Klüttenmuseum in Niederaußem
Drei Engel standen am Anfang einer Leidenschaft

Mit dem Weihnachtsbrikett (kleines Foto) nahm die Sammelleidenschaft ihren Lauf. Im Haus der Vielfalt hat der Verein der Heimatfreunde Niederaußem und Auenheim nun ein kleines Museum mit der Sammlung von Karl Josef Buchen eingerichet. | Foto: Johannes Hübner
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  • Mit dem Weihnachtsbrikett (kleines Foto) nahm die Sammelleidenschaft ihren Lauf. Im Haus der Vielfalt hat der Verein der Heimatfreunde Niederaußem und Auenheim nun ein kleines Museum mit der Sammlung von Karl Josef Buchen eingerichet.
  • Foto: Johannes Hübner

Viel ehrenamtliche Arbeit hat der Verein der Heimatfreunde Niederaußem und Auenheim im Haus der Vielfalt, der ehemaligen Hauptschule investiert und dort ein kleines Museum eingerichtet. Präsentiert werden Gegenstände, die mit dem Braunkohlenbergbau verbunden sind.

Bergheim-Niederaußem (me). Schwerpunkt sind rund 6.000 Namens- und Schmuckbriketts, daher auch der Name „Klüttenmuseum“. „Wir haben die Exponate auch nicht in eigener Arbeit zusammengetragen, sondern haben die private Sammlung des begeisterten Bergmanns Karl Josef Buchen nach seinem Tod übernommen, um sie - gerade in der Zeit der zu Ende gehenden Braunkohlengewinnung - für die Zukunft hier im rheinischen Revier zu bewahren“, erläutert Vereinsvorsitzender Johannes Hübner die Enstehungsgeschichte des Museums.

Drei Engel standen am Anfang einer Leidenschaft, die den Bergmann Karl Josef Buchen für den Rest seines Lebens nicht mehr loslassen sollte. Auf dem Weihnachtsbasar des Bergheimer Gutenberg Gymnasiums entdeckte Familie Buchen einen Sonderbrikett mit der Abbildung eben jener drei Engel und dem Weihnachtswunsch „Frohes Fest 1974“, eingeprägt in das Braunkohlenprodukt und liebevoll bemalt.

Karl Josef Buchen, 1934 im Sauerland geboren, war seit seinem 14. Lebensjahr im Bergbau tätig. Zunächst arbeitete er unter Tage, nach einigen Zwischenstationen dann ab 1966 bei Rheinbraun im rheinischen Revier im Tagebau. „Bergmann durch und durch, hat er seit 1977 nach den Worten seiner Ehefrau ´alles gesammelt, was Schlägel und Eisen hat´, so Hübner. Anfangs zierte seine Sammlung das heimische Wohnzimmer, bis die Menge seiner Exponate ihn in den Keller des Familienheimes zwang.

Dass dort bis zum Ende seines Lebens 2017 alle Wände in der gesamten Keller-Etage unter anderem mit mehr als 6.000 Briketts „bepflastert“ waren, hat mit der deutschen Wiedervereinigung zu tun. Über einen Bekannten hatte Buchen Kontakte ins Mitteldeutsche und ins Lausitzer Revier geknüpft. Als Rentner nahm er sich die Zeit mehrmals im Jahr dorthin zu fahren, um jedes Mal mit reichlich Sammlerstücken zurückzukommen. Dabei ergänzte sich seine Sammelleidenschaft dann auch um Utensilien aus dem Erzgebirge. „Uns als Niederaußem-/Auenheimer Heimatverein war ein Verbleib der Niederaußemer Sammlung im heimischen Revier wichtig. Daher freuten wir uns, als uns mit der Stadt Bergheim die Übereinkunft zur Überlassung eines Raumes in der ehemaligen Paulus-Hauptschule zur Einrichtung eines kleinen Klüttenmuseums gelang“, freut sich Johannes Hübner.

Ab Dezember 2019 wurden alle Exponate in ehrenamtlicher Fleißarbeit, unterstützt durch einige Logistikeinsätze der RWE-Fabrik Fortuna-Nord, eingepackt und in die Schule gebracht. Mit Förderung des NRW-Heimat-, Kommunal- und Bauministeriums konnten Regale gekauft und raumfüllend aufgebaut werden. Auch KSK, VB Erft und RWE beteiligten sich mit Sponsorbeiträgen. Leider litt die Aufbauarbeit unter den Coronaumständen.

Schwerpunkt der Sammlung sind neben den Briketts aus dem rheinischen sowie den mittel- und ostdeutschen Revieren, vielfach Schmuckbriketts, aber auch mit Fabrik- oder Handelsnamen geprägte Stücke, Grubenlampen, Ehrenhäckel, Bergmanns-Ausrüstungsteile, Barbara- und Bergmannsfiguren, Abzeichen und Auszeichnungen, Karnevalsorden von Rheinbraun und RWE, Tirillregler, historische Instrumente im Bereich Stromerzeugung, sowie Bilder aus dem Bergbau.

Das Museum wird am Freitag, 26. Mai, um 11 Uhr, im Haus der Vielfalt, Im Euel 2, mit einer Feierstunde feierlich eröffnet.

Für die Öffentlichkeit ist das Museum zunächst nur nach Terminvereinbarung mit Johannes Hübner unter (0163) 756 0000 zu besichtigen.

Mit dem Weihnachtsbrikett (kleines Foto) nahm die Sammelleidenschaft ihren Lauf. Im Haus der Vielfalt hat der Verein der Heimatfreunde Niederaußem und Auenheim nun ein kleines Museum mit der Sammlung von Karl Josef Buchen eingerichet. | Foto: Johannes Hübner
Foto: Johannes Hübner
Redakteur/in:

Martina Thiele-Effertz aus Hürth

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