Radstadion in Müngersdorf wird „Radsportzentrum NRW"
Zukunft an historischer Stätte

In spätestens einem Jahr wird das Albert-Richter-Radstadion zum Radsportzentrum mit Olympia-Stützpunkt umgebaut. | Foto: Hoeck
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Köln - (hh). Nicht nur wegen der coronabedingten Sperrung ist es zur Zeit
ruhig im Albert-Richter-Radstadion in unmittelbarer Nähe des
Müngersdorfer Stadions. Auch sonst hielt sich in der Vergangenheit
der Lärmpegel in der 1996 eröffneten Sportstätte oft in
überschaubaren Grenzen. Doch schon bald werden Baufahrzeuge und
-arbeiter anrücken und die Heimat zahlreicher Radsportler und ihrer
Vereine in ein hochmodernes Radsportzentrum umwandeln und dadurch zum
Mekka des Radsports.

Bereits im Mai 2019 hatte die nordrhein-westfälische Landesregierung
der Bewerbung der Stadt zur Errichtung eines Radsportzentrums den
Zuschlag erteilt. Nun gab sie vor kurzem bekannt, das Vorhaben mit
einer Summe von 16,6 Millionen Euro zu unterstützen; 3,4 Mio. steuert
der Bund bei. „Das ist eine großartige Sache, dass an dieser
traditionsreichen Stelle das zweite bundesweite Radsportzentrum nach
Frankfurt an der Oder entstehen wird. Neben den Radsportlern aus dem
Bezirk, wahrscheinlich aber sogar aus dem west- und süddeutschen
Raum, werden sich hier auch Nationalteams treffen, denn das
Radsportzentrum wird zugleich zum Olympia- und Bundesstützpunkt für
Bahnradsport“, erläutert Werner Schleicher, der als
Projektkoordinator des Sportamts gemeinsam mit der Kölner
Sportstätten GmbH als Bauherrin und dem Architekturbüro Schürmann
mitverantwortlich an der 2017 eingereichten Bewerbung wirkte.

Im Jahr 1923 wurde an gleicher Stelle die ehemalige „Müngersdorfer
Radrennbahn“ eröffnet, auf der auch Radsportlegenden wie Albert
Richter und 1936er Sprint-Olympiasieger Toni Mertens ihre Runden
drehten. 1981 wurde die Radrennbahn, die zudem
Fußball-Bundesligaspiele des 1. FC Köln und Fortuna Köln sah,
abgerissen und durch den 1990 begonnenen Bau des jetzigen Radstadions
ersetzt. Doch nicht nur die Radfahrer sollen vom neuen Ambiente
profitieren. „Wenn die Radsportler mal nicht trainieren oder
Wettkämpfe austragen, können im Inneren der Sportstätte
verschiedene Ballsportarten wie Volley-, Hand- oder Basketball
stattfinden.

Ein auf 40 Säulen ruhendes lichtdurchlässiges Dach wird dabei für
ligataugliche Bedingungen sorgen“, blickt Sportamtsleiter Gregor
Timmer voraus. Die Umbaupläne sehen eine Demontage von Dach und
aktueller Bahn vor, während die Tribünen erhalten bleiben und der
Innenraum erweitert wird. Ferner entsteht auf dem jetzigen Parkplatz
ein Gebäude, in dem Platz für Medizin- und Analyseräume, Kabinen
und sogar für ein Sportler-Hostel vorhanden sein wird.

Damit die Realisierung des Projekts in rund einem Jahr starten kann
und bis 2024 abgeschlossen ist, muss nach dem Baubeschluss des Rates
die europaweite Ausschreibung erfolgen und der Bauauftrag vergeben
werden.

In spätestens einem Jahr wird das Albert-Richter-Radstadion zum Radsportzentrum mit Olympia-Stützpunkt umgebaut. | Foto: Hoeck
In der ehemaligen Radrennbahn fanden in den 20er Jahren spektakuläre Radrennen statt, die zahlreiche Zuschauer anlockten. | Foto: Repro: Hoeck
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