Sportamt chronisch unterbesetzt
Kritik an „auffallend dünner Personaldecke“

Allem Anschein nach bekommt die Stadt Frechen ihr Legionellen-Problem an Frechener Sporthallen nicht in den Griff. Nach Informationen der Perspektive für Frechen sind die Sanitäranlagen in den Sporthallen Herbertskaul und Allee zum Sportpark aufgrund zu hoher Legionellenkonzentration nur teilweise nutzbar.  | Foto: pixabay
  • Allem Anschein nach bekommt die Stadt Frechen ihr Legionellen-Problem an Frechener Sporthallen nicht in den Griff. Nach Informationen der Perspektive für Frechen sind die Sanitäranlagen in den Sporthallen Herbertskaul und Allee zum Sportpark aufgrund zu hoher Legionellenkonzentration nur teilweise nutzbar.
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Sanierungstau und Legionellenprobleme in Sporthallen, Verzögerungen bei der Vermie-tung von städtischen Grillhütten, fehlende Hallenkapazitäten für den Vereinssport, …. die Perspektive für Frechen kritisiert die Personaldecke im Bereich Sport und Kultur in der Frechener Stadtverwaltung als „auffallend dünn“ und erklärt die anhaltenden Probleme in diesem Bereich zur „Chefsache“. Die Ratsfraktion der Perspektive ruft Bürgermeisterin Susanne Stupp zum sofortigen Handeln auf.

Frechen (lk). Der Kölner Stadtanzeiger berichtete bereits von den vielen unbesetzten Stellen in der Frechener Stadtverwaltung, die Interessenvereinigung Frechener Unternehmen (IFU) warnte die Verwaltungsspitze um Bürgermeisterin Susanne Stupp bereits vor Jahren eindringlich davor, das Abwandern von kompetenten Verwaltungskräften zu umliegenden Kommunen, durch ein attraktiveres Arbeitsumfeld, zu unterbinden.

Die Perspektive für Frechen erkennt in dem chronisch unterbesetzten Verwaltungsapparat jetzt aber auch die „Möglichkeit zur Dauerausrede“. In nahezu allen Rats- und Ausschuss-sitzungen der letzten Zeit sei es – so die Perspektive - schon zur Gewohnheit geworden, dass die Verwaltung angesichts nicht umgesetzter Maßnahmen sowie nicht realisierter politischer Beschlüsse mit dem dafür ursächlichen Hinweis auf fehlendes Personal argumentiere.

„Nach unserer Wahrnehmung ist deutlich erkennbar, dass offensichtlich die defizitäre Personalausstattung den gestiegenen Anforderungen nicht mehr gerecht wird“, schreibt die Perspektive und warnt: Gegebenheiten wie Flüchtlingswelle, Pandemie sowie Ukrainekonflikt dürften nicht permanent als Dauerausrede herhalten.

Die Mitarbeiterschaft im Rathaus benötige dringend Unterstützung. „Wenn die Bürgermeisterin den Handlungsbedarf anscheinend nicht wahrnimmt, dann muss die Politik die Initiative ergreifen“, sagt Dieter Zander, Fraktionsvorsitzender der Perspektive.

„Auffallend dünn“ sei die Personaldecke seit viel zu langer Zeit im Kultur- und Sportamt. „Diesbezügliche Diskussionen gab es bereits Ende 2019 (…). Selbst originäre Aufgaben können gar nicht oder nur verzögert wahrgenommen werden“, erklärt die Perspektive.

Beispielhaft seien die Grillhüttenvermietung, die Aktualisierung der Sportförderrichtlinien und des Sportstättenentwicklungskonzeptes, die Unterstützung des Stadtsportverbandes sowie die durch den Ukrainekonflikt zugespitzte Hallenbelegungsproblematik angeführt.

„Dieser Zustand ist so für die Sporttreibenden und auch insbesondere die dort tätigen Mitarbeitenden nicht länger zu akzeptieren. Sie brauchen dringend Perspektiven und Arbeitsentlastungen. Hier ist die Fürsorgepflicht der Bürgermeisterin gefordert! Entsprechende Aktivitäten sind leider nicht zu erkennen“, so die Perspektive.

Eine Sachbearbeitungsstelle mit halber Stundenzahl sei ergebnislos ausgeschrieben worden. Die Perspektive fordert daher „kreative Lösungen“ von der Verwaltungsspitze. Es sei auch zu eruieren ob die Hallenkapazitäten im Stadtgebiet noch im richtigen Verhältnis zu den gestiegenen Einwohnerzahlen stehen würden.

Durch den Ukrainekonflikt und die Sanierung der Dreifeldhalle am Gymnasium ständen aktuell drei große Sporthallen nicht für den Vereinssport zur Verfügung. Dieser würde sich jetzt verstärkt auf die Sporthalle Herbertskaul konzentrieren. Und diese sei – so die Perspektive – immer noch nicht ausreichend nutzbar.

Aufgrund einer Legionellenproblematik könnten dort die Duschen in den Umkleideräumen drei bis sechs immer noch nicht genutzt werden. „Aus organisatorischer wie auch hygienischer Sicht fordern wir von der Verwaltung eine nunmehr zeitnahe Abhilfe. Dieser Missstand ist schlichtweg unzumutbar“, schreibt die Perspektive. Auch die Duschen in der Sporthalle in der Allee zum Sportpark seien wegen Legionellenbefalls immer noch nicht nutzbar. „Der Grad der Lesbarkeit der dort angebrachten Hinweisschilder lässt den Schluss zu, dass es sich um ein mehrjähriges Problem handelt“, heißt es in der Pressemitteilung der Perspektive.

„So kann es einfach nicht weitergehen. Wir erwarten von der Bürgermeisterin, dass sie sich um die angesprochenen Handlungsfelder und Baustellen kümmert. Die Vereine und Sporttreibenden sind auf eine viel zu lange Geduldsprobe gestellt worden“, ärgert sich Dieter Zander.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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