Erftrenaturierung zwischen Gymnich und Kerpen
Bürger fürchten Verschärfung der Hochwasserlage

Die Karte zeigt den Planausschnitt der Renaturierung Erft in Erftstadt-Gymnich mit Schutzwall und neuer Wehranlage. | Foto: Erftverband
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  • Die Karte zeigt den Planausschnitt der Renaturierung Erft in Erftstadt-Gymnich mit Schutzwall und neuer Wehranlage.
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Die geplante Renaturierung der Erft zwischen Erftstadt-Gymnich und Kerpen-Türnich soll den naturnahen Gewässerverlauf wiederherstellen. Durch die Schaffung vielfältiger Sohl- und Uferstrukturen als Lebensräume für Fische und Makrozoobenthos, das sind substratgebundene wirbellose Gewässertiere, soll der ökologische Gewässerzustand verbessert werden. Darüber hinaus ist die Sicherstellung des bestehenden Hochwasserschutzniveaus für Gymnich und die Kerpener Ortslagen ein wichtiges Planungsziel.
Der Erftverband möchte die Bürger über die Erft-Renaturierung informieren und lädt dazu am Donnerstag, 10. März, 18 Uhr, in das Haus der St. Sebastianus Bruderschaft, Brüggener Straße 113, ein.
Nach der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 sind viele Gymnicher besorgt, ob durch die Renaturierung die Hochwassergefahr verschärft werden könnte.
Um zu verhindern, dass Hochwasser unkontrolliert über die Kleine Erft durch den Durchlass unter der A61 in Richtung Gymnich strömt, plant der Erftverband verschiedene Maßnahmen zu ergreifen.
Daher wird unter anderem ein Schutzwall zwischen der „Neuen Erft“ und der Kleinen Erft angelegt. Dieser verhindert, dass Hochwasser von der Erft in die Kleine Erft strömen kann. Eine neue Wehranlage in der Kleinen Erft sorgt dafür, dass der Zufluss in Richtung Gymnich gedrosselt werden kann. Der Erftverband nimmt diese Sorgen sehr ernst. Bei der Informationsveranstaltung werden Hintergründe zu der geplanten Renaturierung vorgestellt und die Maßnahmen zur Sicherung des bestehenden Hochwasserschutzniveaus erläutert. Darüber hinaus werden Hintergründe zur Darstellung der Gefährdung von Gymnich in den Hochwassergefahrenkarten der Bezirksregierung Köln vorgestellt und diskutiert.
Die Veranstaltung in Gymnich findet unter Anwendung der 2G-Regel statt. Es besteht Maskenpflicht auch am Sitzplatz. Ausgehend von den aktuell gültigen Bestimmungen und Vorgaben der Coronaschutzverordnung ist die Teilnehmerzahl auf maximal 200 begrenzt. Daher ist eine vorherige Anmeldung erforderlich. Um Anmeldung bis zum 8. März, 10 Uhr unter der Mailadresse pressestelle@erftverband.de wird gebeten.
Zum Hintergrund: Die Planungen zur Renaturierung der Erft wurden 2018 und 2019 bei verschiedenen Veranstaltungen des Naturparkzentrums Gymnicher Mühle interessierten Bürgern vorgestellt. Im Juli 2019 hatte der Erftverband den Genehmigungsantrag für die Renaturierung bei der Bezirksregierung Köln gestellt. Im Herbst 2019 hat die Bezirksregierung ein öffentliches Beteiligungsverfahren durchgeführt, bei dem die Planung digital auf den Internetseiten der Bezirksregierung Köln als Planfeststellungsbehörde und in Papierform bei der Stadt Erftstadt während der Dienststunden zur Einsichtnahme ausgelegt worden ist. Nachdem im Frühjahr 2021 vorbereitende Artenschutzmaßnahmen durchgeführt wurden, erfolgten in diesem Februar mit Zustimmung der Bezirksregierung Köln vorbereitende Rodungsarbeiten. Der Erftverband geht davon aus, dass die Maßnahme in den nächsten Monaten genehmigt wird.

Die Karte zeigt den Planausschnitt der Renaturierung Erft in Erftstadt-Gymnich mit Schutzwall und neuer Wehranlage. | Foto: Erftverband
Nach der Flut an der Erft: Die Böschung und sogar der halbe Weg sind weggespült worden. In Gymnich geht die Sorge um, ob die Erft-Renaturierung die Hochwassergefahr verschärfen könne. | Foto: Volker Düster
Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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