Erstaufnahme
Ein Platz für Geflüchtete

Vor großen Herausforderungen: Katja Dörner (rechts) und Katrin Krause (2. von links) lassen ich von Petra Heller (links) und Peter Winter (2. von rechts) vom DRK-Team Bonn die Erstankunftsstelle in Buschdorf zeigen. | Foto: Frank Engel-Strebel
  • Vor großen Herausforderungen: Katja Dörner (rechts) und Katrin Krause (2. von links) lassen ich von Petra Heller (links) und Peter Winter (2. von rechts) vom DRK-Team Bonn die Erstankunftsstelle in Buschdorf zeigen.
  • Foto: Frank Engel-Strebel

Bonn-Buschdorf (fes). Bis zu 4.500 Menschen könnten in den kommenden Wochen in Bonn Schutz vor dem Angriffskrieg in der Ukraine finden – von diesen Zahlen geht Bonns Oberbürgermeisterin Katja Dörner (Grüne) aus. Sie beruft sich dabei auf Prognosen von der Landesregierung.

Vergangene Woche wurde im Buschdorfer Gewerbegebiet in der Ernst-Robert-Curtius-Straße 12 dafür eine dauerhafte Erstankunftsstelle eröffnet, die die Stadtchefin gemeinsam Sozialdezernentin Katrin Krause besucht hat. Eine Bonner Familie, die namentlich nicht genannt werden möchte, stellt das Bürogebäude der Stadt für ein halbes Jahr miet- und heizkostenfrei zur Verfügung.

Dort werden die ankommenden Menschen von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des städtischen Sozialamtes zunächst versorgt und für ein paar Tage betreut. Sie erhalten, so DRK-Flüchtlingskoordinator Peter Winter, zunächst einen Corona-Schnelltest, Getränke, Suppen, Snacks, Babynahrung, Hygieneartikel oder Lebensmittelgutscheine und werden registriert. Hilfe kommt von ehrenamtlichen Dolmetschern. Bis zu 130 Geflüchtete können in den beiden Etagen der Immobilie unterkommen.

„Ich bin beeindruckt von dem ehrenamtlichen Engagement unserer Bürger und auch von den Mitarbeitern der Verwaltung, die bis an die Belastungrenze gehen“ betonte Katja Dörner.

Mit dem Buschdorfer Gebäude, der König-Fahd-Akademie in Lannesdorf und der ehemalige Landwirtschaftskammer in Roleber stehen der Bundesstadt nun drei Gebäude für die Betreuung von Geflüchteten zur Verfügung. Vermutlich wird die Stadt aber noch weitere Unterbringungsmöglichkeiten benötigen.

Zwei Drittel der Geflüchteten dürften Kinder sein. Sobald diese beim Einwohnermeldeamt erfasst sind und in Bonn wohnen, sind sie auch schulpflichtig und haben ein Anrecht auf einen Schulplatz. Für die Stadt ist dies eine enorme Herausforderung, da bekanntlich schon jetzt viele Einrichtungen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. Stand 23. März wurden 70 Mädchen und Jungen in Bonner Grundschulen und 95 Kinder an weiterführenden Schulen aufgenommen, 13 Jugendliche stehen auf der Warteliste für die internationalen Förderklassen der Berufskollegs.

Auf die Lehrerinnen und Lehrer kommen damit große Herausforderungen zu. Viele Mädchen und Jungen sind traumatisiert, benötigen eine psychologische Betreuung, hinzu kommen sprachliche Barrieren. Externe Sprachbegleiter und Schulpsychologen könnten dabei helfen.

Auch die Erzieherinnen und Erzieher in den Kindergärten werden gefordert sein, wenn sie zusätzlich junge Menschen aus der Ukraine betreuen müssen. Bekanntlich ist auch in den Kitas die Personalsituation angespannt.

Ausgebaut werden soll das Angebot an Sprachkursen für Kinder, Jugendliche und deren Eltern. Besonders schutzbedürftig sind Minderjährige, die unbegleitet, also ohne ihre Eltern, nach Bonn gekommen sind. Bei Redaktionsschluss waren es 13 Mädchen und Jungen..

Infos kompaktAlle Hilfsangebote der Stadt Bonn auf https://www.bonn.de/themen-entdecken/integration-migration/ukrainische-gefluechtete.php.

Weitere Informaionen gibt es über die Homepage des DRK unter www.drk-team-bonn.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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