Biennale
Von Elsdorf nach Venedig

Nicole Jutka stellte ihr Werk „Lake“ in Venedig aus.  | Foto: Stadt Elsorf
  • Nicole Jutka stellte ihr Werk „Lake“ in Venedig aus.
  • Foto: Stadt Elsorf

Elsdorf (red). Vor einigen Monaten stellte die Künstlerin Nicole Jutka ihre Werke im Rahmen der städtischen Kunstreihe „Kunst im Forum“ noch in Elsdorf aus. Nun nahm die rumänisch-deutsche Künstlerin an der renommierten Ausstellung „Biennale“ in Venedig teil. Ihr Werk „Lake“, kuratiert von ARTBOX.PROJECT Venezia 1.0, stellt eine echte Beziehung zur internationalen zeitgenössischen Kunstwelt her, die vor 100 Jahren begann.

Das Werk ist inspiriert von dem Gedicht „Lake“ des großen Nationaldichters Eminescu. Das großformatige Werk entstand in den Jahren 2020 - 2021 und ist Teil der Serie „Licht durchdringt die Dunkelheit - Hanging Garden“, die während der Pandemie entstanden ist. „Lake“ wurde zuerst im Forum terra nova und jetzt auf der Biennale von Venedig gezeigt.

„Lake“, eine intensive chromatische Erfahrung. Das sagt Dr. Anita Shah, Kuratorin und Kunsthistorikerin, über das Werk „Lake“: „Im dunklen Raum der Ausstellung überrascht das Werk „Lake“ mit einem überdimensionalen Querformat, das im Schwarzlicht ein unerwartet intensives Farberlebnis ermöglicht: Das Auge wird von einigen Seerosen gefangen, die sich auf einer dunkel glühenden Wasseroberfläche spiegeln, über der kleine Lichtpunkte wie Glühwürmchen zu schwirren scheinen. Die roten und rosa-weißen Blütenblätter leuchten und bilden einen starken Kontrast zu den Schwarz-, Blau- und Grüntönen dieser idyllischen Wasserlandschaft. Für diesen Abschnitt der Natur scheint Nicole Jutka einen Ausflug in die außerirdische Welt von Pandora aus James Camerons „Avatar“ gemacht zu haben. Oder nach Giverny, dem Gartenparadies von Claude Monet mit seinem großen Seerosenteich, der den Künstler mit seinen hellen, schimmernden Wolken- und Lichtreflexen zu zahlreichen Gemälden inspirierte, die die farbenfrohen Phänomene in der Natur und ihre Veränderungen mit dem Licht thematisierten. Mit Hilfe der Farbe, dem wichtigsten Mittel zur Darstellung des Lichts in der Geschichte der Malerei, gelingt es Monet, Momente bildlich festzuhalten, die die unaufhörlichen Veränderungen durch die Wirkung des Lichts andeuten. Jutka hingegen ersetzt in ihrer Landschaftsvision die bildliche Fiktion durch „Wissenschaft“. Sie lässt die Farben richtig leuchten. Dazu nutzt sie eine von ihr seit 2014 entwickelte Maltechnik mit fluoreszierenden Farben und Pigmenten, die die farbigen Motive und Flächen im Dunkeln unter sogenanntem Schwarz- oder UV-Licht hell leuchten lässt. Das Licht wird also von den bemalten Objekten selbst abgestrahlt. Dieses Leuchten, die Fluoreszenz, ist ein photophysikalischer Prozess, der in der Natur häufig beobachtet werden kann. Zum Beispiel in Gesteinen, Mineralien, Organismen, Korallenfischen, Krustentieren oder Welsen. Das Licht in Jutkas Gemälde ist also keine bildliche Illusion, sondern ein natürlicher Prozess, der visuell erfahrbar ist.“

Redakteur/in:

Hanno Kühn aus Elsdorf

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