Bönnsche Chinesen 2022

10 Jahre Bönnsche Chinese

Bonn/Bornheim-Hersel (fes). Jeck sind sie auf jeden Fall und aus dem karnevalistischen Geschehen der ehemaligen Bundeshauptstadt nicht mehr wegzudenken: Doch die Bönnsche Chinese sind mehr als ein Karnevalsverein. Präsident Jin Jian Shu und der erste Vorsitzende Werner Knauf mit ihrem engagierten Team stehen auch für den deutsch-rheinisch-chinesischen Kulturaustausch. Folglich hat sich der bundesweit einmalige Verein auch den Namen Kultur- und Karnevalsgesellschaft Bönnsche Chinese e. V. gegeben. Am 12. Juni 2022 jährt sich die Geburtsstunde zum 10. Mal.

Wie und ob dieses Jubiläum gefeiert werden kann, weiß derzeit noch niemand. Die Corona-Pandemie hat die Welt weiterhin im Griff. Doch zumindest in Erinnerungen schwelgen können Fans und Mitglieder der Bönnsche Chinese, denn der Verein hat nicht nur traditionell sein jährliches Magazin „Bönnsche Kompakt“ mit einem Rückblick auf die Aktivitäten des vergangenen Jahres herausgegeben, sondern erstmals auch eine Vereinschronik.

Der Blick in die Historie lohnt sich. Sieben Gründungsmitglieder, darunter auch Bonns Alt-OB Jürgen Nimptsch als Schirmherr hoben im Herseler China-Restaurant „Kaiser Garden“ den Verein aus der Taufe. Das Lokal gehört dem Präsidenten Jin Jian Shu.

Schnell ging es „von null auf hundert“ so Werner Knauf; bereits im August 2012 war die Marke von hundert Mitgliedern geknackt. Aktuell sind es 310.

Einen besonderen Höhepunkt gab es an Weiberfastnacht 2014 als die damalige amtierende chinesische Karnevalsprinzessin Xinyi Wang aus dem chinesischen Hangzou im „Kaiser Garden“ begrüßt werden konnte. Vier Jahre später erklomm dann Präsident Jin Jian Shu als Prinz Shu I. mit Prinzessin Xing-Ying I. in Buschdorf als Regentenpaar selbst den Narrenthron.

Los geht es traditionell im Jahreszyklus mit einem Ordensfest und Mitsingabend im November, gefeiert werden das chinesische Mondfest und Prinzessinnen und Prinzen aus Bonn und dem Vorgebirge geben sich zum Tollitätenempfang in Hersel jeden Januar die Klinke in die Hand. Mit einer der größten Fußgruppen in bunten asiatischen Kostümen ist die KKG natürlich auch beim Rosenmontagszug dabei. Normalerweise. Bis das Virus kam und blieb.

Bekanntlich sind auch für dieses Jahr so gut wie alle Fastelovendsveranstaltungen abgesagt: „Leider stehen wir heute wieder da, wo wir bereits vor einem Jahr gestanden haben“, bedauerte Werner Knauf bei der Vorstellung des Vereinsmagazins. Doch die Bönnsche Chinese zeigten sich kreativ. So gab es am Karnevalssonntag 2021 für alle Kinder einen „Kamellebüggel To Go“ auf dem Parkplatz vor dem „Kaiser Garden“ oder aus dem Sommerfest wurde ein Sommertreffen in kleinerem Rahmen. Auch für die bevorstehenden Monate, da ist sich Knauf sicher, wird sich der Verein wieder einiges einfallen lassen, um das jecke Brauchtum hochzuhalten.

Alle freuen sich, dass trotz des ersten Pandemie-Jahres und vieler abgesagter Veranstaltungen erneut ein prall gefülltes gut 150 Seiten starkes Hochglanzmagazin erscheinen konnte. Sogar eine eigene CD mit einer Hymne gibt es mittlerweile von der KKG.