Mein Hobby: Flipper (n)
Bernd Brock sammelt Flipper-Automaten

Brock mit einem Teil der Sammlung; in der Mitte sein erster Flipper. | Foto: Deitenbach
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  • Brock mit einem Teil der Sammlung; in der Mitte sein erster Flipper.
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Eitorf - Schon in den 70er Jahren begann die Sammelleidenschaft von Bernd
Brock(60). Damals wohnte er in Brühl und absolvierte eine Lehre zum
Fernmeldehandwerker bei der Deutschen Bundespost. 300 DM investierte
der Lehrling damals in seinen ersten Flipper-Automaten, einen
„Jackpot" von Williams, den eine Gaststätte ausrangiert hatte. Den
heutigen Wert schätzt der Sammler auf 1.000 Euro.

Brock wohnte noch bei seinen Eltern und eigentlich war sein
Kinderzimmer viel zu klein für das Gerät, das zwischen Bett und
Schreibtisch kaum Platz fand und ständig hin- und hergewuchtet werden
musste um Brock freien Durchlass zu gewähren. Doch das nahm Brock
genauso inkauf wie Beschwerden des Nachbarn über die Geräuschkulisse
oder die beim Einschalten des Geräts oftmals rausspringende
Haussicherung.

Doch nicht nur zu Hause war das Gerät im Dauereinsatz, Brock nahm das
sperrige Teil auch mit zu Feten. Die Beine wurden abmontiert, die
Backbox auf dem Rücksitz und das Cabinet auf dem Dachgepäckträger
seines VW-Käfers verstaut, erinnert sich Brock an die aufwändigen
Transporte. Mit dem Flipper war er der Star jeder Feier.

1990 zog Brock dann in ein eigenes Haus in Eitorf. Hier stand sein
„Jackpot" zusammen mit einem dazu gekommenen „Wizard" von Bally
zunächst im Wohnzimmer. Mit dem Erwerb des Williams „OXO" mussten
die Automaten jedoch in ein eigenes Zimmer umziehen. Anfang der 2000er
erwarb Brock einen „Monte Carlo" von Bally, im letzten Jahr folgten
sein bisher ältestes Exponat, ein „Dodge City" von Gottlieb aus dem
Jahr 1965 und erstmals ein elektronischer statt elektromechanischer
Flipper, der „Strikes and Spares" von Bally.

Die alten Flipperautomaten erfreuen sich in der Szene großer
Beliebtheit, weiß Brock. Es gibt nicht nur viele Sammler, die sich in
Internetforen austauschen, es gibt sogar Vereine die in einer
Flipperliga Meisterschaften austragen. Die Geräte kosten heute je
nach Alter und Zustand ab 500 Euro aufwärts und müssen oft
aufwändig repariert, gereinigt und hergerichtet werden. Fachliteratur
informiert nicht nur über Hersteller, Modelle und Besonderheiten, sie
bietet auch Reparaturanleitungen.

Brock helfen hier seine Bastelleidenschaft zum Einen, seine Ausbildung
und seine beruflichen Erfahrungen zum Anderen. In seinen „Jackpot"
habe er damals sogar zusätzliche Spielvarianten und Geräusche
eingebaut erinnert sich Brock mit leichtem Schaudern. Das käme heute
für ihn nicht mehr infrage um die Originalität nicht zu
beschädigen, stellt er klar.

Alle Geräte sind bespielbar und werden von Brock auch regelmäßig
genutzt. Das macht ihm nicht nur Spaß, es sei auch notwendig um ihre
Funktionsfähigkeit zu erhalten, erklärt der Fachmann. Mit den
vorhandenen Geräten sind Brocks räumliche Kapazitäten im eigenen
Haus inzwischen auch erschöpft. Trotzdem könne er weiteren Flippern
nicht widerstehen, sollten sich interessante Angebote ergeben, ist er
sich sicher. Dann müsse er die Geräte eben in seine Musikkneipe
„Scheel-Seck" auslagern, die er seit kurzem in Kelters betreibt,
denkt der Sammler bereits über künftige Lösungen nach.

Sie haben selber ein ungewöhnliches Hobby und möchten davon
erzählen? Rufen Sie uns an unter 02241-9665130 oder schreiben Sie uns
an
redaktion@extra-blatt.de

 

- Renate Deitenbach

Brock mit einem Teil der Sammlung; in der Mitte sein erster Flipper. | Foto: Deitenbach
Bernd Brock führt es vor: auch der älteste, „Dodge City" von 1965 ist noch voll funktionsfähig und regelmäßig in Betrieb. | Foto: Deitenbach
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