Integration, Kultur, Frieden
Kulturwerkstatt zeigt brilliante Revue

Multikulti auf der Studiobühne: Oberberger und Flüchtlinge spielen gemeinsam Theater. | Foto: Renate Gosiewski
  • Multikulti auf der Studiobühne: Oberberger und Flüchtlinge spielen gemeinsam Theater.
  • Foto: Renate Gosiewski
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Gummersbach - (rg) Die Studiobühne der Halle 32 auf dem Steinmüller-Gelände
Gummersbach platzt aus allen Nähten.

Dicht gedrängt sitzt das Publikum und genießt das zweifelsohne
gelungen Stück: „Wenn ich mir was wünschen dürfte“.

Auf der Bühne stehen Flüchtlinge und Oberberger, die mit Christine
Bretz eine Revue einstudiert haben, die nicht nur alle Sinne berührt,
sondern auch das Kunstwerk vollbringt, Integration öffentlich zu
machen und darüber hinaus den großen Wert des Friedens feiert.

Es ist anrührend, wenn die Syrerin Hadil Alsheikh ein Volkslied aus
ihrer Heimat singt. Im Hintergrund Bilder von Zerstörung und Krieg.
Fast möchte man die Augen schließen vor soviel Leid im Angesicht des
authentischen Gesangs der schönen jungen Frau.

Es ist irrwitzig, wenn der Afghane Milad Nabi den Deutschen mimt und
dabei mit seiner akzentreichen Sprache hiesige Klischees bedient und
Floskeln benutzt, die aus seinem Mund fast makaber klingen.

Es ist fröhlich und bunt, wenn zur Choreographie von Daniela
Heller-Böse das ganze Ensemble auf der Bühne tanzt. Es ist poetisch
und philosophisch, wenn Kathleen Wojahn das Gedicht über Mut
rezitiert und es jagt einem Gänsehaut über den Rücken, wenn die
Sänger des Chorwärts Chores, begleitet von Joachim Kottmann am
Klavier, in das dicht gedrängte Publikum vorstoßen und zu singen
beginnen.

Auf allen Ebenen biete „Wenn ich mir was wünschen dürfte“
gelungene Performance.

Regisseurin Christine Bretz erzählt mit ihrem talentierten Ensemble
nicht nur von der Hilflosigkeit und Ohnmacht, die Krieg verursacht,
sie erinnert in den einzelnen Szenen und Liedern immer wieder daran,
wie wertvoll es ist, Mensch und menschlich zu sein. Mit selbst
gebastelten weißen Papiertauben und dem Udo Jürgens Hit „Ihr von
morgen“ entlässt Bretz das Publikum singend und beschwingt nach
einer brillanten Revue.

Thorsten Pagel vom St. Josefshaus in Eckenhagen ist beeindruckt, zwei
der Revue Teilnehmer leben in der Jugend-

hilfeeinrichtung: „Wir sehen die Jungs eher in einem zerrissenen
Kontext. Es ist absolut anrührend, sie hier so ausgelassen und
glücklich zu erleben.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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