Schals stricken für Obdachlose

Helfende Hände, Wolle und Spenden gesucht

Lindlar - (wr) „Auf unserer Kunstausstellung in Köln haben wir für die
Offroad-Kids gesammelt und bei der Spendenübergabe ist die Idee mit
der Schalstrick-Aktion gereift“, berichtet Stefanie Pütz die
Initiatorin von „Wechsel - anders denken“?!, der
Schalstrick-Aktion für Obdachlose.

Das Ziel: Bis Ende Oktober sollen 1.000 Wollschals gestrickt und dann
auf der Domplatte in Köln an Obdachlose übergeben werden.

Die Herausforderung ist groß und eine immense Hilfsbereitschaft und
Unterstützung ist Vorrausetzung für die Umsetzung. Neben vielen
strickenden Händen brauchen die Organisatoren Wolle oder nicht mehr
benötigte Wollreste und Stricknadeln. „Und für Unterstützer, die
nicht stricken können, gibt es einen Strickkurs“, verspricht
Stefanie Pütz. Willkommen sind auch Geldspenden, um benötigtes
Material zu besorgen. Überschüsse aus den Geldspenden werden nach
Abschluss der Aktion an die Offroad-Kids weitergeleitet.

Die Sammelstelle für Sachspenden: Pützchens Getränkecenter,
Alsbacher Straße18, 51789 Lindlar.

Bis zu 2.500 Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahre geraten in
Deutschland jährlich zumindest zeitweise auf die Straße. Sie sind zu
Hause rausgeflogen, abgehauen oder aus Pflegefamilien oder
Jugendhilfeeinrichtungen verschwunden. Die Zahl der jungen
Volljährigen liegt um mindestens das Zehnfache höher, bestätigt
eine Studie des Deutschen Jugendinstituts (DJI). Während die meisten
Ausreißer nach sehr kurzer Zeit wieder zurückkehren oder gefunden
werden, trifft das Schicksal etwa 300 Minderjährige pro Jahr hart:
Sie werden zu Straßenkindern, die häufig vor Vernachlässigung,
Misshandlung und Missbrauch geflohen sind und ihr Überleben auf der
Straße mit Bettelei, Prostitution oder Kleindiebstahl sichern
müssen. Sie sind häufig unauffällige junge Menschen und stammen aus
allen Gesellschaftsschichten.

- Wolfgang Rausch