Corona-Schnelltests an Schulen
Ministerium weist Kritik zurück

Das NRW-Schulministerium weist die Kritik an den Corona-Schnelltests zurück. | Foto: Matthias Bein/dpa-Zentralbild
  • Das NRW-Schulministerium weist die Kritik an den Corona-Schnelltests zurück.
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Wie gut sind die Corona-Schnelltests, die seit Jahresbeginn an den NRW-Schulen zum Einsatz kommen? Während das NRW-Schulministerium betont, dass die Sensitivität auch gegenüber der Omikron-Variante gegeben sei, zweifelt das die SPD-Opposition an. Rückmeldungen aus der Praxis werfen zumindest Fragen auf.

Das Schulministerium hat Kritik an der Zuverlässigkeit von Corona-Schnelltests an Schulen in NRW zurückgewiesen. Die seit Jahresbeginn genutzten Testprodukte aus China seien mit CE-Zertifikat für Deutschland zugelassen und vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bewertet als «Stand der Technik», betonte das Ministerium am Dienstag. «Diese Tests werden unter anderem auch in anderen Bundesländern wie Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Sachsen eingesetzt. Sie reagieren auf alle bekannten Virusvarianten - einschließlich der Omikron-Variante.»

Ott: "Viele Infektionen bleiben unentdeckt"

Die SPD-Opposition hatte zuvor erneut Zweifel an der Sensitivität geäußert. Aus Grundschulen werde berichtet, dass nach positiven PCR-Pooltests von Schulklassen die anschließenden Einzel-Selbsttest bei allen Schülern negativ ausgefallen seien, monierte Vizefraktionschef Jochen Ott. «Somit bleiben viele Infektionen unentdeckt.» Der Schulausschuss des Landtags müsse sich mit dem Thema am Mittwoch befassen, beantragte Schulexperte Ott. Ein Ministeriumssprecher sagte, man habe keinen Zweifel an der Sensitivität beider Produkte. Auch mit dem vor zwei Wochen geänderten «Lolli»-PCR-Testverfahren verfüge NRW noch über eines der sichersten Schultestsysteme aller Bundesländer.

Seit dem 26. Januar wird nach einem positiven PCR-Pool-Test nicht mehr jeder Schüler über einen individuellen Labortest via PCR sofort nachgetestet. Stattdessen wird nur noch per Selbsttest an den Schulen nachgeprüft. Ott betonte, nach einer PEI-Untersuchung hätten die Tests aus China bei einer mittleren bis schwachen Viruslast eine geringere Sensitivität als die zuvor verwendeten Produkte eines deutschen Herstellers. Es sei zu befürchten, dass Infektionen mit der Omikron-Variante unentdeckt blieben.

 

Auch der «Kölner Stadt-Anzeiger» (Dienstag) zitierte einen Grundschullehrer, dem zufolge regelmäßig PCR-Pooltests positiv ausfielen - was belege, dass mindestens ein Kind in der Klasse infektiös sei. Dennoch seien die Einzelnachtestungen via Selbsttest bei allen Schülerinnen und Schülern über Tage negativ ausgefallen. Aus anderen Schulen sei Ähnliches berichtet worden.

Das Ministerium erläuterte, dass alle Kinder am Präsenzunterricht teilnehmen dürfen, auch wenn das Poolergebnis positiv, aber die anschließenden Negativ-Schnelltests allesamt negativ ausfallen. Denn: Die hochsensitive PCR-Methode entdecke bereits sehr geringe Viruslasten, ohne dass die Getesteten ansteckend seien. Deshalb dürften auch genesene Schüler noch bis zu acht Wochen nach ihrer Rückkehr aus der Isolierung nicht am Lolli-Testverfahren teilnehmen, da bei ihnen sonst noch Viruspartikel nachzuweisen seien und ein PCR-Test dann positiv ausfallen könne.

(vd)  /  © dpa-infocom, dpa:220208-99-27101/4

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RAG - Redaktion

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