Halbzeitsbilanz
Viele Ausbildungsstellen noch unbesetzt

Einen Blick über die Schultern ihrer Auszubildenden Victor Barghizadeh und Tim Ostrowski werfen Manuela Frommont und Johanna Dreßen von Siewert & Kau. Zehn offene Ausbildungsplätze gibt es noch in dem Bergheimer Computertechnik-Unternehmen.  | Foto: Hanno Kühn
  • Einen Blick über die Schultern ihrer Auszubildenden Victor Barghizadeh und Tim Ostrowski werfen Manuela Frommont und Johanna Dreßen von Siewert & Kau. Zehn offene Ausbildungsplätze gibt es noch in dem Bergheimer Computertechnik-Unternehmen. 
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Rhein-Erft-Kreis - Halbzeitbilanz: Weniger gemeldete Bewerber - Zahl der gemeldeten
Stellen gesunken - 1.277 Bewerber stehen dem Ausbildungsmarkt noch zur
Verfügung - 1.000 Ausbildungsstellen im Rhein-Erft-Kreis sind noch
unbesetzt

Rhein-Erft-Kreis (red). Pünktlich zur Halbzeit auf dem
Ausbildungsmarkt stellt Thorsten Rolfsmeier, Geschäftsführung
Operativ der Agentur für Arbeit Brühl, gemeinsam mit Dr. Markus
Eickhoff der Handwerkskammer zu Köln, Heribert Ropertz der
Kreishandwerkerschaft und Christopher Meier der Industrie- und
Handelskammer Köln, die ersten Daten zum Ausbildungsmarkt in einem
Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis vor.
In diesem Jahr in Bergheim bei Siewert & Kau Computertechnik.
In den ersten sechs Monaten des laufenden Beratungsjahres 2017/2018
haben sich insgesamt 2.150 junge Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis als
Bewerber bei den Agenturen für Arbeit Brühl registrieren lassen.
Dies waren 84 oder 3,8 Prozent weniger als im vergangenen
Berichtsjahr.

Weniger Ausbildungsplätze als in den vergangenen Jahren

Im März befanden sich noch 1.277 junge Menschen auf der Suche nach
einer Lehrstelle. Die Jugendlichen, die sich bisher bei der
Arbeitsagentur gemeldet haben, können gute Schulabschlüsse
nachweisen und sind damit erstmal gerüstet für den Ausbildungsmarkt.
Bisher wurden der Arbeitsagentur 1.449 Ausbildungsstellen zur
Vermittlung gemeldet, dies waren 93 oder 6,0 Prozent weniger als im
Vorjahr. Rein rechnerisch kommen auf einen betrieblichen
Ausbildungsplatz 1,5 Bewerber. „Diese Zahlen sind eine
Momentaufnahme. Der Ausbildungsmarkt ist noch in starker Bewegung. Den
Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungsstellen finde ich bedauerlich.
Ich bin aber dennoch zuversichtlich, dass wir fast allen Bewerbern bis
zum Jahresende noch ein Angebot machen können. Mit Blick auf den viel
zitierten demografischen Wandel und die Auswirkungen auf das
Erwerbspersonenpotential können wir aber für die Zukunft nur raten,
nicht im Engagement für Ausbildung nachzulassen. In den kommenden
Jahren wer-den die Unternehmen intensiver um die potenziellen
Nachwuchskräfte werben müssen, weil dieses wertvolle Gut sich
deutlich verringern wird“, fasst Rolfsmeier zusammen.
Rolfsmeier weist darauf hin, dass es noch zahlreiche freie Lehrstellen
und damit Möglichkeiten für Jugendliche, ihren Traumberuf noch zu
finden, gibt. Insgesamt sind im Rhein-Erft-Kreis derzeit noch 1.000
Ausbildungsstellen unbesetzt. Das waren 122 oder 13,9 Prozent mehr als
im letzten Jahr.

Die Suche nach dem Traumjob

Die meisten noch offenen Ausbildungsstellen gab es im März in diesen
Berufen: Verkäufer/in 79 unbesetzte Ausbildungsstellen, Kaufleute im
Einzelhandel 60 unbesetzte Ausbildungsstellen, Fachkraft Lagerlogistik
43 unbesetzte Ausbildungsstellen.
Bei den noch unversorgten Mädchen führen aktuell die Kauffrau für
Büromanagement (70 oder 14,1 Prozent) und die Medizinische
Fachangestellte (64 oder 12,9 Prozent die Liste der beliebtesten
Berufe an. Insgesamt 37 oder 7,4 Prozent aller noch unversorgten
Bewerberinnen haben sich mit dem Berufswunsch der Kauffrau im
Einzelhandel gemeldet.
77 der noch unversorgten Jungen (9,9 Prozent aller Bewerber) suchen
eine Ausbildung zum Kfz.-Mechatroniker. Damit liegt dieser
Ausbildungsberuf derzeit auf Platz 1 der Berufswünsche der
männlichen Jugendlichen. Dahinter folgen der Chemikant mit 69
Bewerbern (8,9 Prozent aller Bewerber), und der Kaufmann im
Einzelhandel mit 52 Interessenten (6,7 Prozent aller gemeldeten
Bewerber).
Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten
sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit
vor Ort wenden.
Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 0800 4
5555 00 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon), per E-Mail
oder direkt über das Internet unter
www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden.
Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden
sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter
der Ser-vicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom
Mobiltelefon).
Betriebe haben heutzutage die Notwendigkeit erkannt, dass man sich
bewegen muss, ergänzt Dr. Markus Eickhoff und schlägt dabei auch die
Werbetrommel für das Berufsabitur als Zukunft der dualen Ausbildung.
Es muss nicht immer direkt ein Studium sein: Christopher Meier sieht
die Möglichkeit, aus der dualen Ausbildung heraus eine Karriere zu
starten, zur Zeit als so groß an wie noch nie.
  

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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