Sorge um LKW-Fahrer
Polizei unterstützt Seenotretter auf der Autobahn bei Frechen

Foto: Volker Düster

Köln/Frechen - Einen ungewöhnlichen Einsatz im Binnenland hatten
die Seenotretter in der Nacht zu Mittwoch, 7. Juni: Dank guter
internationaler maritimer Zusammenarbeit konnte die Seenotleitung
Bremen (MRCC = Maritime Rescue Co-ordination Centre) der Deutschen
Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) dabei helfen, einen
überfälligen britischen Fernfahrer wohlbehalten im Rheinland
ausfindig zu machen.

Die Ehefrau des 59-Jährigen hatte in ernster Sorge um ihren an
Diabetes erkrankten Mann den britischen Notruf gewählt. Dem Yorkshire
Ambulance Service schilderte die Frau des Lkw-Fahrers am späten
Dienstagabend ihre ausweglose Situation: Ihr Mann habe sich wie
gewohnt um 17.30 Uhr aus Deutschland bei ihr melden wollen, jedoch sei
sein Anruf an diesem Tag ausgeblieben. Sie befürchtete einen
diabetischen Schock.

Der Landrettungsdienst der nordenglischen Grafschaft griff auf die
gute internationale Zusammenarbeit auf See zurück und wandte sich an
MRCC Humber. Die Seenotleitung der britischen Coastguard setzte sich
unverzüglich mit MRCC Bremen der DGzRS in Verbindung.

Dem Tracking-System des Lastwagens zufolge musste dieser sich auf
einem Rastplatz an der Autobahn 4 nahe Frechen im Rhein-Erft-Kreis
befinden. Die Seenotretter informierten telefonisch die dortige
Autobahnpolizei. Die Beamten dachten zunächst an einen Scherz, haben
sie doch im Rheinland eher nie mit Seenotrettern Kontakt. Doch nachdem
die Wachleiter der DGzRS das Kennzeichen und die genaue Beschriftung
des Lastwagens übermittelten, machten sich die Polizisten auf die
Suche.

Auf dem Rastplatz fanden sie den gesuchten Lastwagen schnell. Sie
weckten den schlafenden Fahrer. Der 59-Jährige Brite war wohlauf. Er
hatte sich ein wenig früher als üblich zur Ruhe begeben und den
vereinbarten Anruf bei seiner Frau vergessen. MRCC Bremen informierte
MRCC Humber über den guten Ausgang des vermeintlichen Notfalls -
Routine in der internationalen Zusammenarbeit auf See: "Thank you and
have a good watch!" ("Danke und gute Wache!")

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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