöhnt seien, sich strikt an die Regeln und Vorgaben zu halten, sei der Luftsport aber offenbar weniger stark betroffen gewesen, als andere Sportarten, räumte Sablowski ein. Obwohl die Pandemie innerhalb des Vereins und quer durch alle Sparten für viele Veränderungen sorgte, habe man im Laufe der Zeit immer besser gelernt, mit der Situation umzugehen.
Wirklich problemfrei – wenn auch deutlich reduziert – seien Starts und Landungen allerdings nur im organisierten Segelflugbetrieb möglich gewesen, schilderte Sablowski. Das wiederum habe für die jeweiligen Piloten große Vorteile gehabt. Denn sie konnten mit ihren Luftfahrzeugen länger in der Luft bleiben, als im normalen Schulungsbetrieb. Das lag speziell daran, dass Piloten in ihren Segelflugzeugen die Thermik – darunter versteht man Aufwinde, die nötig sind, um motorlose Flieger wie Segel-, Drachen- und Gleitschirmflieger in der Luft halten zu können – ausgiebig nutzen konnten. Neugierig geworden? Weitere Informationen gibt es online unter www.edkl.de.

Freie/r Redaktionsmitarbeiter/in:

Gabi Knops-Feiler aus Leverkusen

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