Zu viele "Feststeller" und zu wenig "Absteller"
Podiumsdiskussion der Rotarier

Die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion mit den Vertretern der Rotary Clubs aus Brühl, Bornheim und Wesseling. | Foto: Dressel
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  • Die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion mit den Vertretern der Rotary Clubs aus Brühl, Bornheim und Wesseling.
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Brühl - Zum Thema „Geopolitik und Geoökonomie in turbulenten Zeiten -
welchen Beitrag kann Europa zur Krisenbewältigung leisten?“ fand in
diesen Tagen auf Einladung des Rotary Clubs eine Podiumsdiskussion in
der Europäischen Fachhochschule (EUFH) statt.

Trotz hochsommerlichen Temperaturen war der große Vortragssaal der
EUFH gut gefüllt. Der Präsident des RC Brühl, Dr. Norbert Göke,
begrüßte alle Anwesenden im Namen der Rotarier aus Bornheim, Brühl
und Wesseling.

Moderator Professor Dr. Wilfried Bergmann, Vorstandsmitglied des
Petersburger Dialogs und ein ausgewiesener Rußlandkenner, begrüßte
auf dem Podium den Politologen und Publizisten Professor Alexander
Rahr, den ehemaligen deutschen Botschafter in Moskau, Dr. Ernst-Jörg
von Studnitz, und Dr. Klaus Olshausen, Generalleutnant a.D. und bis
2006 militärischer Vertreter in den Militärausschüssen der NATO und
der EU. Unter den Gästen befanden sich auch vier Vertreter des
deutsch-russischen Jugendparlaments Bonn-Kaliningrad.

Themen waren die Sicherheitslage, die Migration sowie die
Energieversorgung. Konstatiert wurde, dass aus der bipolaren
Weltordnung ein Dreieck von wettstreitenden Nationen mit USA, Russland
und China geworden ist. Alle drei sind sehr stark von den eigenen
Interessen getrieben und weniger von Werten wie in der Vergangenheit.
Europa spielt dabei eine untergeordnete Rolle, da es wegen fehlender
Entschlossenheit nicht ernst genommen wird. Dazu kommt, dass Europa
militärisch wenig schlagkräftig und teilweise nicht wirklich
einsatzfähig ist. Man hat sich in der Vergangenheit unter den
Schutzschild der USA geflüchtet und nachdem Trump diesen Schild
weggezogen hat, steht man den neuen Herausforderungen etwas
unvorbereitet gegenüber. Im Bereich der Migration läuft man nach
teilweisem Kontrollverlust der Staaten an den Grenzen im Herbst 2015
der Lösung der Probleme ständig nach und gefährdet die Einheit
Europas durch die unterschiedlichen und nicht wirklich diskutierten
Vorstellungen zum Thema Aufnahme von und Umgang mit Flüchtlingen.

Die anschließende Diskussion beschäftigte sich sehr stark mit dem,
was die „Großen der Welt“ tun oder nicht tun, Europa kam etwas zu
kurz, aber auch das hatte seine Gründe. Dort werde zu viel geredet
und zu wenig getan - es gebe, wie ein Teilnehmer anmerkte, zu viele
„Feststeller“ und zu wenig „Absteller“. Die Frage danach wo
und wer denn die „Absteller“ sind oder sein können, konnte
erwartungsgemäß nicht beantwortet werden. Erwähnung verdient noch,
dass für das große rotarische Projekt „End Polio Now“ 315,- Euro
gespendet wurden.

Die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion mit den Vertretern der Rotary Clubs aus Brühl, Bornheim und Wesseling. | Foto: Dressel
„Geopolitik und Geoökonomie in turbulenten Zeiten - welchen Beitrag kann Europa zur Krisenbewältigung leisten?“ lautete das Thema der Diskussionsrunde in der EUFH. | Foto: Dressel
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