Prüfung durch Gutachter
Bezirksregierung für die „Manheimer Bucht“

Weite Teile von Manheim-alt sollen noch abgebaggert werden, um im Tagebau Hambach Böschungen stützen zu können. Die alte Pfarrkirche könne voraussichtlich erhalten bleiben. | Foto: Archiv/zi
  • Weite Teile von Manheim-alt sollen noch abgebaggert werden, um im Tagebau Hambach Böschungen stützen zu können. Die alte Pfarrkirche könne voraussichtlich erhalten bleiben.
  • Foto: Archiv/zi

Die Bezirksregierung Köln hat die weitere Planung für den Tagebau Hambach gutachterlich untersuchen lassen und befürwortet die „Manheimer Bucht“. Demnach können weite Teile von Manheim-alt zur Abraumgewinnung abgebaggert werden. Die gute Nachricht: die Manheimer Kirche könne vermutlich erhalten werden.

Kerpen (zi). Damit der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung im Rheinischen Revier vorzeitig gelingen kann, muss auch der Braunkohlenplan für den Tagebau Hambach angepasst werden. In dem erforderlichen Braunkohlenplanverfahren, hat die Bezirksregierung Köln die von RWE Power vorgelegte Planung für den Tagebau Hambach von „unabhängigen, neutralen Gutachtern“ überprüfen lassen, wie die Behörde betont. Besonders sei die Massenbilanz mit der Frage geprüft worden, ob auf die sogenannte Manheimer Bucht verzichtet werden könne und ob Alternativen für die Planung bestünden.

„Die Gutachter haben die Planung von RWE im Wesentlichen bestätigt. Die Abgrabung von Kiesen und Sanden im nahezu gesamten Bereich der Manheimer Bucht ist zwingend erforderlich um die Standsicherheit der anderen Tagebauböschungen im Tagebau Hambach dauerhaft gewährleisten zu können“, so die Bezirksregierung Köln. „Das ist eine wichtige Botschaft insbesondere auch für die Anrainerkommunen – denn das ist die Grundlage für alle weiteren kommunalen Planungen“, meint Regierungspräsidentin Gisela Walsken.

Daneben habe das Gutachterteam herausgearbeitet, dass durch eine verringerte Aufschüttung der Innenkippe genug Material eingespart werden könne, um die Kirche von Manheim-alt voraussichtlich erhalten zu können. Dies setze allerdings „eine sehr optimierte Betriebsführung im Tagebau“ voraus, hieß es.

Die Bezirksregierung Köln will nun gemeinsam mit der Bezirksregierung Arnsberg als Bergbehörde und mit RWE prüfen, wie sich die Ergebnisse aus dem Gutachten bei den weiteren Genehmigungen und im Tagebaubetrieb bestmöglich umsetzen lassen.

„Es ist sehr gut, dass wir durch die unabhängige Begutachtung Klarheit über das Vorgehen im Tagebau Hambach haben. Ich freue mich sehr, dass wir die Planung nun darauf ausrichten können, die Manheimer Kirche zu erhalten, und damit diesen Wunsch aus der Region verwirklichen können“, erklärte Stefan Götz, Vorsitzender des Braunkohlenausschusses.

Umweltschützer protestieren schon lange, wenn es um die „Manheimer Bucht“ geht, denn sie bestreiten die Notwendigkeit der Massenbeschaffung zur Stützung von Böschungen. Hunderte Hektar bestes Ackerland würden sinnlos vernichtet, lautet eines der Hauptargumente. Erst kürzlich hatte der Kerpener Stadtrat der Schaffung der Manheimer Bucht zugestimmt.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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