Kräht der Hahn auf dem Mist ...
Wetterbauer Albert erklärt Bauernregeln

„Wetterbauer Albert“ und seine Gänse erklären das Wetter in der Region. | Foto: Gast
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  • „Wetterbauer Albert“ und seine Gänse erklären das Wetter in der Region.
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Rhein-Sieg-Kreis/Lohmar - „Holt der Juli mit dem Regen auf, geht ein Teil der Ernte
drauf“ zitiert Albert Trimborn eine seiner beliebten
Bauernregeln.

Seit kurzem ist der Chef des Bauernguts Schiefelbusch
„Wetterbauer“ beim Radiosender WDR 2.

In loser Folge erklärt er sonntags um 14 Uhr in „Sonntag Live“
Bauernregeln und ihre Bedeutung, wagt die eine oder andere
Wetterprognose, erzählt von der Arbeit in der Landwirtschaft und
erklärt die große Bedeutung des Wetters für seine Arbeit.
Beispielsweise wie das Regendefizit unterhalb des vieljährigen
Mittelwertes sich negativ auf die Ernte auswirkt.

Zu dem neuen „Job“ als Wetterbauer kam der staatlich geprüfte
Landwirt per Zufall

Der Sender suchte einen „echten Bauern“, der etwas über „echte
Bauernregeln“ erzählen konnte; da schon Kontakte zur Familie
Trimborn bestanden, fragte man den Gutsherrn persönlich und der sagte
zu.

Nicht etwa aus Langweile - in dem 140 Hektar großen Betrieb gibt es
immer reichlich Arbeit - aber „das ist eine Chance, den Menschen
unsere Arbeit näher zu bringen und Verständnis für die
Landwirtschaft zu wecken“, sagt Trimborn.

„Wir Landwirte tragen eine große Verantwortung, vernünftige
Lebensmittel herzustellen.“

Sein Betrieb ist gut vernetzt, bekommt regelmäßig Wetterdaten über
eine Wetter-App, die Landwirtschaftskammer und andere Dienste. So ist
Trimborn immer auf dem neuesten Stand in Sachen Wetter.

Außerdem hat er als Chef eines vielseitigen landwirtschaftlichen
Betriebs mit Milchkühen, Zuchtrindern, Gänsen, Puten, Hühnern,
Hähnchen, Schweinen, Enten und Kaninchen, mit Ackerbau, Wald- und
Sonderflächen für Gemüse und Streuobstwiesen ein breit gefächertes
Wissen - „Weiterbildung war mir immer wichtig“ - und kann so
einiges erzählen.

„Man muss die Natur im Auge behalten“

Wenn Albert Trimborn von seiner Arbeit erzählt, geht ihm das Herz auf
und sein Gegenüber bekommt eine Ahnung von der Liebe des 57-Jährigen
zu seinem Beruf. „Es wird nie langweilig“, sagt er.
„Landwirtschaft ändert sich ja auch dauernd; man muss die Natur im
Auge behalten, damit man nachhaltig produzieren kann.

Bei der Tendenz zu trockeneren Frühjahren und feuchteren Sommern
etwa, muss man sich Gedanken machen, wie man damit umgeht.“

Die Natur im Auge behalten, das ist es, was ihn als „Wetterbauer“
auszeichnet. „In gewissem Maße kann man an der Natur erkennen, was
kommt“, sagt „Wetterbauer Albert“.

Regen oder Sonne - die Insekten zeigen es an

So kann man niedrigen Luftdruck zwar nicht sehen und auch nicht, ob
Insekten an einem Tag höher oder tiefer fliegen. Aber die Schwalben,
die diese Insekten fangen, sind gut sichtbar und somit ein Indiz für
kommenden Regen oder Sonnenschein. Oder: Wenn die Zugvögel in einem
Jahr früh ins Winterquarteier ziehen, heißt das nicht unbedingt,
dass der Winter besonders streng wird, aber er wird sicher lang.

Bauernregeln gehören zur Familientradition

Vieles hat Trimborn in seiner Ausbildung gelernt, aber die
Bauernregeln, die haben die Vorfahren überliefert. Seit 1909 ist die
Familie in der Landwirtschaft tätig, seine Brüder sind ebenfalls
Landwirte, der Sohn ist Diplom-Agraringenieur. „Das liegt uns im
Blut“, sagt Trimborn.

Während er schon überlegt, was er beim nächsten Auftritt als
Wetterbauer im Radio erzählen könnte, ist er fleißig in den
Ställen und auf den Feldern tätig. Denn:

„Im Juli will der Bauer lieber schwitzen als untätig hinterm Ofen
sitzen.“

 

„Wetterbauer Albert“ und seine Gänse erklären das Wetter in der Region. | Foto: Gast
Wenn Albert Trimborn sich der Gänseweide nähert, kommt das Federvieh „seinen Bauern“ standesgemäß begrüßen. | Foto: Gast
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