Jedes Teil ein Unikat
Rita Still stellt schicke Taschen aus Lkw-Planen her

Gewußt wie: Die durchsichtigen Tragegriffe sind gefüllt mit Pfeifenreinigern in den Taschenfarben. | Foto: Steimel
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  • Gewußt wie: Die durchsichtigen Tragegriffe sind gefüllt mit Pfeifenreinigern in den Taschenfarben.
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Ruppichteroth -

In dem kleinen Weiler Retscheroth in der Gemeinde Ruppichteroth wohnt
Rita Sill nicht nur mitten im Hof, selbst die Straßenbezeichnung
lautet so. Dort wohnt sie bereits seit 37 Jahren mit ihrem Mann. Zwei
Kinder und sechs Enkel gehören ebenfalls zur Familie. Seit nunmehr 27
Jahren leidet Rita Sill an Parkinson, was sie aber nicht davon
abgehalten hat, sich ein handwerkliches Hobby zuzulegen, welches man
so nicht oft findet.

Erzählt sie von ihrem Hobby, dann sollte man meinen, ihr Mann war
Lkw-Fahrer und hatte gute Beziehungen, um an Lkw-Planen zu kommen.
Diese Planen sind es nämlich, die von ihr verarbeitet werden zu
regelrechten Designertaschen - Shoppertaschen, wie sie diese selbst
bezeichnet.

2008 ergab sich eine Freundschaft zwischen Rita Sill und einer
Österreicherin, die später auch Lieferant der Rohlinge werden
sollte. Von ihr hat sie auch die Technik zur Herstellung erlernt,
diese ein bis drei Zentimeter breiten Streifen zu flechten, zu Nieten
und mit einem Henkel zu versehen. Die Planen kauft sie nach einem
Musterbuch, die Rohlinge werden in Streifenform angeliefert. Viel
handwerkliches Geschick ist gefordert, diese sauber zu verarbeiten,
sollen diese Taschen doch nicht nur schick aussehen sondern auch den
eigentlichen Sinn einer Tasche erfüllen.

Der gesamte Bekannten- und Verwandtenkreis ist zwischenzeitlich
versorgt, mehr als 200 Taschen hat sie bereits gefertigt. Ohne
größere Störungen schafft sie eine komplette Tasche am Tag, der
Klebeprozess fordert die meiste Zeit. Stolz präsentiert sie die
farbenfrohen Ergebnisse, die jede Ecke des Zimmers ausfüllen. Jede
Tasche ist quasi ein Unikat, Interessierte können sich nach
Mustervorlagen sogar selbst ihr eigenes Design kreieren. Gerne ist sie
auch bereit, diese Technik anderen Interessierten beizubringen. Wer
Lust an diesem Hobby hat, kann sich gerne bei ihr melden, in
Ruppichteroth-Retscheroth, Mitten im Hof Nr. 2.

Ein Hobby alleine füllt ihr Leben aber nicht aus. Im Jahr 2013 wurde
sie bei einem Kuraufenthalt in Badenweiler an die Maltechnik
herangeführt, in den Anfängen mit der Spachteltechnik. Jahre danach
hat sie bei weiteren Kuraufenthalten erneut die Malangebote genutzt,
leider waren diese zeitlich immer sehr kurz bemessen. So hat sie sich
weitere Maltechniken und auch Professionalität selbst angeeignet.
Geht man bei ihr durch Flur und Räume, dann findet man sich in einer
großen Bildergalerie. Heute malt Rita Sill fast nur noch in
Acryltechnik, gerne malt sie nachts, dann umgibt sie die größte
Ruhe.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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