"Unser Dorf hat Zukunft“ - Auch in Bad Münstereifel-Houverath und Umgebung
Thürneverein überzeugte Kreis-Euskirchener Bewertungskommission

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"Unser Dorf hat Zukunft“

Thürne-Verein überzeugte jüngst die im großen Bus angereiste Kreis-Bewertungskommission / Im September Spatenstich für neuen NORMA in Wald / Eröffnung voraussichtlich im April 2021

Von Manfred Görgen

Bad Münstereifel-Houverath/Wald. Viele Dörfer im Kreis Euskirchen, wie insbesonderes auch die zur Stadt Bad Münstereifel zählenden Orte, erstrahlen seit geraumer Zeit im neuen Glanz und reifen zur neuen Blüte.

Doch nur alle drei Jahre findet der interessante Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ im Kreis Euskirchen statt. Ein Wettbewerb, der nicht nur mit Urkunde vom Landrat, sondern auch - nach gutem Abschneiden - zusätzlich noch finanziell unterstützt wird.

„Als Dörfer-Gemeinschaft am Thürne e.V. haben wir uns auch diesmal nach dem sehr guten Abschneiden vor drei Jahren, gerne mit allen sieben Dörfern, Houverath, Eichen, Lanzerath, Limbach, Maulbach, Scheuren und Wald, offiziell für den Kreiswettbewerb beworben“, so erster Vorsitzender Rainer Hildberath aus Scheuren vorab schon guten Mutes über das nun ausstehende Ergebnis.

Die Bewertungskommission besteht aus Vertretern des Kreises. Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian war ebenfalls gerne dabei, um „ihre“ Dörfer tatkräftig mit zu unterstützen.

Als Themenschwerpunkte hatten die Mitglieder des Thürner Vereins das Neubaugebiet „Am Mühlenberg“, Spielplatz, den neuen Blumenladen „Deko-Blüte“ in Houverath, den Innenhof eines ehemaligen Bauernhofes, den Wanderweg „Wääch Jangs“ an der Bank zwischen Limbach und Wald, die Tagespflegeeinrichtung Nelles und die Baustelle „NORMA“ als künftiger Nahversorger in Wald auf ihrer Vorschlagsliste.

Und weil eine Gruppe von Menschen im Auftrag des Kreises Euskirchen nur alle drei Jahre über die Lande zieht um sich vom bereits Gegebenen, aber auch Neuem in den Dörfern zu erkunden und zu bewerten, hatten die Gastgeber auch in Houverath und Umgebung diesmal reichlich Neues zu bieten. Allerdings war der erste Vorsitzende des „Thürnevereins“ Rainer Hilberath bis vor geraumer Zeit noch der Auffassung gewesen, dass eine Bereisung diesmal wegen der Corona Krise ins Wasser fallen würde. Weit gefehlt, den jüngst fuhr eine Kommission fachkundiger Männer und Frauen in einen zwölf Meter Bus am Pfarrheim vor an und ließ sich vieles zeigen und erklären. Hatte es sich auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian trotz vollen Terminkalender nicht nehmen lassen, diese Kommission ebenfalls herzlich willkommen zu heißen und sie bei den avisierten Stationen zu begleiten.

Schade eigentlich, so einige Vertreter an diesem Morgen, dass sich für das gesamte Stadtgebiet diesmal nur die Houverather und umliegenden Dörfer sowie der Ort Rhodert für diese sich auch lohnende Inspizierungstour interessiert und angemeldet hatten. In früheren Jahren, als es noch „Unser Dorf soll schöner werden“ hieß, fehlte kaum ein Dorf weit und breit, dass auf alle Fälle dabei sein wollte. Wie auch immer: Jetzt staunten die Mitglieder der Begehungskommission unter anderem nicht schlecht über das, was ein auch Fernsehbekannter Kölner Sportfunktionär und Buchautor inzwischen aus dem einstigen Haus des Pfarrers gemacht hat. Schon von außen als ein schmuckes Haus zu bezeichnen.

Wenige Meter weiter an der Eifeldomstraße war die Kommission nicht nur von einem ehemaligen Bauernhof fasziniert, der womöglich einmal als Einkehrhof etabliert werden könnte. Angetan direkt an der Einfahrt zu diesem Hof die Bereisungsgruppe auch von der Ideenvielfalt einer jungen Frau, die mit ihrem erneuten Vorhaben sich als „Powerfrau“ präsentieren konnte. Saskia Strömer, mit jungen 30 Jahren in Kürze zum zweiten Mal Mutter werdend, betreibt bereits in Rheinbach ein Geschäft mit Namen „Deko-Blüte“. Als die Houveratherin und zukünftige Bewohnerin von Wald (dort wird bereits mit der Famlie gebaut) erfuhr, dass in Houverath Räumlichkeiten frei würden, fackelte sie nicht lange und zeigte was es heiß „Innovativ“ zu sein. Mit ihrem kleinen Lädchen „Deko-Blüte gegenüber der Ganztagsschule scheint sie genau die richtige Auswahl und Mischung getroffen zu haben. Als studierte Betriebswirtin unter anderem mit dem Angebot - auf die bekannte Ehrlichkeit der Eifeler vertrauend - an einigen Tagen in der Woche von morgens bis abends ihren Blumen und Deko Laden auch als „Selbstbedienung“ zu betrachten. Alles was gefällt kann ausgesucht, mitgenommen und das Geld, wenn möglich passend, in einen bereitstehenden Kasten geworfen werden. Sollte einmal jemand kein passendes Geld dabeihaben, oder eine Bestellung aufgeben mögen, kann dies im bereitliegenden Buch eingetragen werden. Schon bei der offiziellen Eröffnung vor einige Wochen zeigte sich auch Bürgermeisterin Sabine Preiser-Marian vor Ort angetan. “Das sind genau die Dinge, die ich begrüße, befürworte und schätze. Ideenreichtum und etwas neues Anpacken.“

Weiter ging der Rundweg der Kommission „Unser Dorf hat Zukunft“ zum neugestalteten und von vielen Menschen auch finanziell geförderten Spielplatz am Reuterweg. Von dort, zum neuen Vorzeigeobjekt in Sachen neue Häuser neue Bürger, „Bebauungsgebiet Mühlenberg“. Dort fühlen sich inzwischen schon einige Familien nach Fertigstellung ihres Traumhauses wohler als zuvor in der Stadt. Ein Trend, den es bis vor geraumer Zeit so noch nicht gab und nun schon – natürlich auch in finanzieller Hinsicht - als kleinere „Stadtflucht“ zu bezeichnen ist. Das merkte jüngst auch Ganztagsschulleiter Martin von Rechenberg und Lehrerkollegium: Waren es bei der Einschulung im vorigen Jahre nur fünf Kinder, konnten jüngst 15 Mädchen und Jungen feierlich mit Ansprachen, Musik und dem obligatorischen Glockenläuten eingeschult werden.

Für das Neubaugebiet Mühlenberg hatte Thürne Vorsitzender Rainer Hilberath aus Scheuren von Erwin Schäfer, Jurist bei der Firma Frühauf & Schmiedel, umfangreiches Prospekt- und Infomaterial erhalten. Das reichte aus, um das Thema bestens vorzustellen. Der Bauboom und die Anfragen sind so groß, dass es inzwischen kaum noch zu erwerbendes Bauland gibt.

Gräfin Antje von Plettenberg hatte sich bereit erklärt, den neu bestückten Spielplatz in Houverath vorzustellen. Mit dem Bus ging die kurze Fahrt dann bis zu einer der zahlreich vom Thürnerverein zum Verweilen aufgestellten Bänke zwischen Limbach und Wald. Unter anderem mit der beschilderten Vorstellung vom „Wääch Jangs“ (entlang des Weges) und Erläuterungen der künftigen Planungen. Antje von Plettenberg hatte die Idee wie zuvor die Familie Görgen in ihrem Houverather Innenhof einige Kaltgetränke und Eis zu spendieren.

Gehörten zu den Themen „Unser Dorf hat Zukunft“ auch eine Tageseinrichtung (wegen Corona leider alles nur von außen zu besichtigen) und natürlich der so lange sehnsüchtig erwartete „Norma“ als zukünftiger Nahversorger, weil es ansonsten derzeit keine Möglichkeiten des Einkaufens mehr gibt. Da die Corona-Regularien auch für solche Veranstaltungen eine gewichtige Rolle spielen, hatten die Gastgeber möglichst fußläufige Anlaufpunkte ausgewählt. Zum besonderen Highlight des Wettbewerbs hatten die Thürnervereins-Mitglieder diesmal den Fokus auf einige interessante Punkte gelegt. So konnten zum Beispiel für das Thema „NORMA-Baustelle in Wald“ zwei Referenten aus dem Geschäftsbereich NORMA-Expansion eingeladen werden, die vor Ort die Baustelle, Planungen, Konzeption, geplante Eröffnung vorstellten und für Fragen zu Verfügung standen. Gleiches galt auch für die Tagespflegeeinrichtung und zuvor den Spielplatz, das Neubaugebiet und den neuen und das Dorf bereichernden Blumenladen „Deko-Blüte“.

Bei der neuen Tagespflegeeinrichtung in Wald begrüßte Pflegedienstleiterin Martina Nelles die Delegation und die anwesenden Bürger außerhalb des Gebäudes. Frau Nelles schilderte eindrucksvoll was es heißt, auch bei hohen Temperaturen wie an den vergangenen Tagen in kompletter Schutzmontur auch Schwerstpflegebedürftige Menschen zu versorgen und zu betreuen. Die Pflegeeinrichtung bildet aus und hat in den letzten Jahren neue Arbeitsplätze geschaffen. Arbeitsplätze, die zu der Überschrift „Unsere Dörfer haben Zukunft“ passen. Es sind zukunftssichere Arbeitsplätze vor Ort, auf dem Land, die einen erheblichen Anteil an der Verbesserung der Lebensqualität, der Stärkung der ländlichen Infrastruktur mitbringen. Und: gerade die Tagespflege ist für viele Familien, bei denen die Kinder berufstätig sind und die Eltern der Pflege bedürfen eine gefragte Alternative. Die Pflegeeinrichtung bildet aus und Frau Nelles betonte, dass alle Auszubildenden übernommenen werden. Rainer Hilberath: „Mir hat das gut gefallen und ich bin mir sicher, dass es bei den Damen und Herren der Wettbewerbskommission und den anwesenden Bürgern genauso gut angekommen ist.“

Schlusspunkt der Präsentation war die Baustelle des neuen NORMA-Marktes in Bad Münstereifel Wald. Rainer Hilberath konnte zwei Referenten der NORMA-Zentrale gewinnen, die auf der Baustelle das geplante Bauprojekt vorstellten und sich den Fragen der Delegationsmitglieder und anwesenden Bürgern stellten. NORMA-Expansionsleiter Alfred Rausch und Verkaufsleiter Martin Wirtz erläuterten die wesentlichen Eckpunkte ihrer Planungen:
Der voraussichtliche Termin für den offiziellen Spatenstich ist der 9.September 2020, die geplante Eröffnung soll April bis Mai kommenden Jahres sein. Auf 1400 qm wird ein moderner NORMA-Markt entstehen, mit integrierter Bäckerei und Cafe. Modernste Technik sorgt dafür, dass die Heizung fast ganzjährig über die Wärmerückgewinnung der Abwärme aus der installierten Kühltechnik erfolgt. Nach der Schließung des Lebensmittelgeschäftes in Houverath vor zwei Jahren, ist die fehlende Nahversorgung eines der wichtigsten Anliegen aus der Sicht der Dörfergemeinschaft. mg/mag/ MaGö /Manfred Görgen

LeserReporter/in:

Manfred Görgen aus Bad Münstereifel

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