Retentionsbodenfilter
Auch bei Starkregen wird Abwasser erst gefiltert

Bernd Bucher, Vorstand des Erftverbandes, erklärte Bürgermeister Dieter Spürck die Funktionsweise des neuen Retentionsbodenfilters. | Foto: Zingsheim
  • Bernd Bucher, Vorstand des Erftverbandes, erklärte Bürgermeister Dieter Spürck die Funktionsweise des neuen Retentionsbodenfilters.
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Kerpen-Mödrath (zi). Seit der Flutkatastrophe im letzten Sommer genießen Projekte, die sich mit Gewässer- oder Hochwasserschutz befassen, besondere Aufmerksamkeit. So haben sich viele gefragt, was es mit der neuen Anlage auf sich hat, die der Erftverband seit Oktober 2020 in Nachbarschaft des schon älteren Regenüberlaufbeckens an der Kölner Straße gebaut hat.

Bei der Anlage handelt es sich um ein Retentionsbodenfilter, das dem Gewässerschutz dient und zur Entlastung des Neffelbachs bei starken Niederschlägen. Die Arbeiten wurden im Juli 2021 abgeschlossen. In Betrieb genommen wurde die Anlage jedoch erst jetzt.

Der Retentionsbodenfilter ist als Erdbecken mit einer Filterfläche von rund 3.200 Quadratmetern angelegt. Wenn das Regenüberlaufbecken bei starken Niederschlägen an seine Kapazitätsgrenze gerät, speichert das Bodenfilterbecken zirka 4,7 Millionen Liter mit Schmutzwasser vermischtes Regenwasser zwischen. Das Regen- und Schmutzwasser aus Haushalten gelangt dann stark gedrosselt in einen Graben, der zum einige hundert Meter entfernt fließenden Neffelbach führt.

Das im Filterbecken gespeicherte Mischwasser durchströmt eine Filterschicht aus feinem Sand, die mit Schilf bepflanzt ist. Dabei werden ungelöste und sogar gelöste Schmutzstoffe zurückgehalten. „Das Schilf musste erst anwachsen“, erklärte Bernd Bucher, Vorstand des Erftverbandes, bei der Vorstellung. Deshalb wurde die baulich bereits fertiggestellte Anlage erst jetzt eingeweiht. Beim Hochwasserschutz spielt der Retentionsbodenfilter keine Rolle. Er verhindert jedoch, dass bei Starkregen ungefiltertes Abwasser in den Neffelbach gelangt.

Der Bau kostete circa 2,5 Millionen Euro und wurde zu 50 Prozent durch das Land Nordrhein-Westfalen gefördert.

Redakteur/in:

Georg Zingsheim aus Kerpen

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