Obst und Salat statt Gemüse
An heißen Tagen müssen Marktbeschicker anders planen

Bei hohen Temperaturen nimmt Uwe Söntgerath weniger Ware mit auf den Wochenmarkt als an Tagen mit gemäßigten Temperaturen. | Foto: Woiciech
  • Bei hohen Temperaturen nimmt Uwe Söntgerath weniger Ware mit auf den Wochenmarkt als an Tagen mit gemäßigten Temperaturen.
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Rhein-Sieg-Kreis - Ist der Sommer endlich ins Land gezogen, klettern die Temperaturen
kontinuierlich. Gönnt man sich da nicht lieber ein leckeres Eis oder
Köstlichkeiten vom Grill? Wer hat da schon Lust, in der Küche zu
stehen und einen Auflauf zuzubereiten. Aber auch die Händler auf dem
Wochenmarkt bekommen die Auswirkungen dieser Jahreszeit zu spüren und
müssen schnell reagieren. „Die Kunden ordern von vorneherein
weniger Gemüse, sondern mehr Obst und Salat. Ferner wird Wurst nur in
geringer Menge gekauft, eher Käse, weil dieser sich besser hält“,
so Guido Neuhaus aus Hennef. Er bietet schon seit einigen Jahren auf
dem Marktplatz in Siegburg Käsespezialitäten an und spricht aus
Erfahrung, ebenso wie das Ehepaar Söntgerath aus Much. „Die erste
Hitze ist in der Regel am schlimmsten fürs Geschäft“, weiß Andrea
Söntgerath zu berichten. „Es wird grundsätzlich weniger beschickt,
daher schlachten wir dann nicht so viel“, fügte Uwe Söntgerath
hinzu. Darüber hinaus muss darauf geachtet werden, die Ware stets
frisch zu halten. Oftmals ist die Kühlung zusätzlich mit
Isolierplatten abgedeckt. „Wenn es ganz extrem wird, kann man nur
noch einpacken und nach Hause fahren“. In Siegburg ist das
allerdings nicht notwendig. Denn die Händler bringen ihre eigenen
Schirme mit, und finden außerdem einen geeigneten Platz im Schatten
der Bäume. Mittlerweile wissen die Beschicker jedoch genau, wie sie
mit dem Sommer umgehen. Ideal ist es, im Herbst und Frühling die
Ladung am Vorabend vorzubereiten, und gleich morgens zu starten. Doch
bei hohen Temperaturen kommt einfach weniger mit. Trotzdem braucht der
Kunde keine Angst zu haben, dass die Ware nicht vorrätig ist. „Man
kriegt immer, was man benötigt. Sollte etwas nicht verfügbar sein,
verweisen wir gerne zu einem anderen Stand. Es gibt an dieser Stelle
einen enormen Zusammenhalt, wir fühlen uns hier auf dem Markt wie ein
großes Team“, bringt es Andrea Söntgerath auf den Punkt. „Und
wer etwas bestimmtes sucht, kann jederzeit vorbestellen“.
Umsatzrückgänge sind in diesen Monaten nicht zu erwarten, da sich
die Händler aufgrund von jahrelanger Praxis bestens auskennen.
„Manche fahren unter Umständen selbst in den Urlaub und so sind
nicht permanent alle anzutreffen“, erklärt Guido Neuhaus. „Dann
gleicht sich das aus“. Sicher ist aber, dass sich nach der
Erdbeerzeit das Konsumentenverhalten ändert. Zwischen Pfingsten und
Sommerferien machen die Leute ohne Kinder oft Urlaub, während in den
Ferien letztendlich die Familien verreisen. „Doch an einem schönen
Sommertag nutzen die Besucher vermehrt unsere attraktive Stadt zum
Bummeln und kaufen auch vor Ort ein“, äußert Guido Neuhaus.
Temperaturen von 23 bis 26 Grad gelten als ideal, dennoch sind
Frühjahr und Herbst die beliebtesten Jahreszeiten der Händler. Der
Winter wartet mit ähnlichen Problemen auf. Ist es zu kalt, geht die
Ware ebenfalls kaputt, da die Feuchtigkeit im Gemüse gefriert.

Bei Hitze wissen sich die Bürger jedenfalls selbst zu helfen. „Sie
gehen schon früh am Morgen einkaufen und bringen sogar Kühltaschen
mit“, erzählt das Ehepaar Söntgerath. Stehen andererseits noch
weitere Besorgungen in der Stadt an, gibt es eine perfekte Lösung.
„Viele Kunden lassen ihre Taschen anschließend bei uns in der
Kühlung und holen sie ab, wenn sie nach Hause fahren“, ergänzt
Guido Neuhaus. Also kann der Sommer kommen und die Frische auf dem
Wochenmarkt bleibt trotz steigender Grade rundum erhalten.

- Dirk Woiciech

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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