KSK-Stiftungen
Knapp 390.000 Euro an 390 Empfänger verteilt

Begrüßte beim großen Stiftungsabend der Kreissparkasse Euskirchen weit über 400 Gäste und moderierte den bunten Abend in humorvoller Weise: der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker (hinten). | Foto: TGE/Eifeler Presse Agentur
  • Begrüßte beim großen Stiftungsabend der Kreissparkasse Euskirchen weit über 400 Gäste und moderierte den bunten Abend in humorvoller Weise: der KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker (hinten).
  • Foto: TGE/Eifeler Presse Agentur
  • hochgeladen von RAG - Redaktion

Kreis Euskirchen - (epa). Einen tiefen Einblick in die breitgefächerte Arbeit der
beiden Stiftungen der Kreissparkasse Euskirchen (KSK) erhielten jetzt
über 400 Gäste im S-Forum an der von-Siemens-Straße in Euskirchen.
Der gut aufgelegte KSK-Vorstandsvorsitzende Udo Becker führte beim
traditionellen Stiftungsabend wieder einmal auf humorvolle Weise durch
das Programm.

Aus dem Schleidener Höhendorf Ettelscheid waren zunächst die
Bergmusikanten unter ihrem Dirigenten Wolfgang Sitta angereist, um den
Abend zünftig mit der „Fettpolka“ von James Last zu eröffnen. In
dem Musikverein, der in diesem Jahr seinen 60. Geburtstag feiert, sind
20 von 200 Bewohnern des Höhendorfs aktiv - darunter auch
KSK-Mitarbeiter und Trompeter Andreas Meier. „Um heute erfolgreich
zu sein, braucht man ein breites Programm“, berichtete Sitter,
„unseres reicht von Ernst Mosch bis Westernhagen.“

Udo Becker konnte sich an diesem Abend ein paar Anmerkungen zur neuen
Datenschutzgrundverordnung, die derzeit noch immer viele Vereine zur
Verzweiflung bringt, nicht verkneifen. „Holen Sie sich nach
Möglichkeit fachkundigen Rat“, riet er den zahlreichen
Vereinsangehörigen unter den Gästen. Denn es herrschten erhöhte
Anforderungen und es sei Vorsicht geboten. Wie es um die Sicherheit
der persönlichen Daten derzeit steht, demonstrierte er anschließend
in einem kleinen Sketch, in dem er bei einem Pizzabäcker, gespielt
von Tameer Gunnar Eden, telefonisch eine Pizza bestellen wollte. Diese
Bestellung konnte jedoch nur getätigt werden, indem der Besteller
zuvor seine Nationale ID-Nummer nannte. Kaum war dem Pizzabäcker
diese bekannt, hatte dieser auch schon Zugriff auf das „System“
und damit nicht nur Einblick in sämtliche Stammdaten von Udo Becker,
sondern auch in seine Krankenakte, wusste, welche Bücher er zuletzt
ausgeliehen hatte, dass der Kreditrahmen seiner Karte überzogen war
und so weiter und so fort.

Als Becker sich daraufhin beschweren und den Namen des Pizzabäckers
wissen wollte, sagte dieser nur: „Tut mir leid, den kann ich Ihnen
aus Datenschutzgründen nicht nennen. Wir nehmen das Thema Datenschutz
hier sehr ernst.“

Dass hinter dem heiteren Sketch auch eine ernste Angelegenheit stand,
war symptomatisch für den gesamten Abend, an dem es die KSK immer
wieder verstand, heitere und ernste Themen geschickt zu kombinieren
und so einen ungeschönten Einblick in die Stiftungsarbeit zu
vermitteln. Fröhlich und bunt ging es dann zunächst mit den
Zirkuskindern der Gesamtschule Euskirchen weiter. Die acht
Nachwuchsartisten aus der fünften Klasse zeigten eine beeindruckende
Show aus Akrobatik und Jonglage und balancierten auf einem großen
Ball quer durch das S-Forum. Becker lobte die Gesamtschule als
„innovative Schule, die viel ausprobiert.“

Josef Reidt, Kurator der Kultur- und Sportstiftung der KSK,
berichtete, dass seine Stiftung im Zuwendungszeitraum allein 210.000
Euro an 220 Empfänger ausgeschüttet habe. „Förderschwerpunkte im
vergangenen Jahr waren vor allem »Jugend musiziert«, die
Kulturinitiative Klösterchen, ein Konzert mit »Voice of
Germany«-Star Nico Gomez und eine Veranstaltung mit Cat Ballou.“
Besonders am Herzen gelegen habe ihm persönlich die Förderung für
den Dorfsaal Hilgers in Dreiborn. Die Finanzspritze der KSK soll dazu
genutzt werden, das Gebäude als Treffpunkt für die Vereine des Orts
zu erhalten.

Eine weitere besondere Zuwendung ging im vergangenen Jahr an ein
Buchprojekt, das sich mit der Geschichte von Zwangsarbeitern in der
Eifel beschäftigt. In seinem Buch „Abgang durch Tod“ konnte der
Journalist und Buchautor Franz Albert Heinen für die Zeit von 1939
bis 1945 auf mindestens 337 Todesopfer unter den Zwangsarbeitern im
ehemaligen Kreisgebiet Schleiden verweisen. Die größte Opfergruppe
bildeten dabei die sowjetischen Kriegsgefangenen, die ab Herbst 1941
vielfach aus Hungerlagern kamen. Das Buch, das über das
Geschichtsforum Schleiden erhältlich ist, wurde von der KSK
gefördert, um es für jedermann erschwinglich zu machen.

Markus Ramers, Kurator der Bürgerstiftung, betonte, dass es wichtig
sei, im Kreis Euskirchen auch dieses traurige Kapitel Eifeler
Geschichte aufzuarbeiten. Denn bürgerschaftliches Engagement und
soziale Zusammenarbeit entstünden nicht zuletzt aus dem Wissen um die
eigene Geschichte.

„172.000 Euro gingen im vergangenen Jahr an 170 Empfänger“, so
Ramers. Besonders gefördert worden seien Kitas, Schulen und
Wohlfahrtsverbände. „Die Bürgerstiftung kümmert sich auch
zuverlässig um die Ferienmaßnahmen für Kinder, denn nicht jedes
Kind kann im Sommer nach Mallorca fliegen“, so Ramers. Um soziale
Verantwortung sei es auch bei einer Aktion für das Jugendrotkreuz
gegangen. Die Künstlerin Maf Räderscheidt hatte ausgehend von
Statements zur sozialen Verantwortung gemeinsam mit der Künstlerin
Azar ein Ölgemälde erstellt, das mittlerweile als Poster oder
Postkarte zu haben ist. Der Erlös geht wiederum an das
Jugendrotkreuz.

Ein weiterer Förderschwerpunkt im vergangenen Jahr war die
Unterstützung des Musicals „Home“, in dem 26 junge Flüchtlinge
aus zehn Nationen gemeinsam mit deutschen Schülerinnen und Schülern
singend, tanzend und schauspielernd auf der Bühne standen. Choreograf
und Profitänzer Lucas Theisen, der schon unter anderem in „Fame“
und „Footloose“ mitspielte, hat sich einer Gruppe junger Leute
angenommen, um das Projekt fortzusetzen.

Einen kleinen Vorgeschmack aus Gesang und Schauspiel konnten die
Gäste bereits erleben. Nachdem das Gesangsduo Tareq und Gloria
„Wann fängt das Leben an, das ich mit dir leben kann?“ gesungen
hatten, sagte die Vorsitzende beider Stiftungen, Rita Witt: „Wer
jetzt noch nicht gerührt ist, der wird es auch nicht mehr werden.“
Das Duo erntete viel Applaus und wurde direkt von Udo Becker an die
Lostrommel gerufen. Denn nach dem obligatorischen Verteilen von
Hunderten von Zuwendungsbescheiden gab es für die Gäste noch ein
paar Zusatzgewinne in Form von zahlreichen Freikarten und
Geldpräsenten bis zu 1000 Euro.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

22 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.