Insel der Glückseligen
Initiative Wandelwerk erfindet Stadt und sich selbst neu

Vom ehemaligen Autohaus zum „Transformationszentrum“ einer sozial-ökologischen Stadt. Das „Wandelwerk“ bringt Menschen zusammen und bietet viel Raum, um die Stadt von heute und morgen neu zu erfinden. | Foto: Brühl
  • Vom ehemaligen Autohaus zum „Transformationszentrum“ einer sozial-ökologischen Stadt. Das „Wandelwerk“ bringt Menschen zusammen und bietet viel Raum, um die Stadt von heute und morgen neu zu erfinden.
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Neuehrenfeld - (dcb). Eigentlich gehört Wandel immer dazu. Keine Menschliche
Entwicklung ohne das stete Ringen um Veränderung. Ein Prozess, der
auch für gesellschaftliche Gemeinwesen gilt. Wandel ist immer
zukunftsorientiert, das liegt in der Natur der Sache. Zeiten ändern
sich und mit ihnen Techniken, gesellschaftliche Konventionen und
Regeln für menschliches Zusammenleben. Der Drang zum Wandel kann aber
auch ein Bewusstseinszustand werden, dann wenn er nicht dem
gemeinschaftlichen Konsens unterworfen wird, sondern
politisch-ideologisch gesteuert wird. In Ehrenfeld muss der Wandel
nachhaltig und naturnah sein. So zumindest für die Initiatoren des
„Wandelwerks“, dem selbsternannten „Transformationszentrum“
für den sozial-ökologischen Wandel, in dem Pilze gezüchtet werden,
Yoga zelebriert wird und über Wege zum besseren, sozial-ökologischen
Leben nachdacht und diskutiert wird. Als „Pop up“ entstanden auf
Initiative des Vereins KLuG – Köln leben & gestalten im ehemaligen
Autohaus Levy an der Liebigstraße arbeiten die Mieter von vorherein
auch an ihrem eigenen Wandel, denn ihr Domizil ist nur vorübergehend.
Spätestens dann, wenn das Areal vom nächsten planerischen
Großprojekt für Eigentumswohnungen in Ehrenfeld beansprucht wird,
ist auch diese „Oase der Glückseligen“ in ein paar Jahren wieder
Geschichte.

Aber kein Wandel ohne Erfindergeist, Innovationstreiber und
Querdenker. Nun besteht der freie Zusammenschluss der
„Klimagerechten“ rund 50 Tage am Werk. Nach einem erfolgreichen
Crowdfunding im August 2020 begannen zum offiziellen Mietbeginn am
ersten September die Instandhaltungs- und Aufbauarbeiten. Ein
Nutzungskonzept für die verschiedenen Bereiche wurde erarbeitet,
Mieter bezogen ihre Büros, freiwillige Helfer gründeten erste
Arbeitsgruppen und das Kernteam des Wandelwerks formierte sich.
Inzwischen arbeiten und helfen rund 50 Personen regelmäßig dort. Die
Zahl der Personen, die das Wandelwerk derzeit für Proben, Meetings,
Workshops handwerkliche oder gestalterische Arbeiten nutzen liegt
wöchentlich bei rund 150 Personen. Das sogenannte „Stadtlabor“
als Herzstück des Wandelwerks ist der zentrale Ort, an dem
Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Politik zusammentreffen, um
Visionen für eine menschen- und klimagerechte Stadt zu entwickeln, zu
erproben und für alle erlebbar zu machen. Zum anderen bieten die rund
4.800 Quadratmeter des ehemaligen Autohauses mit Café, Co-Working,
Kulturveranstaltungen und Kreativwerkstatt Raum für Vernetzung,
individuelle Selbstverwirklichung und gesellschaftliches Miteinander.

Sobald die behördliche Genehmigung für die beantragte
Nutzungsänderung des Gebäudekomplexes vorliegt und die geltenden
Hygienevorschriften es erlauben, sollen auch kulturelle
Veranstaltungen vor Ort stattfinden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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